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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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inzwischen hinter ihm stand.
    »Es war Bingo?« Aimee blinzelte ein paar Tränen weg. Sie wusste auch nicht genau, wieso. Schließlich kannte sie Thomas Barlow kaum. Dennoch stellte sie sich vor, wie der kleine Junge von einer weiteren vergeblichen Suche am frühen Morgen zurückkam. Es brach ihr fast das Herz.
    Josh starrte sie über die Kaffeetasse hinweg an. »Woher kennst du den Namen des Hundes?«
    »Ich war gestern bei den Walters. Ich wollte, dass Carl sich Taylors Bilder ansieht.«
    Josh setzte den Becher so vorsichtig ab, dass er keinerlei Geräusch verursachte. Seine schokoladenbraunen Augen weiteten sich, dann schaute er sie fest an. »Du warst wo?«
    Aimee verstand seine Reaktion nicht. »Ich habe einige von Taylors Zeichnungen bei Carl Walter vorbeigebracht. Ich dachte, vielleicht hätte er eine Ahnung, was sie bedeuten, und warum Taylor diese Symbole an die Wände gemalt hat. Ich bin mir sicher, dass die Morde mit dem zusammenhängen, was ihr früher zugestoßen ist. Carl ist einer der wenigen, die Taylor als Kind gekannt haben und den ich noch nicht danach gefragt hatte.«
    Josh schloss die Augen, atmete tief ein und fragte: »Wie spät war es, als du dich entschieden hast, zu Carl Walter zu fahren?«
    »Nachdem ich im Whispering Pines gewesen bin und Marian Phillips mich dort vor die Tür gesetzt hat.« Aimee wäre seinem Blick am liebsten ausgewichen, zwang sich aber dazu, ihm standzuhalten.
    Seine Augen sprangen auf. »Marian Phillips hat dich aus der Klinik geworfen? Weswegen?«
    »Weil ich Taylor wegen der Zeichnungen befragt habe. Sie möchte sich uns mitteilen, sie muss nur ein wenig dazu ermutigt werden.«
    Josh schob seinen Stuhl zurück und betrachtete sie eingehend von oben bis unten. »Was ist aus dem Vorsatz geworden, dich von jeglichem Ärger fernzuhalten?«
    Beschäftigt zu bleiben war Aimees Rezept gegen die Angst gewesen, die Kyle wieder in ihr Leben gebracht hatte. »Ich habe versucht, meiner Patientin zu helfen!« Und mir selbst.
    Josh stand auf und schritt in der Küche auf und ab. »War Carl Walter der Einzige, den du dort angetroffen hast?«
    »Nein. Die ganze Familie war da. Sean, die Verlobte und der Stiefsohn. Ich glaube nicht, dass der kleine Junge die Zeichnungen gesehen hat, Sean und Sarah jedoch schon.«
    »Hatte einer von ihnen irgendeine Ahnung, was sie bedeuten könnten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Hat Kyle gesagt, wie er an Thomas’ Hund gekommen ist? Oder warum er das getan hat?«
    Er setzte sich ihr gegenüber und nahm ihre Hand in seine.
    »Das Einzige, was Kyle Porter sagt, ist, dass er mit niemandem sprechen wird außer mit dir.«
    Aimee seufzte und schob ihren Stuhl zurück. »Also, warum zum Teufel sitzen wir dann noch hier rum?«
    Als sie vor dem Verhörraum standen, konnte Josh es kaum aushalten. »Du musst das nicht tun, wenn du nicht willst! Du kannst dich einfach umdrehen und musst diesem kranken Scheißkerl niemals wieder begegnen.«
    »Das sagst du mir jetzt zum fünfzehnten Mal«, erwiderte Aimee. »Josh, ich muss das hier einfach tun!«
    Er liebte ihre Entschlossenheit, aber dass sie sich tatsächlich zwang, Porter gegenüberzutreten, konnte er nur zähneknirschend ertragen. »Wir können Kyle auch anders zum Reden bringen«, versuchte er es erneut.
    »So wird es aber schneller gehen. Josh, ich bin ein großes Mädchen. Ich komme damit klar.« Sie wandte sich an Elise. »Können Sie ihn dazu bringen, den Mund zu halten und mir aus dem Weg zu gehen?«
    Elise lächelte. »Höchst selten.«
    Josh gab auf und hob beide Hände. »Okay! Ist ja schon gut!« Er öffnete die Tür zum Befragungsraum, und Aimee ging hinein, um sich Kyle Porter das erste Mal seit seiner Verurteilung von Angesicht zu Angesicht zu stellen.
    Kyle sprang auf, sobald Aimee den Raum betrat, und Josh musste sich extrem zusammenreißen, um ihn nicht mit einem kräftigen Schlag zurück an die Wand zu befördern.
    »Aimee«, hauchte Kyle. »Du bist tatsächlich hergekommen!«
    Aimee setzte sich Kyle gegenüber auf einen Stuhl und faltete die Hände im Schoß. Es versetzte Joshs Herzen einen Stich, denn er wusste, weshalb sie das tat, und er wollte nichts mehr, als ihre Hände in seinen zu bergen, bis sie nicht mehr zitterten.
    »Hallo Kyle«, sagte sie. »Was musst du mir so dringend sagen?«
    Kyle sank in seinen Stuhl. »Es ist so lange her! Ich wusste nicht, ob ich dich je wiedersehen würde. Ich musste mit dir sprechen. Ich musste das erklären.«
    »Hast du deswegen das

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