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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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sie.
    „Nein, eigentlich nicht.“
    „Warum hast du dann gezittert? Bist du müde?“
    „Keineswegs“, versicherte sie ihm.
    „Fein. Es wäre schade, wenn du unsere Hochzeitsnacht verschlafen würdest.“ Er lächelte leicht belustigt.
    Da kann er lange warten, dachte sie, während die Musik schneller und lauter wurde. Sie könnte bestimmt nicht schlafen, wenn er neben ihr im Bett lag.
    „Was steht als Nächstes auf dem Programm?“, erkundigte sie sich, als eine dunkelhaarige Frau in einem langen, weiten Rock hereinkam.
    „Lass dich überraschen“, antwortete er geheimnisvoll.
    Die Frau hob die Arme und legte die Hände über dem Kopf zusammen, ehe sie sich vor ihnen mit geschmeidigen Bewegungen im Rhythmus der Musik zu drehen begann. Dabei wehten ihr langes Haar und der weite Rock. Nein, sie bewegt sich nicht nur zu der Musik, sie scheint damit zu verschmelzen, korrigierte Morgan ihren ersten Eindruck. Die Frau war dezent gekleidet, und der Tanz wirkte weder anzüglich noch betont erotisch, aber sie tanzte mit so viel Gefühl und Hingabe, dass der Anblick Morgan tief berührte. Tanz und Musik waren auf subtile Art verführerisch und betörten die Sinne, eine Wirkung, die sich noch verstärkte, als die Frau immer mehr Gefühl und Leidenschaft in ihre rhythmischen Bewegungen legte.
    „Ich bin tief bewegt, es ist eine wunderbare Vorstellung“, sagte Morgan, ohne den Blick von der Tänzerin abzuwenden.
    „Es ist der Liebestanz“, flüsterte Tajik dicht an ihrem Ohr. Als sie seinen warmen Atem auf ihrer Wange spürte, erschauerte sie. „Sie wünscht uns für den gemeinsamen Lebensweg viel Freude, Leidenschaft und viele gute Söhne.“
    Morgan stockte der Atem. Viele gute Söhne? Hatte er etwa vor, sie als eine Art Zuchtstute zu benutzen? Empört wandte sie sich ihm zu, aber die Worte, die sie sagen wollte, blieben ihr in der Kehle stecken. Seine Nähe beunruhigte und erregte sie. Sie spürte die verräterische Reaktion ihres Körpers und überlegte verzweifelt, was als Nächstes geschehen würde.
    Die Musik endete in einem mitreißenden Crescendo, und die Frau lief leichtfüßig aus dem Saal.
    Tajik nahm ihre Hand und hob sie an seine warmen, verführerischen Lippen. „Komm, wir ziehen uns zurück, Murjanah.“

8. KAPITEL
    Unter dem klaren dunklen Nachthimmel begleiteten die Musiker und die Gäste Morgan und Tajik zu seiner privaten Unterkunft. Morgan hatte das Gefühl, sein heißes Verlangen würde sich auf sie übertragen.
    Brennende Fackeln säumten den Weg und erleuchteten die ganze Umgebung. Hinter ihnen lag die Wüste im Mondlicht und schien mit dem sternenübersäten Himmel am Horizont zu verschmelzen.
    Schließlich führte Tajik sie durch die mit Blumen geschmückte Tür ins Innere des Hauses, begleitet von den Gesängen und Glückwünschen der Gäste, die wenig später zurückkehrten in den Palast und die ganze Nacht durchfeierten.
    Morgan verschränkte die Arme vor der Brust und durchquerte den Salon, während Tajik die Tür hinter ihnen schloss. Sie versuchte, sich für die luxuriöse Ausstattung, die geschmackvollen Wandbehänge und die wertvollen orientalischen Teppiche, die den Boden bedeckten, zu begeistern, für die niedrigen Tische, auf denen Schalen mit Früchten und anderen Köstlichkeiten standen, für die bequemen Sofas in warmen Farben und mit weichen Kissen.
    Doch sie war so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie das alles nicht beeindruckte. Als Tajik ihr die Hände auf die Schultern legte, zuckte sie zusammen.
    „Es ist besser, hier als in einem Zelt zu schlafen, oder?“, flüsterte er an ihrem Ohr.
    „Ja, wahrscheinlich“, stimmte sie ihm zu. Ihr Herz klopfte wie wild, und sie wünschte, sie wäre nicht so schrecklich nervös.
    „Du bist so zauberhaft und schön, von einer Frau wie dir können die meisten Männer nur träumen.“ Er drehte sie in seinen Armen herum und betrachtete sie bewundernd.
    Sie wagte kaum zu atmen, als er den Blick über ihr Gesicht gleiten ließ. Wogen der Lust durchströmten sie, und ihr Verlangen nach ihm drohte außer Kontrolle zu geraten.
    „Wunderschön“, bekräftigte er leise. Langsam neigte er den Kopf und berührte sanft ihre Lippen.
    Sein Zauber nahm sie gefangen, und sie erwiderte seine Küsse genauso sanft. Er brauchte sie nur zu berühren, und all ihre Ängste und Zweifel verwandelten sich in freudige Erwartung.
    Schließlich löste er sich von ihr, und sie blickte ihn an. Natürlich war ihm klar, dass sie ihm nicht widerstehen

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