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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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bescheuerten Vollidioten.«
    Lizzy war sprachlos und gleichzeitig froh darüber, noch am Leben zu sein. Das Mädchen hatte Mumm und obendrein eine deftige Ausdrucksweise.
    Jessica umklammerte das Lenkrad. Sie machte den Eindruck, als stünde sie kurz davor, es abzureißen und gleichzeitigFeuer zu speien. »Nicht zu fassen, wie nahe wir an ihm dran waren. Um ein Haar hätten wir ihn geschnappt!« Jessica stieß mit dem Finger in die Richtung, in die der GMC verschwunden war. »Ich kann immer noch nicht fassen, dass er uns abgehängt hat. Ich hab ihn entwischen lassen.« Sie schüttelte angewidert den Kopf.
    »Was ist los?«, fragte Lizzy. Ihr Puls ging dreimal so schnell wie sonst. »Wer ist Mary?«
    Jessica langte über Lizzys Schoß, öffnete das Handschuhfach, holte ein Bild hervor und reichte es Lizzy. Es war ein Foto im Format dreizehn auf achtzehn Zentimeter, das zwei Mädchen in einem Garten zeigte. »Das sind meine ältere Schwester Mary Crawford und ich. Sie ist die auf der Schaukel.«
    Mary Crawford, dachte Lizzy. Eines der vermissten Mädchen auf ihrer Liste.
    »Gleiche Mutter, verschiedene Väter«, sagte Jessica als Erklärung für die unterschiedlichen Nachnamen. »Mary ist vor vierzehn Jahren verschwunden. Ich glaube, dass sie noch lebt. Ich will sie finden und dafür sorgen, dass ihr Entführer büßen muss für das, was er mir und meiner Familie angetan hat.«
    Lizzy sah sich das Foto genauer an. Ein Mädchen saß auf der Schaukel, das ältere stand dahinter und hielt sich an den Seilen fest. Beide lächelten. Beide hatten große braune Augen und strahlten. Lizzy verließ der Mut. Was das ältere Mädchen auf der Schaukel anging, gab es keinen Zweifel.
Sie war es
. Das stumme Mädchen war Jessicas Schwester.

Freitag, 19. Februar 2010, 18:15 Uhr
    Mr. Louis, ein hochgewachsener Mann mit schlohweißem Haar, stand vor einer Gruppe von siebzig bis achtzig Zuhörern, die sich in der Turnhalle der Highschool versammelt hatten.
    Lizzy stand abseits neben dem Projektor, während Mr. Louis zu den Schülern und ihren Eltern sprach.
    »Meine zwei jüngsten Töchter sind jetzt sechzehn und fünfzehn Jahre alt. Wie viele von Ihnen wissen, gehen sie auf die Granite Bay High School«, begann er seinen Vortrag. »Meine älteste Tochter, Dana, würde nächste Woche ihren zwanzigsten Geburtstag feiern, wenn sie nicht in ihrer zweiten Woche auf dem College mitten auf dem Campus entführt worden wäre. Das war vor zwei Jahren.«
    Lizzy drückte auf den Knopf und startete die Dia-Show auf der großen Leinwand hinter Mr. Louis. Das erste Bild zeigte Dana als Baby; danach sah man Dana im Krankenhaus in den Armen ihrer Mutter. Weitere Bilder folgten, auf denen Dana an ihrem ersten Schultag, bei einem Schulausflug auf eine Kürbis-Farm, im Prinzessinnenkostüm und bei anderen Gelegenheiten gezeigt wurde.
    Als Jared die Turnhalle betrat, fiel ein wenig Licht durch den Türspalt. Er setzte sich in die letzte Reihe. Ein paar Stunden zuvor hatte er Lizzy und Jessica am Unfallort aufgesucht. Dabei hatte er mit der Polizei geredet und dafür gesorgt, dass Jessica keinen Strafzettel wegen rücksichtslosen Fahrens bekam. Allerdings musste sie sich von mehreren Polizisten eine ordentliche Standpauke anhören.
    Leider war es der Polizei nicht gelungen, den Geländewagen ausfindig zu machen. Sie warteten, bis der Abschleppwagen kam, und fuhren danach mit Jared zum Cosumnes River College. Dort zeigten sie das Foto des Fahrradkuriers herum, der das Bargeld in Lizzys Büro gebracht hatte. Da der Campus nahezu verlassen war, hängten sie das Bild im Sekretariat aus, zusammen mit der Bitte um sachdienliche Hinweise.
    »Zwei Tage, nachdem Dana verschwunden war«, sagte Mr. Louis gerade, »fand man ihre Leiche. Jemand hatte sie in den Straßengraben geworfen, als ob ihr Leben nichts wert war.«
    Er machte eine kurze Pause, um sich zu sammeln. »Ich bin heute Abend hierhergekommen, um Ihnen zu sagen, dass ihr Leben
schon
etwas wert war. Sie hat vielen Menschen etwas bedeutet. Es kostete mich und meine Frau sehr viel Kraft, weiterzumachen. Zu der Zeit lebten unsere anderen zwei Töchter noch zu Hause undbrauchten uns. Ein paar Monate nach Danas Beerdigung meldeten wir die beiden bei einem Selbstverteidigungskurs an.«
    Er hielt einen Moment inne und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Dabei sah er seinen Zuhörern in die Augen. »Während der letzten Jahre haben viele Familien mit mir Kontakt aufgenommen und mir mitgeteilt, dass sie um das

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