Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
Vom Netzwerk:
war hier. Sie konnte ihn buchstäblich spüren, obwohl sie ihn nicht sah.
    Sie bekam eine Gänsehaut.
    Wo bist du, Spinnenmann? Komm aus deinem Versteck, wo immer du auch steckst.

Kapitel 14

Mittwoch, 17. Februar 2010, 11:30 Uhr
    Jared zwängte seinen Yukon Denali in eine enge Parklücke gleich hinter Lizzys Toyota. Letzte Nacht lag eine gefühlte Ewigkeit zurück. Noch nie hatte er seinen Vater so außer sich erlebt. Sein Dad war immer ein Mann mit Gewissen gewesen. Seine Frau, mit der er seit vierzig Jahren verheiratet war, mit einer Pistole zu bedrohen, passte nicht zu ihm. Jareds Schwester hatte ihre Mutter mit zu sich nach Hause genommen, während Jared bei ihrem Vater blieb. Nachdem dieser wieder einigermaßen nüchtern war, hatte Jared mit ihm ein längeres Gespräch unter vier Augen geführt. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er seinen Vater weinen sah, und in diesem Augenblick begriff Jared, dass sein Vater ein Mensch wie jeder andere war.
    Er richtete den Schlüssel auf den Denali und drückte auf den Sperrknopf. Der Wagen gab einen Pfeifton von sich.
    Jared spürte die Kälte in der Luft, während er durch die Heckscheibe in Lizzys Toyota sah. Kaum zu glauben, dass Old Yeller noch fahrtauglich war. Lizzy hatte die Karre schon zu Highschool-Zeiten gefahren. Der Rücksitz mit dem rissigen Vinylbezug war ihm nur allzu vertraut. Auf ihm hatten er und Lizzy oft Sex miteinander gehabt.
Die gute alte Zeit
.
    »Lizzy, Lizzy«, flüsterte er. Er liebte an dieser Frau einfach alles. Ihren Gang, ihre Ausdrucksweise, die Gefühle, die sie jedes Mal in ihm wachrief, wenn er in ihre ausdrucksvollen grünen Augen sah. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen.
    Lizzy besaß ein von Natur aus gutherziges Wesen – genau das war der Grund, warum sie die meisten Wochenenden damit verbrachte, jungen Mädchen Selbstverteidigung beizubringen. Obwohl die Universität und die anschließende Ausbildung an der FBI-Akademie ihn mehrere Jahre auf Trab gehalten hatten, war kein Tag vergangen, an dem er nicht an Lizzy Gardner dachte. Seine Schuldgefühle, weil er sie in jener Nacht alleine hatte heimgehen lassen, hatten ihm viele schlaflose Nächte bereitet. Wenn er irgendetwas in seinem Leben bereute, dann das. Er hatte es besser gewusst, aber Lizzy hatte nicht auf ihn hören wollen. Sie war immer noch genauso stur wie eh und je. Doch damals hatte sie außerdem vor Leben gesprüht und eine vielversprechende Zukunft vor sich gehabt, bis dieser Irre sie auf offener Straße entführte und anschließend alles versuchte, um sie zu brechen. Aber Lizzy hatte es geschafft, lebend aus der Hölle zurückzukehren und davon zu berichten. Sie war eine Kämpfernatur. Und wenn sie ihn wieder in ihr Leben ließ, würde Jared sie nie wieder im Stich lassen.
    Jared sah auf, als er ungleichmäßige Schritte hörte. Lizzy kam auf ihn zugehumpelt. In ihren Augen spiegelte sich ihre Erschöpfung wider, aber sobald sie ihn sah, lächelte sie.
    »Hey, meine Hübsche«, sagte er.
    Anstatt ihm zu antworten, nahm sie eine steife Mae-West-Haltung ein, die die Kaffeeflecken auf ihrer abgewetzten Jacke zeigte.
    »Der Tag hat ja gut angefangen, oder?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Was zum Teufel ist mit deinem Gesicht passiert?«
    »Die Frau mit dem Jeep war heute Morgen wieder da. Ich hab mich an sie rangepirscht. Genau in dem Moment, als ich die hintere Tür aufgemacht habe, hat sie aufs Gas getreten und mich dabei beinahe überfahren.«
    Er pfiff durch die Zähne. »Warst du beim Arzt? Die Beule auf deiner Stirn sieht nicht gut aus.«
    »Es geht schon.«
    Er stieß den Atem aus.
    »Ich würde ja gerne mit dir plaudern, aber ich muss los«, sagte sie und drückte sich an ihm vorbei.
    »Ich wollte dich eigentlich auf eine Kleinigkeit zu essen einladen.«
    »Das geht leider nicht. Es ist was dazwischengekommen … eine Observierung.«
    »Versicherungsbetrug?«
    »Ein Seitensprung.« Sie sperrte ihren Wagen auf und sah ihn über ihre Schulter hinweg an. »Wenn dich die schäbigen Details interessieren, kannst du gerne mitkommen.«
    »Dann mal los.«
    Lizzy rutschte hinter das Steuer ihres uralten Toyota und startete den Motor. Das Auto erwachte stotternd zum Leben. Jared nahm auf dem Beifahrersitz Platz und warf einen Blick nach hinten. »Wenn ich in Old Yeller sitze, muss ich an andere Zeiten denken.«
    Lizzy lief rot an, während sie in ihrem Rucksack herumwühlte. Sie gab ihm die Wegbeschreibung zu ihrem Zielort und kam gleich zur Sache, ehe

Weitere Kostenlose Bücher