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Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition)

Titel: Im Notfall Buch aufschlagen: Tipps für alle möglichen Katastrophen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Moorstedt , Jakob Schrenk
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Maschinen).

    Assimilation: Der moderne Mensch, das werden uns die Maschinen zeigen, ist nicht die Krone der Schöpfung. Die Evolution kennt kein Happy End, sondern nur den Fortschritt. Die Lösung des Roboterproblems liegt deshalb nicht im Widerstand, im Kampf und im Bilden von Parallelgesellschaften im Maschinen-Mainstream, sondern in der Assimilation. Die Menschen müssten die Sprache der Roboterleitkultur lernen, ihre Werte vertreten und selbst zu Maschinen werden. An diese Idee muss man sich erst mal gewöhnen. Nehmen Sie sich also ein Beispiel am Propheten Ray Kurzweil, der sagt, dass er eigentlich «kein Problem damit hat, ein omnipotenter und unsterblicher Cyborg zu sein». Die Menschen, so hofft er, werden von den Maschinen nicht ausgerottet, sondern an das System angeschlossen und existieren irgendwann als Funken im Netz. An Kurzweils Singularity-Institut im Silicon Valley können Sie sich auf diese Zeit vorbereiten. Dort werden in einem interdisziplinären Studium die Kader für ein neues Zeitalter ausgebildet. Die Einschreibefrist endet jedes Jahr im Mai.

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    41. Gerüchte MYTHOS UND WAHRHEIT
    Fünf legendäre Gefahren, vor denen man keine Angst haben muss (wirklich).

    1. Piranhas: Amerikanische Präsidenten sind Meister der Manipulation. Nicht immer geht es darum, einem arabischen Land ein paar Massenvernichtungswaffen unterzuschieben und einen Krieg zu beginnen. Manchmal wird auch nur der Ruf eines unschuldigen Tieres auf alle Zeiten zerstört. Theodore Roosevelt, der zwischen 1901 und 1909 im Weißen Haus residierte, veröffentlichte im Jahr 1914 einen Bericht über seine Reise durch den brasilianischen Regenwald. Imponiert hatten dem bekennenden Naturburschen weder die Moskitos oder die mächtige Anakonda, sondern die unscheinbaren und silbrig glänzenden Süßwasserfische der Art Pygocentrus nattereri: «Sie zerreißen und verschlingen bei lebendigem Leibe jeden verletzten Menschen und jedes verwundete Tier; denn Blut im Wasser bringt sie zur Raserei», schrieb Roosevelt über die Salmler-Unterart Piranhas (in der Sprache der Ureinwohner: Zahn-Fische). Tatsächlich gibt es bis heute keinen bestätigten Bericht, der belegen würde, dass die Fische einen Menschen getötet haben. Piranhas kommen in tropischen Süßgewässern Südamerikas vor, sind zwischen 15 und 40 Zentimeter lang, bewegen sich in großen Schwärmen und haben, zugegebenermaßen, sehr scharfe Zähne und einen ausgeprägten Sauberkeitstrieb. Piranhas fressen kranke und tote Tiere und sorgen so als eine Art Unterwassergeier für hygienische Verhältnisse im Fluss. Ihr schlechtes Image verdanken sie dem Umstand, dass sie sich gelegentlich zu einem Fressrausch hinreißen lassen und große Fleischstücke aus dem Aas herausreißen. Tatsächlich sind Piranhas für sich selbst wesentlich gefährlicher als für den Menschen: Wenn sie über ihre Beute herfallen, verletzen sich die Tiere oft gegenseitig. Die Fische verfügen allerdings über eine sehr schnelle Wundheilung. Abgebissene Schwanz- und Rückenflossen wachsen innerhalb kurzer Zeit nach. Der Piranha ist kein Killer, sondern ein Heiler.

    2. Kugelblitz: Dieses Phänomen ist vor allem aus Cartoons und Science-Fiction-Filmen bekannt – eine gelbliche Energiemasse von der Größe eines Fußballs, die bei Gewittern spontan entsteht, langsam über den Erdboden rollt und sogar durch Fensterglas schweben kann. Der Kugelblitz, so heißt es, kann Mensch und Tier durch bloße Berührung töten und explodiert wenig später mit einem lauten Knall. Schon für den Tod des Physikers Georg Wilhelm Richmann im 18. Jahrhundert soll ein Kugelblitz verantwortlich gewesen sein, der gute Mann hatte seine Wohnung in eine etwas zu gut funktionierende Blitzbeobachtungsstation umgebaut. Auch der große Philosoph Seneca, Heinrich II. von England, Karl der Große oder Niels Bohr wollten diesen meteorologischen Yeti gesehen haben. Gefilmt oder fotografiert wurde der Kugelblitz allerdings noch nie. Das könnte daran liegen, wie zwei Physiker der Universität Innsbruck vermuten, dass der Kugelblitz im Hirn der Beobachter entsteht. Die Wissenschaftler haben die bei Gewittern entstehenden Magnetfelder berechnet und festgestellt, dass diese in Stärke und Frequenz den Feldern ähneln, die bei der magnetischen Hirnstimulation in der Medizin künstlich aufgebaut werden. Die Physiker glauben deshalb: Das natürliche Magnetfeld beim Gewitter stimuliert die Neuronen der Sehrinde, sodass die

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