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Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Titel: Im Palazzo sueßer Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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wäre sie aus Porzellan, und wiegte ihren Kopf an seiner Brust.
    Seine Fürsorge ließ ihre Tränen nur so kullern.
    „Nicht weinen, cara … “
    „Ich kann nicht anders.“
    Er seufzte. „Ich wollte dir nicht wehtun“, sagte er und stieß mit dem Mut der Verzweiflung hervor: „Warum hast du mich nicht eher gebremst?“
    „Du hast mir nicht wehgetan, und ich wollte dich nicht bremsen“, murmelte sie. Verstört und irgendwie zusammenhanglos fügte sie hinzu: „Ich bin zu alt, um noch Jungfrau zu sein.“
    Sie spürte, wie er erstarrte, völlig überrascht verstummte, ehe er behutsam fragte: „Du bist noch unberührt, Lucy?“
    „Wag ja nicht zu lachen!“
    „Es fällt mir nicht im Traum ein“, beruhigte er sie. Seine Lippen streiften ihr süß duftendes Haar. „Sei nicht zu enttäuscht. Ich werde es wiedergutmachen. Morgen, wenn du dich gut genug fühlst.“
    Seine Zärtlichkeit war Balsam für ihre verwundete Seele. Seinen ruhigen Herzschlag unter ihrer Wange spürend, schloss sie die Augen und glitt mit seiner wohltuenden inneren Ruhe wie auf einer sanften Welle in den Schlaf.
    Als Lucy in den frühen Morgenstunden erwachte, war sie immer noch in Micheles Arme geschmiegt. Aber jetzt war er nackt. Sobald sie es bemerkte, beschleunigte sich ihr Puls.
    „Wach?“, fragte er sanft.
    „Ja“, hauchte sie.
    „Wie fühlst du dich?“
    „Fast wie neu.“ Sie stützte sich auf einen Ellbogen, um auf die Uhr hinter ihm zu spähen.
    Träge fragte er: „Wie spät ist es?“
    „Morgen“, antwortete sie ohne Zögern.
    Er lachte leise, während er auf eine Weise mit einer Hand ihre Brust liebkoste, die sie fast in Flammen aufgehen ließ. Michele brauchte sie nur anzufassen, schon schmolz sie dahin. Noch mit keinem ihrer Freunde war ihr so etwas passiert. Dave und Paul waren zwar beide auf ihre Art besonders gewesen, aber keiner konnte sie auch nur annähernd so berühren. Es hatte Momente gegeben, in denen sie aus Schuldgefühlen heraus versuchte, Paul zuliebe etwas Begeisterung zu zeigen. Doch es war alles nur Show gewesen.
    Gelegentlich hatte sie sich sogar gefragt, ob sie frigide sei. Jetzt wusste sie zweifelsohne, dass sie es nicht war. Denn es hatte nur der richtige Schlüssel gefehlt, um den Zugang zu ihrer Weiblichkeit und ihren sinnlichen Empfindungen zu öffnen.
    „Wie hast du es nur geschafft, Jungfrau zu bleiben, Lucy?“, fragte Michele weich.
    Weil ihr die Frage peinlich war, wollte sie im ersten Moment eine flapsige Antwort geben. Doch sie ermahnte sich und rückte stattdessen mit der Wahrheit heraus. „Es ist nie jemand so nah an mich herangekommen.“
    Michele klang betroffen, als er sagte: „Du erstaunst mich immer wieder. Aber irgendwann werde ich das Puzzle zusammensetzen und herausfinden, was für eine Art Frau du wirklich bist.“
    Fast genau dasselbe hatte sie schon gedacht, nur andersherum.
    Er küsste ihren Mundwinkel. „Warum hast du mir gesagt, dass du Dutzende Liebhaber hattest?“
    „Weil ich wütend war. Aber ich sagte, es käme darauf an, wie du das Wort definierst. Laut Wörterbuch ist ein ‚Liebhaber‘ ein Verehrer, ein Galan oder einfach jemand, der liebt.“ Sie sprach jetzt stoßweise und atemlos und griff nach seiner streichelnden Hand. „Du lenkst mich ab.“
    Michele lächelte. „Ich habe noch viel mehr vor. Ich sagte, dass ich es wiedergutmachen werde, und wenn ich etwas wiedergutmache, dann mache ich es ganz.“
    Das Versprechen seiner Stimme ließ sie erbeben.
    Ein Versprechen, das reichlich erfüllt wurde. Michele liebte sie langsam und verwöhnte sie herrlich, erregte so intensive Gefühle in ihr, dass sie dachte, selbst im Paradies könnte es nicht schöner sein.
    Danach lag sie verzückt vor Wonne in seinen Armen, bis er seufzend sagte: „Es ist schon fast Morgen. Ich sollte dich in dein Zimmer zurückbringen.“
    Er schwang sich aus dem Bett, schlüpfte in einen Bademantel und reichte Lucy seinen seidenen Morgenmantel. „Zieh den schnell über.“
    Sie wollte ihn nicht verlassen, aber weil sie nicht begründen konnte, warum sie mehr wollte, als er zu geben bereit war, tat sie wie geheißen und nahm ihre Kleidungsstücke auf und die Krücke.
    Michele trug sie über den Korridor und legte sie auf ihr Bett. Nachdem sie den Morgenmantel ausgezogen hatte, glitt sie zwischen die Laken, hob den Kopf und machte einen Kussmund.
    Anfangs berührte Michele ihn nur ganz leicht mit seinen Lippen, dann küsste er sie so hungrig und leidenschaftlich, als könne er gar

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