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Im Netz der Sinnlichkeit

Im Netz der Sinnlichkeit

Titel: Im Netz der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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lächelte verschmitzt. »Das war vielleicht eine Nacht.« Dann verschwand das Lächeln ebenso schnell, wie es gekommen war, und unerwartete Reife zeigte sich auf dem Gesicht des jungen Mannes.
    So sah der Mann aus, der er einmal sein würde. Jemand, der schnell zum Lachen zu bringen war und ein großes Herz hatte, doch wer nur die Oberfläche sah, würde nie so tiefe Gefühle in ihm vermuten.
    »Ich habe jemanden kennengelernt«, erzählte er. »Eine Leopardin.«
    »Ach.« Sie untersuchte die feineren Blutgefäße und bemerkte zu ihrem Erstaunen, dass sie bei Weitem nicht so erschöpft war wie sonst bei schwierigen Heilungen.
    »Führt sie dich an der Nase herum?«
    »Nein, darum geht es nicht. Ich spiele ja auch gern mit ihr.« Diesmal grinste der Wolf in ihm. »Aber es könnte etwas Ernstes werden.«
    »Na gut, und wo liegt das Problem?« Er sah sie nur an. »Selbst wenn sie Leopardin ist – solche Beziehungen sind nicht mehr tabu. Bei Mercy und Riley klappt es tadellos.«
    »Aber sie ist Wächterin und er Offizier«, stellte Riordan fest. »Hawke hat mit uns über die Unterschiede zwischen den Rudeln gesprochen und dass wir darauf achten sollen, dass bei einer Werbung beide Partner demselben Stand angehören.«
    »Aber?«
    »Aber ich weiß doch nicht, ob wir die Alphatiere informieren müssen, wenn es etwas Ernstes ist, ob es Regeln gibt, an die wir uns halten sollten, damit wir die Allianz zwischen den Rudeln nicht in Gefahr bringen, falls irgendetwas schiefläuft. Riley und Mercy wussten Bescheid, sie saßen an der Quelle … und hatten auch die Möglichkeit, eventuelle Probleme selbst zu beseitigen, bevor Hawke oder Lucas davon Wind bekamen.«
    Lara wusste, worauf Riordan hinauswollte. Die Allianz zwischen Wölfen und Leoparden stand zwar auf soliden Füßen, doch in einigen speziellen Bereichen gab es noch Unsicherheiten im Umgang miteinander. »Wie ich Hawke kenne, hat er es schon mitbekommen.« Der Leitwolf hatte sein Ohr stets am Puls des Rudels. »Aber ich werde ihn dennoch darauf aufmerksam machen. Nicht auf dich und dieses Mädchen, sondern auf die Sache mit den Liebesbeziehungen zwischen den Rudeln.«
    Riordan streckte den gesunden Arm aus. »Danke, Lara, ich hätte es selbst getan.« Das war sicher die Wahrheit. »Aber ich wollte die Aufmerksamkeit der Alphatiere nicht so früh auf uns lenken. Es ist alles … noch zu frisch.«
    »Verstehe.« Es war ihr auch ganz recht gewesen, dass Walkers Werbung lange Zeit eine Angelegenheit nur zwischen ihnen beiden gewesen war. Sie konnte Riordans Zurückhaltung gut verstehen. »Magst du mir denn von ihr erzählen?«
    Ein warmer Blick aus den braunen Augen. »Sie heißt Noelle.«
    »Die Schwester von Zach?« Das war ein Soldat der Leoparden.
    »Genau. Er ist ziemlich beschützend, was Noelle und Lissa angeht«, murrte Riordan genervt, wie alle jungen Männer, die um jüngere Schwestern warben. »Lissa und Noelle sind Zwillinge.«
    »Stimmt ja.« In Laras Kopf stiegen Bilder von zwei Mädchen auf, eine wie die andere mit langem schwarzem Haar, lebhaften wasserblauen Augen und kupferbrauner Haut. »Süß sind sie.« In den letzten beiden Jahren waren sie aus ihren fohlenhaften Körpern herausgewachsen. »Wie alt sind die beiden jetzt? Achtzehn?«
    Riordan nickte. »Nur ein Jahr jünger als ich.« Er zögerte. »Lissa ist ein richtiger Tornado, aber Noelle ist lieb und still. Ein Ruhepol in der Welt, doch sie weiß sich zu behaupten.« Der Wolf zeigte sich in seinen Augen. »Wenn man die beiden das erste Mal sieht, könnte man meinen, dass Lissa den Ton angibt, doch wenn es um etwas Wichtiges geht, fragt sie immer zuerst Noelle.«
    Er war offenbar schwer in Noelle verliebt. »Weiß Zach, dass ihr euch trefft?«
    »Nein, aber Lissa weiß es – Noelle hat keine Geheimnisse vor ihr.«
    »Machst du dir darüber Sorgen?«
    Er nahm sich Zeit für die Antwort. »Nein, ich wusste ja von Anfang an, wie nahe sie sich stehen.« Er hielt den Arm unter den Scanner, damit Lara überprüfen konnte, ob alles in Ordnung war.
    »Aber ich hasse die Heimlichtuerei«, sagte er, als sie fertig war. »Darum brauchen wir auch klare Angaben von Hawke und Lucas. Noelle möchte Zach jetzt nicht zusätzlich belasten.«
    Lara runzelte die Stirn. »Warum denn nicht? Zach kann als Soldat eine Menge vertragen.«
    »Das ist wahr, aber er macht sich schon völlig verrückt, weil Annie schwanger ist.«
    »Was? Seit wann denn?« Lara kannte zwar Zach nicht besonders gut, Annie jedoch umso besser. Sie

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