Im Palast des Wuestenprinzen
nicht. Du hältst mich gegen meinen Willen hier fest, damit ich deine ganz private Gebärmaschine werde.“
„Du liebe Zeit, was für eine Ausdrucksweise! Bisher hatte ich nicht den Eindruck, es sei dir unangenehm, das Bett mit mir zu teilen.“
Betont gleichgültig zuckte sie die Schultern, ehe sie sich abwandte. Um ihn nicht misstrauisch zu machen, musste sie sich mit ihren boshaften Bemerkungen etwas zurückhalten.
„Wie lange dauert dieser Zustand?“, wollte er wissen.
„Dieser ‚Zustand‘ dauert normalerweise vier oder fünf Tage.“
„Gut, dann werden wir so lange auf Sex verzichten“, erklärte er.
„Warum solltest du auch mit mir schlafen wollen, wenn keine Chance besteht, dass ich schwanger werde und dir einen Erben schenke?“ Ihre Stimme klang gereizt.
Sekundenlang war er verblüfft. „Also, das finde ich jetzt interessant. Ich dachte, es sei dir unangenehm, während deiner Periode mit mir zu schlafen. Aber offenbar bist du enttäuscht über meinen Vorschlag. Wie soll ich das verstehen?“
„Na ja, der Sex mit dir ist ganz okay“, gab sie zu und bemühte sich um eine unbeteiligte Miene.
Er legte ihr einen Finger unter das Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Seine Augen schienen Funken zu sprühen, kein Zweifel, sie hatte ihn tief beleidigt. „Ganz okay? Was soll das heißen?“
„Da ich keine Vergleichsmöglichkeiten habe, wie du weißt, kann ich nicht beurteilen, ob du ein guter oder eher mittelmäßiger Liebhaber bist.“
„Weshalb hast du eigentlich nicht mit deinem Verlobten geschlafen?“
Sie schluckte hart und schloss sekundenlang die Augen. Sie bereute, Evan ihm gegenüber überhaupt erwähnt zu haben. „Vielleicht wollte er genau wie du bis zur Hochzeit damit warten.“
„Wie lange wart ihr verlobt?“
„Zwei Jahre.“
Plötzlich lächelte er wissend. „Dann war er kein richtiger Mann, sonst hätte er bei einer so begehrenswerten Frau wie dir nicht so lange warten können.“
„Ach, vergiss es, das ist Vergangenheit.“ Sie wollte das Thema unbedingt beenden, sonst würde er noch die Wahrheit erraten. „Wenn es dir hilft, kann ich dir versichern, dass du der beste Liebhaber bist, den ich bisher hatte. Zufrieden?“
Er stellte sich noch dichter vor sie und stützte die Hände auf das Waschbecken, sodass sie in seinen Armen gefangen war. „Ich bin der beste Liebhaber, den du jemals haben wirst!“
„Darüber werde ich dich auf dem Laufenden halten.“
Leise fluchend trat er einige Schritte zurück. „Bedeutet es dir gar nichts, dass ich dich geheiratet habe und zur Mutter meiner Kinder machen will?“
„Meine Güte, soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlen? Immerhin hast du mich von meiner Familie weggelockt und mich gezwungen, mein ganzes früheres Leben aufzugeben“, hielt sie ihm vor.
„Du bekommst eine neue Familie.“
Plötzlich war ihr alles zu viel, der Stress, die Anspannung, das Neue, das auf sie zugekommen war, das alles zerrte an ihren Nerven. „Kannst du es nicht begreifen, oder willst du es nicht? Ich will meine eigene Familie zurückhaben, meine Schwester, meinen Schwager, will meine kleine Nichte wiedersehen, ehe sie sich nicht mehr an mich erinnern kann. Ich brauche die Garantie, dass ich hier nicht für immer festsitze.“
Sie drehte sich um und legte die Arme um ihren Körper. Ihre Tränen sollte Tajik nicht sehen, und er sollte nicht merken, wie verletzt sie war und wie tief ihr Schmerz.
Ihre Schwester hatte sie noch nicht anrufen können. Wahrscheinlich kam Tegan schon halb um vor Sorgen und fragte sich, was passiert sein mochte.
Zu ihrer Überraschung umarmte Tajik sie von hinten und küsste sie behutsam aufs Haar. „Du hängst sehr an deiner Schwester, nicht wahr?“
„Natürlich. Wir sind doch Zwillinge. Außer ihr, Maverick und dem Baby habe ich niemanden mehr.“
Langsam drehte er sie in seinen Armen um und zwang sie, ihn anzusehen. „Du hast jetzt mich, und bald hast du ein eigenes Kind. Aber ich werde veranlassen, dass deine Schwester und ihre Familie uns besuchen.“
Konnte sie ihm glauben? Skeptisch erwiderte sie seinen Blick. „Würdest du das für mich tun?“
„Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen“, versicherte er ihr und küsste sie auf die Lippen.
Es stimmt wirklich, ich möchte meine Frau glücklich machen und sie viel öfter so lächeln sehen wie vorhin, als ich versprochen habe, ihre Familie könne uns besuchen, überlegte Tajik. Vielleicht konnte er noch viel mehr tun, um ihr das Leben
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