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Im Netz des Drachen

Im Netz des Drachen

Titel: Im Netz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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lachte unsicher. »Nein, nein. Cole ist ein … ein …« Holbrooke kam ins Stocken und sein Lächeln bröckelte.
    »Arbeitet er schon lange für Sie?«, fragte Bob.
    Holbrooke sah die Jungen diesmal nicht an, als er antwortete. Er wirkte auf einmal sehr ernst. »Nein, erst seit ein paar Monaten. Mr Baron hat seine Einstellung erbeten, als er uns sein Haus überließ. Cole Benedict sei ein alter Freund der Familie.«

Gimli und Guinevere
    »So, das hätten wir. Die E-Mail-Lawine rollt.« Justus lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte zufrieden auf den Sendebalken des E-Mail-Programms.
    E-Mail- oder Telefonlawinen hatten die drei ??? schon oft in ihren Ermittlungen eingesetzt. Sie informierten dazu einige ihrer Freunde und Bekannten über ihr Anliegen, diese stellten die Frage wiederum einigen ihrer Freunde, Bekannten und Verwandten und so weiter. Auf diese Weise wurden nach und nach sehr viele Menschen in die Ermittlungen mit einbezogen und es war meist nur eine Frage der Zeit, bis jemand die Antwort auf die Frage der drei Detektive wusste.
    Bob wirkte diesmal jedoch ein wenig skeptisch. »Da bin ich ja gespannt, ob jemand mit dem Gemälde etwas anfangen kann.«
    »Und ihr glaubt echt, dass das Bild im Hexenhaus und das auf Dragoncourt nicht die gleichen sind?« Peter war kaum zu verstehen, weil er eine Rolle Isolierband im Mund hatte. Bei Regen leckte das Dach der Zentrale manchmal an einer Stelle und an diesem Vormittag goss es in Strömen. »Mir ist da nichts aufgefallen.« Der Zweite Detektiv drückte einen breiten Streifen auf die undichte Stelle und riss dann noch einen weiteren ab.
    »Die unterscheiden sich ganz sicher voneinander.« Bob rückte seinen Stuhl noch etwas näher an den Schreibtisch.
    »Sehe ich auch so.« Justus loggte sich in das Land der Drachen ein und zeigte auf das Auswahlmenü. »Auf zu Runde zwei, Kollegen. Wie wäre es diesmal mit einem Zwerg? Und in eine schlagkräftige Waffe sollten wir auch investieren, falls uns der Gargoyle noch einmal über den Weg läuft.«
    »Au ja!«, rief Peter. »Und wir nennen ihn Skinny, okay?«
    Justus und Bob grinsten. Skinny Norris war der Erzfeind der drei ???. Ein aufgeblasener Wichtigtuer, der ihnen schon oft in die Quere gekommen war.
    »Ich finde das eher unpassend«, widersprach Justus jedoch. »Der Zwerg verkörpert ja gewissermaßen uns drei.«
    »Dann lasst ihn uns Gimli nennen. Wie den Zwerg aus Herr der Ringe .«
    Mit Bobs Vorschlag waren schließlich alle einverstanden. Gimli hatte einen langen Vollbart und trug einen glänzenden Brustpanzer, schaute sehr grimmig und Furcht einflößend, und mit der Streitaxt, die ihm die drei Jungen finanzierten, konnte er sich sicher gut zur Wehr setzen. Außerdem steuerte Justus ihn heute mithilfe eines Controllers, den er in einer Kiste mit Computerutensilien draußen in der Freiluftwerkstatt gefunden hatte.
    Ins Haus des Hexers zu gelangen, war diesmal kein Problem, da die früheren Spielstationen im Land der Drachen gespeichert wurden. Man musste sie nur aufrufen, um wieder genau da weitermachen zu können, wo man schon einmal gewesen war. Auch mit einem neuen Avatar.
    Nachdem Gimli die Hängebrücke überquert hatte, konnte ihn Justus daher mit wenigen Eingaben sofort in das Haus des Hexers schicken. Dort orientierten sie sich kurz und ließen Gimli dann vor das Gemälde treten.
    »Da! Ich hab’s doch gewusst!« Bob zeigte auf den Bildschirm und tippte dann auf den Ausdruck des Gemäldes, der vor Justus auf dem Schreibtisch lag. »Die Frau auf dem Bild aus dem Online-Spiel hat eine Krone und kein Diadem auf dem Kopf. Und der Mann sitzt links von der Frau.«
    »Die beiden sehen auch eher nach unten und nicht über den Betrachter hinweg«, fiel Peter auf, der mittlerweile hinter Justus stand.
    Justus nickte. »Das ist aber noch nicht alles. Schaut euch einmal genau die Augen des Mannes an. Fällt euch was auf?«
    Peter und Bob gingen näher an den Bildschirm heran.
    »Der Typ schielt!«, sagte Peter verblüfft. »Der hat den kompletten Silberblick!«
    Justus lächelte. »Silberner Blick. Ihr erinnert euch?«
    Bob und Peter sahen ihn überrascht an.
    »Der Brief! Davon stand ja was im Brief!« Der dritte Detektiv suchte nach der Kopie, die unter ein paar Notizen ebenfalls auf dem Schreibtisch lag. » Weist ein silberner Blick dir den Weg im Traum und im Hof «, las er die betreffende Stelle vor.
    »Das ist ein Hinweis!«, rief Peter. »Dass der Kerl schielt, soll uns irgendetwas sagen.«
    Justus

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