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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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Freund. »Du darfst als Erster ran.«

Kapitel 13

Mittwoch, 17. Februar 2010, 8:05 Uhr
    »Ich bringe Sie ins Krankenhaus«, sagte Jessica, als sie Lizzy auf die Beine half und sie in ihr Büro brachte.
    »Danke, es geht schon wieder.« Das Pochen in Lizzys Schädel und der Schmerz in den Rippen weckten jedoch Zweifel an dieser Behauptung.
    Jessica hielt ihr die Bürotür auf und folgte Lizzy zu ihrem Schreibtisch, um sicherzugehen, dass sie sich setzte, bevor sie einen totalen Zusammenbruch erlitt. »Oh mein Gott«, seufzte Jessica. »Als ich die quietschenden Reifen hörte, habe ich sofort aus dem Fenster geschaut und gesehen, wie Sie über die Straße gerollt sind. Ich war mir sicher, dass das Auto Sie angefahren hat. Als Sie dann bewegungslos liegen blieben, dachte ich, Sie wären tot.«
    Jessica war kreidebleich im Gesicht.
    »Jessica, jetzt beruhigen Sie sich wieder.«
    »Sie müssen zum Arzt«, sagte Jessica. »Die Beule an ihrer Stirn ist so groß wie ein Tennisball.«
    »Hören Sie«, sagte Lizzy. »Ich möchte, dass Sie zu diesem Café gehen und nachfragen, ob jemand etwas gesehen hat.«
    »Als ich bei Ihnen ankam, standen drei Leute um Sie herum«, sagte Jessica. Sie zog eine Visitenkarte aus der Gesäßtasche. »Dieser Mann hat mir seine Karte gegeben und gesagt, Sie sollen ihn anrufen, wenn Sie Hilfe brauchen.«
    Lizzy nahm die Karte hoffnungsvoll entgegen. Sie runzelte die Stirn. Sie gehörte einem Anwalt. Wenn er das Kennzeichen oder die Fahrerin gesehen hätte, wäre er geblieben und ihnen ins Büro gefolgt. »Das ist ein guter Anfang«, sagte sie, »aber Sie sollten trotzdem in das Café gehen, bevor sämtliche potenziellen Zeugen weg sind.«
    Jessica rümpfte die Nase. »Sie haben nicht erkennen können, wer die Person in dem Auto war?«
    Lizzy verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als ihr ein stechender Schmerz durch den Kopf schoss. »Nein.«
    »Ich kann Sie jetzt unmöglich allein lassen. Sie sehen nicht gut aus. Sie waren bewusstlos.«
    »Mir fehlt nichts.« Lizzy deutete mit dem Finger auf die Tür. »Fragen Sie im Café nach. Jetzt gleich. Bitte.«
    Jessicas Blick wechselte zwischen der Tür und Lizzy hin und her.
    »Lassen Sie’s.« Lizzy versuchte, sich von ihrem Stuhl zu erheben. »Ich mach’s selbst.«
    Jessica stand in der Tür, bevor Lizzy sich auch nur einen Millimeter bewegen konnte. »Mensch, Sie sind vielleicht stur. Ich geh ja schon.«
    Jessica lief nach draußen und hob den leeren Styroporbecher auf, der immer noch über den Asphalt kullerte. Dann ging sie weiter in Richtung des Cafés.
    Lizzy stieß beim Aufstehen ein paar derbe Schimpfwörter aus und ging dann ins Bad, um ihre Blessuren zu begutachten. Die Beule an der Stirn war längst nicht so schlimm, wie Jessica behauptet hatte, aber von allen Verletzungen war sie dennoch die Schlimmste. Sie säuberte die Wunden und rieb Salbe auf ein halbes Dutzend Kratzer.
    Als Jessica zurückkam, klingelte das Telefon. Lizzy humpelte aus dem Bad, aber Jessica war bereits rangegangen. Sie drückte denHörer an die Brust und formte ihre Lippen zu Worten, die Lizzy nicht verstand. Lizzy nahm ihr den Hörer ab, hielt ihn sich ans Ohr und setzte sich behutsam hin. »Hier ist Lizzy Gardner. Was kann ich für Sie tun?«
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Ihr Tag war erst eine Stunde alt, aber ihr kam er bereits so lang wie eine ganze Woche vor. Es war Victor, der Mann, der kein Nein akzeptierte. »Was kann ich für Sie tun, Victor?«, fragte sie noch einmal, als er sich weiterhin in Schweigen hüllte.
    Anscheinend wollte er, dass Lizzy seine Ehefrau, Valerie Hunt, die nächsten zwei Wochen jeden Tag zwischen zwölf und dreizehn Uhr observierte. Valerie arbeitete in einer Anwaltskanzlei in Carmichael, weniger als fünfundzwanzig Kilometer von Lizzys Büro entfernt.
    »Okay, ich mach’s«, sagte sie, nachdem er ihr dreitausend Dollar in bar angeboten und ihr versichert hatte, dass das Geld noch vor Ablauf des heutigen Tages in ihrem Büro sein würde. Zehn Stunden Arbeit für dreitausend Dollar. Da musste sie nicht lange überlegen.
    »Ja«, sagte sie ins Telefon und hob vorsichtig den Arm, um zu sehen, ob noch alles funktionierte. Der Schmerz bewegte sich irgendwo auf der Skala zwischen erträglich und heftig. Sie zuckte zusammen. »Ich verstehe. Sie werden in regelmäßigen Abständen im Büro anrufen, damit ich Sie auf dem Laufenden halte. Ja«, wiederholte sie, wobei sie die Augen verdrehte und Jessica ein Schmunzeln entlockte. »Ich habe

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