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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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genug herangekommen, um an den Lippenbewegungen der Frau zu erkennen, dass sie leise fluchte. Lizzy machte einen Satz auf den nächsten Türgriff zu und riss die Wagentür auf, aber die Fahrerin hatte bereits den Motor gestartet und trat das Gaspedal durch.
    Der Jeep rammte in das davor parkende Auto und riss Lizzy mit. Sie prallte an der hinteren Stoßstange ab und fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden.
    Der Jeep setzte mit quietschenden Reifen zurück. Lizzy wälzte sich nach links und spürte, wie ein brennender Schmerz durch ihren Körper jagte. Der beißende Gestank von verbranntem Gummi nahm ihr fast den Atem.
    Über sich sah sie nur grauen Himmel und im Wind schwankende Bäume. Dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Mittwoch, 17. Februar 2010, 7:32 Uhr
    Hayley Hansen starrte zu der Asbestdecke empor und fragte sich, wie viele der darin enthaltenen giftigen Stoffe man einatmen musste, damit man ernsthaft daran erkrankte oder, noch besser, starb. Sie lag komplett angezogen auf ihrem Bett, obwohl sie nicht wusste, warum sie sich überhaupt die Mühe gemacht hatte. Ob sie nun etwas anhatte oder nicht, würde den Drogenhändler, der ihre Mutter mit Stoff versorgte, nicht davon abhalten, seine Bezahlung einzufordern. Auch heute betete sie – wie sie das oft an den Tagen tat, an denen Brian vorbeikam – zu einem Gott, an den sie eigentlich längst nicht mehr glaubte. Aber es spielte keine Rolle, ob der Schöpfer und Lenker des Universums existierte oder nicht. Außer ihm hatte sie niemanden; an den sie sich wenden konnte.
    Bitte
, begann sie ihr Gebet aus tiefstem Herzen,
mach, dass heute der Tag ist, an dem Brian an einer Überdosis Heroin stirbt. Bitte, bitte, lieber Gott, lass Brian, die Ausgeburt der Hölle, heuteaufwachen, nach draußen gehen und auf der Stelle einem Drive-by-Shooting zum Opfer fallen.
    Sie verlangte kein Wunder. In ihrem Viertel passierte es jede Woche, dass Schüsse aus einem vorbeifahrenden Auto fielen. Dass es Brian erwischen könnte, war also gar nicht so abwegig. Ihre Mutter hatte es geschafft, vom Alkohol loszukommen und über einen längeren Zeitraum hinweg nüchtern zu bleiben, bis Brian auf der Bildfläche erschien und dafür sorgte, dass sie auf Heroin umstieg.
    Das Geräusch einer Wagentür, die geöffnet und wieder zugeschlagen wurde, machte ihr schmerzlich bewusst, dass ihre Gebete wieder einmal für die Katz gewesen waren. Schlüssel brauchte man für das Haus ihrer Mutter nicht. Die Eingangstür ging knarzend auf und kurz darauf hörte sie die vertrauten Schritte auf den alten Holzdielen.
    Er war im Anmarsch.
    Sie konnte davonrennen, hatte es auch schon versucht. Aber davon wurde alles nur noch schlimmer. Es brachte nichts, wenn man das Unvermeidliche aufschob. Wenn sie jemals den Mut aufbringen würde, von zu Hause wegzugehen und ihre Mutter sich selbst zu überlassen, könnte sie es schaffen, diesem Albtraum zu entfliehen. Aber könnte sie damit leben? Ihre Mutter konnte ja nichts dafür. Ihre Mutter hatte ihr Bestes gegeben. Ihre Großeltern dagegen waren ein ganz anderes Kaliber. Wie hieß es doch so schön: die Arschkarte ziehen. Verglichen mit der Kindheit ihrer Mutter war ihr eigenes Leben ein Wochenende in Disneyland.
    Im Flur hallten weitere Schritte. Vermutlich ihre Mutter, die nachsehen wollte, ob es wirklich Brian war, der Drogenhändler und Vergewaltiger, und nicht irgendein Penner von der Straße, der in ihrem völlig versifften Haus Amok lief.
    Hayley hörte, wie jemand ihre Schlafzimmertür hinter sich zuzog. Ja, das war eindeutig Brian. Sie wusste es, obwohl sie immer noch an die Decke starrte. Sie konnte ihn jedes Mal riechen, bevor sie ihn sah. Eine Kombination penetranter Gerüche, die verrieten, dass er wieder mal aus einer dieser üblen Spelunken kam: Zigaretten,abgestandenes Bier und eine Mischung aus Körpergeruch, Kotze und Pisse.
    Es war doch immer dasselbe.
    Sie würde ihn keines Blickes würdigen, wenn sie in der Sache ein Mitspracherecht hätte. Aber das hatte sie nicht. Wenn sie die Augen schloss oder versuchte, in Gedanken zu einem weit entfernten, nur in ihrer Fantasie existierenden Planeten zu fliegen, würde er seine brutalen Methoden anwenden, um sie aufzuwecken.
    Nein, sie schloss niemals die Augen.
    Verwirrt sog sie die Luft in ihre Nase und musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um nicht zu kotzen. Da war ein neuer Geruch. Öl? Verfaulte Kartoffeln? Ein totes Tier?
    Oh Gott, bitte nicht.
    »Na, dann mach mal«, sagte Brian zu seinem

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