Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Titel: Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Moorstedt , Jakob Schrenk
Vom Netzwerk:
brettert’s.»

    Sie sind ein Kneipen- oder Discobesitzer: Oje! Jede gut laufende Gaststätte ist für die Hells Angels ein Objekt für eine «feindliche Übernahme». Misstrauisch sollten Sie werden, wenn es in Ihrem sonst so friedlichen Club plötzlich auffällig häufig zu Schlägereien kommt. Oft werden diese Prügeleien von den Hells Angels inszeniert. Ein paar Tage später besucht Sie dann ein freundlicher Herr im Anzug und fragt, ob eventuell Bedarf an Türstehern bestehe, er könne da mit seiner Sicherheitsfirma ein günstiges Angebot machen. Kontrollieren die Hells Angels aber erst einmal Ihre Tür, kontrollieren sie Ihren ganzen Laden, bestimmen nicht nur, wer hineinkommt, sondern auch, welche Drogen verkauft werden und von wem. Läuft das Geschäft gut, werden Ihnen die Hells Angels irgendwann ein «Angebot» machen, um den Laden ganz zu übernehmen. Für Gegenwehr ist es dann zu spät. Der Hells-Angels-Aussteiger Ulrich Detrois glaubt, dass die einzige Chance darin besteht, schon beim ersten Kontaktversuch der Hells Angels mit der Polizei zu drohen. Läuft es gut, sind die Hells Angels von Ihrem Mut und der Entschlossenheit beeindruckt, scheuen den Aufwand weiterer Überredungsversuche und ziehen ab. Läuft es schlecht, bekommen Sie in den folgenden Tagen einen Brief, in dem einige Fotografien enthalten sind. Das Motiv: Ihre Frau beim Einkaufen oder Ihre Kinder auf dem Spielplatz.

    Sie sind Mitglied einer konkurrierenden Rockergruppe: Vorsicht! Alle großen Clubs wie etwa die Bandidos und die Outlaws versuchen derzeit, rivalisierende Banden zu verdrängen und ihren Einfluss auf die Rauschgift- und Rotlichtkriminalität auszuweiten. Das macht das Leben als Rocker zugleich aufregender, einträglicher und gefährlicher. Die Polizei findet bei Razzien in den Clubhäusern regelmäßig Macheten, Schrotflinten, Maschinenpistolen und Handgranaten. Gerade die Hells Angels, die größte und dominanteste Organisation, gehen dabei mit großer Aggression vor. 2009 erschoss ein Höllenengel den Bandido Eschli E. Im Mai 2009 wurden zwei Hells Angels, die ein Mitglied der Outlaws umgebracht hatten, wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Bekommen Sie es nun mit der Angst zu tun? Vielleicht sollten Sie ganz einfach zu den Hells Angels überlaufen, wie das im Jahr 2010 siebzig Mitglieder der Berliner Bandidos gemacht haben.

    Sie WAREN Mitglied der Hells Angels: Achtung, Achtung! Schon klar, irgendwann hat man keine Lust mehr, bis zu 1000 Euro «Mitgliedsbeitrag» im Monat zu zahlen, nur weil man gerne Motorrad fährt. Vielleicht sind Ihnen auch die kriminellen Aktivitäten zu riskant, in die Sie, glaubt man Insidern, auf jeden Fall hineingezogen werden. Es gibt tausend gute Gründe für den Ausstieg, das Problem ist lediglich, dass die Hells Angels kein Interesse an offenen Gesprächen haben. Nur in Ausnahmefällen wie lebensbedrohlichen Erkrankungen oder einem schweren Motorradunfall akzeptieren die Angels ein Kündigungsschreiben. Alle anderen Aussteiger gelten als Fahnenflüchtige, die von Glück sagen können, wenn ihnen nur die Tätowierungen des Vereinslogos herausgeschnitten werden. Im August 2009 wurde in Berlin der 33-jährige Michael B. auf offener Straße erschossen. B. war Hells-Angels-Mitglied, hatte aber über einen Rückzug nachgedacht. Auf Ulrich Detrois, den ehemaligen Vizepräsidenten der Hells Angels in Kassel, wurden nach seinem Ausstieg zwei Killer angesetzt. Detrois hat vermutlich die sicherste Exit-Strategie verfolgt: Sein Enthüllungsbuch über seine Höllenjahre brachte ihm viel Medienaufmerksamkeit ein, die wiederum die Hells Angels vor einer Rache-Aktion zurückschrecken lässt. Das könnte auch Ihre Rettung sein: Sorgen Sie dafür, dass 24 Stunden am Tag einige TV-Kameras auf Sie gerichtet sind – und Ihnen wird nichts geschehen.

[zur Inhaltsübersicht]
    27. Haushalt DIE WOHNUNG ALS SARG
    Treppe, Nasszelle, mordlustige Angehörige. Nur mit diesen Tipps wird das Eigenheim wirklich sicher.

    Es ist eine paradoxe Situation: Jedes Jahr sterben etwa 7000 Menschen im Haushalt, im selben Zeitraum kommen gut 400 Menschen bei Unfällen in der Schule und am Arbeitsplatz ums Leben, selbst der Straßenverkehr forderte weniger Opfer als das Eigenheim. Während aber die Gesellschaft mit Fahrschulen, Verkehrspolizei und Sicherheitstechnologien wie Airbag und ABS verzweifelt versucht, die Gefahren des mobilen Zeitalters einzudämmen, und während am Arbeitsplatz elaborierte Evakuierungspläne

Weitere Kostenlose Bücher