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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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in dem fremden Land erträglicher zu machen. Er nahm sich vor, Kamil zu bitten, sich um die Einladung zu kümmern.
    Die Sonne schien unbarmherzig vom strahlend blauen Himmel, als er auf seinem Hengst neben seiner Frau durch die Wüste ritt. Sie waren früh aufgebrochen, damit sie vor der Mittagshitze wieder im Palast waren. Morgan hatte darauf bestanden, ihn zu begleiten, weil sie eine Abwechslung brauchte, wie sie behauptet hatte. Seine Bedenken wegen ihres Beins hatte sie zerstreut und ihm versichert, der Ritt zu der nächstgelegenen Oase sei für sie kein Problem. Aber sie hatte sich überschätzt. Sie war das Reiten nicht mehr gewöhnt, und es war anstrengender, als sie geglaubt hatte. Tajik fiel auf, wie blass ihr Gesicht unter dem breitkrempigen Hut war. Aus dem Zucken ihrer Kinnmuskeln schloss er, dass sie starke Schmerzen hatte.
    „Komm, halte dich an meinem Arm fest, und setz dich vor mich“, forderte er sie auf und ritt dicht neben sie.
    „Nein, es geht schon“, brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Nun mach schon“, drängte er sie.
    Zögernd gab sie nach, obwohl sie es hasste, in seiner Gegenwart Schwäche zu zeigen. Aber die Schmerzen in ihrem linken Bein wurden beinahe unerträglich. Die mörderische Hitze tat ein Übriges.
    Während sie die Pferde kurz verschnaufen ließen, hob er sie aus dem Sattel und schwang sie so mühelos, als wäre sie federleicht, vor sich auf seinen Hengst, der größer und kräftiger war als die schmale Stute. Dankbar lehnte Morgan sich an Tajiks muskulöse Brust, und schon bald ließen die Schmerzen nach.
    Mit einem Arm hielt er sie fest, während er mit der anderen Hand versuchte, ihr Gesicht mit seinem Gewand vor der Sonne zu schützen. „Besser?“
    „Ja, danke.“ Sie rieb die Wange an seiner Brust und schmiegte sich an ihn. Sein exotischer Duft verwirrte ihre Sinne. Nachdem er ihr den Besuch ihrer Schwester samt Familie versprochen hatte, fand sie ihn noch attraktiver und begehrenswerter.
    Ihre Freude über sein Angebot war beinah grenzenlos. Sie bezweifelte nicht, dass er es ernst meinte, und sie hätte allzu gern geglaubt, dass er etwas für sie empfand. Würde er sonst so weit gehen, um sie glücklich zu machen?
    Vielleicht hatte Sapphy recht. Die Männer hier verhielten sich anders als die australischen, sie waren daran gewöhnt, keine Gefühle zu zeigen und sich Gehorsam zu verschaffen. Tajik hingegen war bereit, ihr weit entgegenzukommen, was sie niemals erwartet hätte. Offenbar besaß er doch so etwas wie Mitgefühl.
    Immer wieder lernte sie ihn von einer neuen Seite kennen. Dass dieser mächtige, stolze Mann von Natur aus sanft, zärtlich und rücksichtsvoll war, hatte sie längst begriffen.
    Er schien zu verstehen, dass sie mehr brauchte als nur körperliche Erfüllung, und das machte sie ihm gegenüber nachsichtiger.
    Während die Pferde über den Sand galoppierten, schmiegte Morgan sich noch fester an seine Brust. Seine Kraft, seine Stärke und seinen muskulösen Körper würde sie bestimmt vermissen. Und den Sex mit ihm auch, wie sie sich eingestand.
    Aber das alles war für sie kein Grund, ihren Entschluss zu ändern. Sein Zugeständnis, den Besuch ihrer Schwester in die Wege zu leiten, kam sehr spät. Außerdem hatte er es vielleicht nur getan, um seine Ruhe zu haben, und nicht aus Mitgefühl.
    Irgendwie befand sie sich in einer Zwickmühle, denn so ganz sicher war sie sich nicht mehr, dass sie ihn wirklich verlassen wollte. Jedenfalls war sie bereit, noch zu warten und sich und ihm etwas mehr Zeit zu geben, ehe sie sich entschied.
    Sie schloss die Augen, folgte mit ihrem Körper den geschmeidigen Bewegungen des Pferdes und genoss es, sich an Tajiks Brust sicher und geborgen zu fühlen. Sapphy und ihr Mann würden erst in einer Woche abreisen, bis dahin brauchte sie noch keine endgültige Entscheidung zu treffen.
    Tajik machte es ihr nicht leicht, an ihren Fluchtgedanken festzuhalten. Die nächsten Tage waren eine ununterbrochene Folge von Ausflügen und Abenteuern, und er war immer der perfekte Gastgeber. Nichts war ihm zu viel, er kümmerte sich um alles.
    Als er ihr seine Falken zeigte, war Morgan restlos begeistert von diesen kraftvollen Vögeln, die so gute Jäger waren. Er führte ihr vor, wie sie sich in die Lüfte schwangen, ihre Kreise zogen und sich dann auf ihre Beute stürzten.
    An einem anderen Tag fuhr er mit ihr in einem seiner Geländewagen in die Berge, die vom Palast aus in der Ferne zu erkennen waren.

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