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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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nickte.
    »Das erklärt diesen Apparat hier«, sagte Jessica und deutete auf den schwarzen Kasten neben dem Telefon.
    »Arbeiten Sie mit der Polizei zusammen?«
    Lizzy wies auf einen Stuhl an der Wand. »Hol ihn dir, und dann können wir in Ruhe reden.«
    Jessica zog den Stuhl heran, setzte sich und wartete.
    »Vor vierzehn Jahren …«
    »Wurden Sie entführt«, fiel Jessica ihr ins Wort.
    Lizzy zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich war damals noch klein«, erklärte Jessica. »Ich hab immer mit den Nachbarskindern gespielt. Immer wenn ich aus dem Haus gegangen bin, hat meine Mutter mir gesagt, ich soll aufpassen. Dann hat sie mich an den Tag erinnert, an dem Sie und die anderen Mädchen entführt und nie wieder gesehen wurden – außer Ihnen natürlich.«
    »Weiß Ihre Mutter, dass Sie für mich arbeiten?«
    Jessica machte eine wegwerfende Handbewegung. »Mom hat ihre eigenen Probleme. Was ich tue, interessiert sie nicht mehr.« Sie zuckte mit den Schultern. »Sie kann es kaum erwarten, dass ich und mein älterer Bruder von zu Hause ausziehen und ihr etwas mehr Freiraum lassen.«
    Lizzy nickte. »Falls Sie sich bei diesem Fall unwohl fühlen, kann ich das verstehen.«
    »Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst? Diese Art von Arbeit ist genau das, wofür ich mich interessiere. Deswegen will ich ja auch Psychologie studieren. Und deswegen habe ich bei Ihnen einen Job gesucht.«
    »Also gut«, sagte Lizzy und sah sich nach einem Platz um, wo Jessica arbeiten konnte. Es gab keinen. »Warten Sie, ich mache Ihnen an meinem Schreibtisch Platz. Haben Sie Ihren Laptop dabei?«
    »Er ist dort hinten.«
    »Gut. Dann stellen wir ihn hier auf meinen Schreibtisch und suchen im Internet nach sämtlichen Informationen, die es über diese Mädchen gibt. Morgen, oder heute noch, falls wir Zeit haben, können wir in die Bibliothek gehen und alte Zeitungen durchforsten. Wir brauchen sämtliche Artikel, die je über die Opfer des Spinnenmanns erschienen sind.«
    »Wonach suchen wir genau?«, fragte Jessica, während sie Lizzy dabei half, Stapel von Papieren und Akten vom Schreibtisch zu entfernen und hinter ihnen auf den Boden zu legen. »Wollen wir Details, zum Beispiel, welche Kleider oder Frisuren sie trugen? Oder sollten wir uns auf Interviews mit Freunden und Familienangehörigen konzentrieren, oder etwas in der Art?«
    »Beides. Wir wollen über jedes dieser Mädchen herausfinden, soviel wir können: Gewicht, Größe, Persönlichkeit und so weiter. Vier von diesen Mädchen hat man als Opfer des Spinnenmanns identifiziert, aber die anderen gelten immer noch als vermisst, weil man nie ihre Leichen gefunden hat.«
    Als sie sich noch einmal die Liste ansah, verstummte Jessica plötzlich. Ihre Augen schienen feucht zu werden.
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Nein«, erwiderte Jessica ein bisschen zu schnell. »Alles in Ordnung.«
    Lizzy wurde aus dem Mädchen nicht schlau. Mal quatschte Jessica ihr die Ohren voll, dann wieder war sie still und spielte die Geheimnisvolle. Lizzy ließ die Sache auf sich beruhen, wichtiger war jetzt, Sophie zu finden. »Falls eine von den Mädchen auf der Liste Tanzstunden genommen hat«, sagte sie zu Jessica, »will ich wissen, wo und wann. Ich will die Namen von jedem Lehrer, Trainer, Freund, Friseur und die Orte, an denen sie herumhingen. Und dann will ich noch eine Liste mit sämtlichen Ärzten, mit denen diese Mädchen jemals zu tun hatten.«
    »Glauben Sie, dass die Eltern der Opfer mit uns reden werden?«
    »Ein Versuch kann nicht schaden. Wenn nicht, dann fragen wir ihre Geschwister, oder ihre Onkel und Tanten. Wir dürfen uns nicht abwimmeln lassen. Irgendjemand wird schon reden; das tun sie eigentlich immer.«
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, dann suchen wir also etwas, was die Mädchen miteinander verbindet – irgendeine Gemeinsamkeit, wie zum Beispiel die Schule, auf die sie gingen, oder ein gemeinsamer Bekannter?«
    »Richtig. Irgendeine Verbindung, egal welche.«
    »Ich hab’s kapiert.« Jessica stand auf und verschwand im Aktenzimmer, um ihre Sachen zu holen.
    Lizzy riss noch ein Papiertuch von der Küchenrolle ab und wischte damit den Staub von der Stelle auf ihrem Schreibtisch, wo die Akten gelegen hatten. Dann öffnete sie die oberste Schublade und suchte darin nach einem Schmerzmittel. Plötzlich sträubten sich ihr die Nackenhaare. Sie hatte eindeutig das Gefühl, dass jemand sie beobachtete.
    Sie trat ans Fenster und starrte auf die leer stehende Ladenzeile auf der anderen Straßenseite.
Er

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