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Im Netz des Drachen

Im Netz des Drachen

Titel: Im Netz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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etwas Großes, Schwarzes raste auf ihn zu.

Eindrücke und Abdrücke
    Der Stein verfehlte Justus nur um Haaresbreite. Er rauschte dicht an seiner Schläfe vorbei und schlug an die gegenüberliegende Wand.
    »Um Gottes willen!«, rief Holbrooke.
    »Alles klar, Just?« Peter stürzte zum Fenster und Bob tat es ihm gleich.
    »Ja. Ja.« Dem Ersten Detektiv stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. Wie gelähmt stand er in der Mitte des Gangs und starrte auf den Stein. »Ja, alles okay.«
    »Da ist niemand zu sehen.« Peter ließ seinen Blick über den Bambuswald schweifen, der sich jenseits des Fensters ausbreitete und dessen Stämme in der zunehmenden Dämmerung verschwammen. »Sollen wir das Grundstück absuchen?«
    Justus schüttelte den Kopf. »Das bringt nichts. Zu dunkel, zu weitläufig.«
    Plötzlich tauchte Cole Benedict am Ende des Gangs auf. Scheinbar verdutzt blieb er einen Moment stehen, als er die drei Jungen sah, und kam dann auf sie zu. »Was macht ihr denn hier?« Seine Stimme klang nicht unfreundlich, aber dennoch wirkte er misstrauisch.
    Die drei ??? zögerten. Ihnen ging allen dasselbe durch den Kopf: Wo war Benedict vor einer Minute gewesen? Selbst nun einigermaßen argwöhnisch, erzählten sie den beiden Männern nur das Nötigste darüber, weshalb sie nach Dragoncourt gekommen waren, und dass sie sich versteckt hätten, als sie die Schritte hörten.
    »Wir dachten, der Dieb sei zurückgekommen.« Bob zeigte auf den leeren Fleck an der Wand.
    Holbrooke nickte. »In unser Büro wurde auch eingebrochen.«
    »Wie bitte?« Peter sah ihn verblüfft an.
    »Die Schlüssel zu Dragoncourt wurden gestohlen und sämtliche Unterlagen über das Anwesen vernichtet. Deshalb sind wir hier. Wir hatten befürchtet, dass der Einbrecher das Haus ausräumt. Angefangen damit hat er ja schon.« Holbrooke nickte zu dem nicht mehr vorhandenen Gemälde.
    »Wann fand der Einbruch statt?«, wollte Justus wissen.
    »Kurz nachdem wir das Büro gegen fünf Uhr verlassen hatten. Der Kerl muss genau gewusst haben, wann er freie Bahn hat. Hätte ich nicht ein paar Dokumente vergessen und wäre nochmals ins Büro zurück, hätte ich den Schlamassel erst morgen früh entdeckt. Und Dragoncourt wäre wahrscheinlich um einige seiner Kostbarkeiten ärmer gewesen.«
    »War denn das gestohlene Gemälde besonders wertvoll?«, fragte Peter.
    Holbrooke sah die Jungen hilflos an. »Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Details über die Einrichtung stehen in den Unterlagen – die jetzt verbrannt in unserem Kamin liegen. Ein paar der teuersten Gegenstände kenne ich natürlich, das Gemälde ist jedoch nicht darunter. Was wie gesagt nichts heißen muss.« Holbrooke seufzte. »Dieser ganze Wahnsinn wird alles noch viel komplizierter machen. Wir haben zwar Ersatzschlüssel, aber bis wir alle Unterlagen wieder beieinanderhaben, vergehen Wochen, in denen ein Verkauf unmöglich ist.« Zwischen seinen Brauen bildete sich eine steile Falte. »Wenn wir überhaupt je verkaufen.«
    Bob sah sich noch einmal die Stelle an, wo bis vor Kurzem das Bild hing. »Wenn hier wenigstens ein Schild wäre, auf dem steht, von wem das Gemälde ist. Dann würden wir es vielleicht in irgendeinem Katalog finden und könnten sagen, ob es wertvoll war oder nicht.«
    Und warum es im Hexenhaus hängt, ergänzte Justus in Gedanken. Diese und andere Informationen hatten sie den beiden Männern wohlweislich verschwiegen.
    Holbrooke lachte bitter. »Ja, wir sind hier leider nicht im Museum.«
    »Ähm, Chef«, meldete sich da Benedict zu Wort. »Wir haben doch eine Menge Fotos auf unserem Rechner. Für die Internetannoncen. Vielleicht ist dieses Gemälde da auch dabei?«
    Holbrooke machte große Augen. »Stimmt, Cole! Und ich glaube mich sogar zu erinnern, dass das Gemälde tatsächlich fotografiert wurde!« Er wandte sich den Jungen zu. »Tolle Neuigkeiten! Auf ins Büro!«
    Auf dem Weg ins Büro der Sternenleiter besprachen die drei ??? die jüngsten Vorfälle, denn einiges erschien ihnen durchaus merkwürdig. Wer hatte warum ein Interesse daran, die Unterlagen über Dragoncourt zu vernichten? Warum war ausgerechnet dieses Gemälde gestohlen worden, wo man es doch im Land der Drachen ohne allzu große Mühe wiederfinden konnte? Oder wusste das der Dieb gar nicht? Wo war Benedict gewesen, als der Stein durch die Scheibe geflogen kam? Hatte Holbrooke wirklich nicht daran gedacht, dass sie jede Menge Fotos von Dragoncourt im Computer gespeichert hatten?
    Der Fall wurde immer komplexer

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