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Im Namen Ihrer Majestät

Im Namen Ihrer Majestät

Titel: Im Namen Ihrer Majestät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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räumen. Also du und ich.«
    »Das kann ich nicht! Dies ist doch ein verdammter Traum! Welcher sadistische englische Idiot hat sich das ausgedacht!« rief Luigi aus und preßte sein Whiskyglas so fest, daß seine Knöchel weiß wurden.
    »Vorsicht mit dem Glas«, sagte Carl. »Daß es teuer ist, kann uns scheißegal sein, aber du mußt darauf achten, daß du morgen mit gesunden Händen arbeiten kannst.«
    »Doch nicht Carmen, nicht Carmen, das kann doch nicht sein«, sagte Luigi verbissen und kippte einen Schluck Whisky in sich hinein.
    »Major Tatjana Simonescu«, korrigierte Carl trocken. »Das wäre natürlich zuviel verlangt. Um diese Sache brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    »Carmen ist doch keine Sache, zum Teufel!« fauchte Luigi.
    »Major Tatjana Simonescu«, korrigierte Carl. »Nein, sie ist ein Mensch wie du und ich. Außerdem ist sie Kollegin, und wenn ich das sagen darf, eine einzigartig erfolgreiche Kollegin. Eine der allerbesten. Wenn es in der Geschichte der Spionage so etwas wie Gerechtigkeit gäbe, würde sie eine große Bronzebüste in der Hall of Fame bekommen. Sie ist also eine Kollegin von uns und hat ihr Leben im Dienst riskiert, genau wie du. Jetzt laß uns dafür sorgen, daß sie verliert und nicht du.«
    »Das ist doch völlig verrückt«, flüsterte Luigi. »Ich habe für sie den Idioten gespielt, und sie hat, ja, was hat sie mir nun vorgespielt? Ist ihr klar gewesen, wer ich bin?«
    »Nein«, erwiderte Carl. »Wir haben keinerlei Grund, das anzunehmen. Dann hätte sie sich nicht an dich herangemacht. Verzeihung… ich meine, dann hätte sie dich nicht als nächstes Opfer ausersehen. Wir werden nie erfahren, was in der Wohnung da oben in Mayfair passiert wäre, wenn man uns nicht gewarnt hätte.
    Jetzt werden wir den Sieg einstreichen, gerade weil man uns gewarnt hat. Aber wenn nicht? Was meinst du? Wer wäre wohl für wen die schlimmere Überraschung geworden?«
    »Unmöglich zu sagen«, erwiderte Luigi mit aufblitzendem Interesse in den Augen. »Sie war die letzte, bei der ich Verdacht geschöpft hätte… Laß mal sehen! Es sind zwei Umzugsleute, die mich da oben in der Wohnung erledigen sollen, aber nicht sie selbst?«
    »Ja, zu dem Schluß sind wir gekommen«, sagte Carl. »Doch das wird sich morgen ja klären. Denn ich nehme an, daß du nichts dagegen hast, den Umzugsleuten zu begegnen? Na ja, das heißt, du wirst natürlich eine gewisse Rückendeckung haben, nämlich mich.«
    Carl erinnerte sich daran, wie er zumindest früher, vor der Katastrophe, schwierige Situationen zwischen Tessie und ihm hatte lösen können. Er versuchte es sehr vorsichtig mit einem feinen Lächeln.
    »Was die Umzugsleute angeht«, sagte Luigi, der sich inzwischen etwas erholt hatte, »so freue ich mich auf unser Zusammentreffen. Besonders angesichts meiner Rückendekkung.«
    Er zeigte die Andeutung eines Lächelns.
    »Gut!« sagte Carl. »Dann hast du sicher in groben Zügen verstanden, wie wir es morgen angehen wollen?«
    »Ja, ich glaube schon«, erwiderte Luigi und dachte kurz nach, bevor er fortfuhr. »Ich komme wie verabredet, obwohl nicht ganz allein und auch nicht ganz ohne Verdacht. Wir treffen die Umzugsleute, sie verraten sich. Wird übrigens interessant zu sehen, wie sie sich anstellen. Wir räumen die Umzugsleute aus dem Weg und lassen sie verschwinden. Dann kommt Carmen …«
    »Major Tatjana Simonescu«, unterbrach ihn Carl streng.
    »Ja, Verzeihung. Der kommandierende Offizier des Gegners taucht auf und findet… Ja, was?«
    »Einen fröhlichen und erwartungsvollen Tony Gianelli, der nicht im mindesten tot ist«, ergänzte Carl.
    »Genau. Und was passiert dann?« fragte Luigi, der intensiv nachdachte.
    »Ihr liebt euch noch ein letztes Mal«, sagte Carl lässig und blickte in sein Whiskyglas.
    »Was! Bist du noch bei Trost! Warum das denn?«
    »Ich hielte es für sehr gut, wenn wir es so einrichten könnten«, sagte Carl angestrengt.
    »Könntest du so etwas tun?«
    »Ja, ich habe es probiert. Es geht. Was glaubst du selbst?«
    »Weiß nicht. Wie zum Teufel soll man vorher so etwas wissen? Was soll das übrigens, ich meine, rein operativ?«
    »Rein operativ wäre es von Vorteil, wenn sie deine Spermien in sich hätte.«
    »Und das ist operativ wichtig?«
    »Ja, das ist es. Aber ich habe volles Verständnis, wenn du es nicht über dich bringst.«
    »Und dann? Wenn wir voraussetzen, daß ich befehlsgemäß meine… ja, wenn ich das also tue. Was passiert dann?«
    »Dann zieht ihr euch an

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