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Im Netz der Meister 2

Im Netz der Meister 2

Titel: Im Netz der Meister 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Berling
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schön.« Dann sagte er etwas auf Kroatisch.
    »Was hast du gesagt?«
    Er grinste. »War kroatisches Kompliment.«
    Simone riss sich zusammen, weil sie merkte, dass sie nuschelte. Sie hatte viel zu viel getrunken. »Sag! Was hast du gesagt?«
    Er umfasste sie fester und sagte: »Nein. Ist kein Wort für elegante Lady.« Seine Hand wühlte in ihrem Haar, als er sie küsste. Der Dreitagebart scheuerte an ihrem Kinn, seine Lippen waren fest, und sein Kuss erregte Simone. Sie schmiegte sich in seinen Arm, erwiderte die Küsse, genoss die Nähe, seinen Duft, seine fordernde Männlichkeit. Er packte zu, er gefiel ihr. Sie wusste, wohin das jetzt führen würde. Und sie hatte Recht.
    Er sah auf seine Uhr. »Ist halb drei. Ich habe Problem, schöne Simone.« Sie sah ihn fragend an. Er lächelte spitzbübisch: »Werde ich kein Hotelzimmer mehr bekommen. Und kann ich nicht im Auto schlafen, ist Tiefgarage zu.«
    »Du Schlitzohr, das war doch geplant!«
    Er hob abwehrend die Hände. »Aber nein! Schwöre ich! Hab ich Zeit vergessen mit dir!« Er beugte sich vor und flüsterte: »Und habe ich Sehnsucht nach dir. Verzeihst du mir Zeitvergessen? Bist du selber schuld! So schön. So Charisma.«
    Simone fühlte sich wunderbar. Gottseidank war die Wohnung aufgeräumt. Er bezahlte und bestellte ein Taxi.
    Simone war betrunken. Sie konnte sich später nicht an die Taxifahrt und die Ankunft in ihrer Wohnung erinnern. Sie erinnerte sich aber, dass Luka wild im Bett war, fest zupackte und gut gebaut war. Er war sehr behaart, auch auf dem Rücken.
    Simone war hemmungslos und hungrig nach Sex. Sie ließ sich gehen, flüsterte ihm Sauereien ins Ohr, die sie nüchtern nie ohne Zwang über die Lippen bekommen hätte. Und irgendwann flehte sie ihn an: »Schlag mich! Bitte bitte schlag mich!« Er zögerte nicht lange und gab ihr eine Ohrfeige. »Mehr! Bitte bitte mehr!« Er schlug sie. Ins Gesicht. Auf die Schenkel, als sie auf ihm saß. Auf die Oberarme, als sie unten lag. Als er in ihr kam, war Simone schlagartig fast nüchtern. Sie hatten kein Kondom benutzt.
    Oh, mein Gott. Und sie nahm seit Monaten keine Pille. Oh, mein Gott. Sie wurde ganz steif und still. Sie sagte nichts. Verdrängte den Gedanken. Sie war erschöpft und müde.

    Am Morgen wachte sie vor ihm auf und lief ins Bad. Die Schminke von gestern war zerlaufen, die Wimperntusche bröselig, sie hatte Ränder unter den Augen und Mundgestank. Sie duschte, putzte die Zähne und wickelte sich in ein Handtuch.
    Luka lag auf dem Rücken, hatte eine Hand unter den Kopf gelegt und grinste sie an. Mann, sieht der gut aus. Trotz brauner Augen, trotz Behaarung. Die ist grenzwertig. Hat was vom Affenmenschen. Aber irgendwie ist es männlich. Animalisch. Ist das erste Mal, dass ein Kerl hier im Bett liegt. Kein schlechtes Gefühl, dachte sie.
    »Kaffee?« fragte Simone, und sie war ein bisschen verlegen, weil er sie nun ungeschminkt und bei Tageslicht sah. Das Handtuch kaschierte ihre Speckrollen und die Oberschenkel nicht.
    »Gerne Kaffee. Darf ich bei dir duschen? Muss ich in die Firma und schaffe ich nicht mehr, vorher nach Hause zu fahren.«
    Sie kochte Kaffee, während er im Bad war. Die kleine Wohnung war ihr peinlich. Ihr Aussehen war ihr peinlich, und die Erinnerung an die Nacht war ihr peinlich und machte ihr Angst. Kein Kondom. Es war ihr siedend heiß wieder eingefallen. Aids oder schwanger? Oder beides? Sie würde später darüber nachdenken. Wahrscheinlich war es gut gegangen. Bestimmt war es gut gegangen.
    Luka hatte sein Hemd in der Nacht ordentlich über die Stuhllehne gehängt. Er sah sich um, als er die Manschettenknöpfe befestigte. Simone saß auf dem Sofa und beobachtete ihn. Was wird er gleich sagen? War das ein One-Night-Stand? Wird er sagen: »Ich ruf dich an«, oder »Ich melde mich«, oder »War schön mit dir«?
    Er stand vor dem Sofa und reichte ihr die Hand. Sie nahm sie und zog sie zu sich heran. »Du bist schön. War das eine wunderbare Nacht.« Er küsste sie und zog das Handtuch weg. Dann streichelte er mit beiden Händen über ihren Körper.
    »Du darfst nicht abnehmen. Du bist schön, ein richtiges Weib! Hörst du? Nicht abnehmen.« Simone nickte. Ihr fiel wieder ein, dass sie gestern Nacht irgendwann wegen ihrer Pfunde gejammert hatte. Luka sagte: »Hast Du mich irre gemacht heute Nacht. Als du gesagt hast, schlag mich, ich bin ganz verrückt geworden.« Ja. Er ist ein Dom. Ganz klar. Er sah in ihr Gesicht. »Wie kannst du so aussehen nach dieser

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