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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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seine Forderung abgelehnt und ihm erklärt, dass ich mich schon selbst von deiner Unschuld überzeugt habe.“
    Sie errötete und war so schockiert, dass sie nicht mitbekam, wie Qasim aufstand, Abir hochzog und mit ihr verschwand.
    „Was wäre denn passiert, wenn du nicht mein erster Liebhaber wärst?“ Sie wollte es unbedingt wissen, obwohl es ihr schrecklich peinlich war, über so etwas Intimes mit einem Mann zu reden, den sie kaum kannte.
    Mit einer wegwerfenden Handbewegung antwortete er: „Ich hätte dafür gesorgt, dass man nach unserer Hochzeitsnacht geglaubt hätte, ich sei für dich der erste Mann gewesen.“
    „Ah ja, als Herrscher des Landes stehen dir Mittel und Wege zur Verfügung, alles so hinzubiegen, wie es dir passt“, stellte sie leicht spöttisch fest.
    „Natürlich, mir ist nichts unmöglich, ich bin der Scheich.“
    „Dann könntest du mir ja auch erlauben, nach Hause zurückzufliegen.“
    Seine Züge wurden hart, und die Kälte in seinem Blick ließ sie schaudern. „Du bist jetzt meine Frau und wirst bei mir bleiben, ob es dir passt oder nicht.“
    „Aber du hast gesagt …“
    „Ich weiß, was ich gesagt habe“, unterbrach er sie scharf. „Du bleibst hier, und damit ist das Thema beendet.“ Er füllte ein Kristallglas mit einer Flüssigkeit, die wie Wein aussah, und reichte es ihr. „Du musst dich stärken, wir haben noch viel vor.“
    Das Hochzeitsessen, das sich schier endlos hinzog, war eine anstrengende Angelegenheit, wie Morgan fand. Sie fragte sich, wie sie danach noch die Nacht überstehen sollte. Es gab unzählige Gänge, immer wieder wurden andere Köstlichkeiten aufgetischt, und sie lernte mehr Menschen kennen als in ihrem ganzen bisherigen Leben. Nach dem Essen standen die Gäste Schlange, um sie zu begrüßen und sich ihr vorzustellen. Ihr war es unmöglich, alle Namen zu behalten.
    Plötzlich kam eine junge Frau in einer blauen Abaya durch die Menge auf sie zu. Mit einem strahlenden Lächeln reichte sie ihr die Hand. „Hallo, wir sind Landsleute“, erklärte sie in akzentfreiem Englisch.
    Verblüfft blickte Morgan sie sekundenlang sprachlos an. Dann umarmte sie sie herzlich.
    „Als Khaled mir erzählte, Tajiks Braut sei Australierin, konnte ich es kaum erwarten, dich kennenzulernen. Es tut gut, hier eine Freundin aus dem eigenen Land zu haben.“
    Khaled? Morgan dachte nach. Sie hatte den Namen schon einmal gehört, konnte sich jedoch nicht erinnern, wann und wo. Die Frau ergriff ihre Hände.
    „Bitte, verzeihen Sie meiner Frau, dass sie in der Aufregung vergessen hat, sich Ihnen vorzustellen“, ertönte da eine männliche Stimme. Morgan blickte den attraktiven Mann an, der sich zu ihnen gesellte. „Ich bin Scheich Khaled Al Ateeq aus dem Nachbarstaat Jebbai. Und das ist meine bezaubernde Frau Sapphire oder Zafira, wie sie hier genannt wird.“ Er legte seiner Frau den Arm besitzergreifend um die Schultern.
    „Nenn mich einfach Sapphy“, bat sie Morgan lächelnd. „Ich bin ja so froh, jemanden zu haben, mit dem ich reden kann.“
    „Fühlst du dich einsam?“
    Sapphy lachte. „Nein, keineswegs. Ich freue mich nur, mit dir in meiner Muttersprache sprechen zu können.“
    Morgan sah die junge Frau lächelnd an, während sich ein Gedanke bei ihr festsetzte. Vielleicht hatte Sapphy Verständnis für ihre schwierige Situation und ihren Wunsch zu flüchten.
    „Sehen wir uns wieder?“, fragte Morgan, als die beiden weitergehen wollten.
    „Natürlich. Khaled und ich bleiben zwei Wochen hier. Ich möchte dir bei Gelegenheit unsere zwei Jahre alten Zwillinge Amid und Kahlil vorstellen, wenn ich sie lange genug festhalten kann. Sie können einfach nicht stillsitzen und kommen mir manchmal vor wie kleine Monster“, erklärte Sapphy liebevoll.
    Morgan nickte. Es gab Hoffnung, ihre Lage war nicht ausweglos. Erleichtert atmete sie auf.
    Schließlich war die Begrüßungszeremonie vorüber, und die Gäste saßen in kleinen Familiengruppen zusammen. Aufmerksam lauschte Morgan der arabischen Musik im Hintergrund. Die faszinierenden, bezaubernden Klänge berührten ihre Sinne.
    Nach den anstrengenden Tagen und dem üppigen Festmahl hätte sie zum Umfallen müde sein müssen. Sie war jedoch hellwach und konnte ihre Unruhe kaum verbergen. Mit jeder Stunde, die verging, rückte die gemeinsame Nacht näher. Sie erbebte insgeheim bei dem Gedanken.
    „Ist dir kalt?“ Tajik legte ihr den Arm um die Schultern und ließ die Finger sanft kreisen. Ein prickelnder Schauer überlief

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