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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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sich heranzulassen. Letztendlich bereute sie es jedes Mal – was sie jedoch nicht daran hinderte, denselben Fehler immer wieder aufs Neue zu begehen. Damit sie sich besser fühlte, hatte sie Jared heute Abend zu sich nach Hause zum Essen eingeladen, unter der Bedingung, dass er das Kochenübernahm. Jared hatte zugesagt und dabei geklungen, als wäre er Lichtjahre entfernt.
    Lizzy kam sich vor wie ein Revolverheld im Wilden Westen – die Straße leer gefegt, die Waffe im Halfter, eine bedrohliche Stimmung in der Luft –, als sie mit festen Schritten auf ihr Büro zuging. Die Gummisohlen ihrer Winterstiefel klangen beim Laufen auf dem Asphalt gedämpft. Die Stiefel waren etwas über fünf Jahre alt, aber immer noch warm und bequem, mit griffiger Sohle. Eines der Privilegien, die man genoss, wenn man freiberuflich arbeitete – man konnte sich kleiden, wie man wollte. Als Privatermittlerin brauchte sie keine Schuhe mit hohen Absätzen, Nylonstrümpfe oder gebügelte Kleidung. Ein Paar Jeans, wasserfeste Stiefel, ein Baumwoll-T-Shirt mit V-Ausschnitt und ihre Lieblings-Thermojacke genügten ihr völlig, um durch den Winter zu kommen.
    Jedes Mal, wenn sie ausatmete, stieß sie eine weiße Dampfwolke aus. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Der Blumenladen etwas weiter die Straße hinunter würde erst in einer Stunde aufmachen; das Gleiche galt für den Friseursalon gegenüber ihres Büros. Außer dem Pfeifen des Windes und dem Rauschen des Verkehrs, das von der ein paar Blocks entfernten Hauptstraße herüberdrang, war es still. Der Wetterbericht hatte heute Morgen eine Sturmwarnung ausgegeben. Bis Freitag erwartete man Windstöße bis zu einer Geschwindigkeit von hundertdreißig Stundenkilometern.
    Als sie sich dem Eingang ihres Büros näherte, holte sie den Schlüssel aus der Jackentasche. Vorbeihuschende Schatten spiegelten sich in der Fensterscheibe wider. Sie blickte über ihre Schulter. Außer den Ästen der Bäume, die sich im Wind hin und her bewegten, war nichts zu sehen. Scheiße. Ihre Fantasie ging mal wieder mit ihr durch.
    Ihre Hände zitterten. Sie hatte zu wenig geschlafen und war mit den Nerven fertig. Egal, wie sie den Schlüssel im Schloss drehte und wendete, er schien nicht zu passen. Verdammtes Schloss. Der Schlüssel fiel ihr aus der Hand. Murphys Gesetz, dachte sie, streifte einen Handschuh ab und bückte sich, um ihn aufzuheben.
    Plötzlich packte sie eine Hand an der Schulter.
    Sie griff nach hinten, bekam den Kerl am Bein zu fassen brachte ihn augenblicklich zu Fall.
    Heißer Kaffee wurde in hohem Bogen verschüttet und traf sie seitlich im Gesicht und an der Jacke. Lizzy wirbelte auf dem Absatz herum und griff nach ihrer Pistole.
    »Nicht schießen!« Jessica starrte sie mit vor Angst weit aufgerissenen Augen an. Ein Styroporbecher kullerte über die Straße und blieb in der Mitte liegen.
    Lizzy ließ die Waffe los, die noch im Halfter steckte, und stieß mit einem Zischen Luft aus. Dann richtete sie sich auf.
    Sie reichte Jessica eine Hand, um ihr aufzuhelfen. »Ich dachte, Sie hätten vor ein paar Tagen ihre Lektion gelernt.« Sie sah an dem Mädchen vorbei. »Wo ist Ihr Auto?«
    »Mein Bruder hat mich auf dem Weg zur Arbeit hierhergebracht. Sie waren noch nicht da, also hab ich mir schnell einen Kaffee geholt. Als ich Sie dann gesehen habe, na ja, den Rest kennen Sie ja.«
    »Habe ich Ihnen sehr wehgetan?«
    »Es geht schon wieder.«
    So, wie Jessica sich den Ellbogen rieb und die Wirbelsäule streckte, um den Schmerz zu vertreiben, sah es nicht danach aus.
    Lizzy hob den Schlüssel vom Boden auf. Dieses Mal – so war es immer, wenn Murphys Gesetz in Erscheinung trat – passte er beim ersten Versuch. Sie stieß die Tür weit auf und ließ Jessica den Vortritt.
    Jessica rümpfte die Nase. »Das mit Ihrer Jacke tut mir leid.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken deswegen.« Lizzy ging noch einmal auf die Straße und hob den Styroporbecher auf. Dabei sah sie denselben grünen verdammten Jeep wie neulich vor dem Café ein paar Häuser weiter parken.
Das gibt’s doch nicht.
    Sie ließ den Becher liegen und ging auf den Jeep zu. Als sie merkte, dass die Fahrerin keine Augen dafür hatte, was um sie herum geschah, beschleunigte sie ihre Schritte.
    Dieselbe Frau, dieselbe Baseballkappe, derselbe Pferdeschwanz.
    Nur noch drei Wagenlängen, dann hatte sie es geschafft.
    In diesem Augenblick schaute die Frau zum Fenster hinaus. Lizzy sprintete sofort los. Sie war inzwischen nahe

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