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Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Titel: Im Palazzo sueßer Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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nicht genug bekommen.
    Sehnsüchtig wollte sie ihm die Arme um den Nacken legen und ihn bitten, zu bleiben.
    Ihm war klar, was sie wollte. Er gab ihren Mund frei und lächelte. „Ich verlasse dich nicht für immer, nur um sicherzugehen, dass das Personal nichts zu tuscheln hat“, raunte er, während er seine Hände durch ihr seidiges Haar gleiten ließ. „Ich hoffe, dass du nicht bereust, mir etwas gegeben zu haben, das ich dir nicht wiedergeben kann, Lucy.“
    Ihre Augen glühten. „Ich bedaure es nicht“, flüsterte sie. Was auch passierte, was auch immer die Zukunft ihr brachte, niemals würde sie es bereuen. Wie viele Menschen wurden alt und grau, ohne jemals in ihrem Leben solche Höhenflüge erlebt zu haben.
    Er lächelte. „Lucy … Woher hast du deinen Namen?“
    „Ich wurde nach meiner Mutter so genannt.“
    „Lucy … Luce … Licht …“, sagte er sanft, „ … das passt zu dir. Du leuchtest förmlich. Dich zu lieben, war wie ein Tanz mit dem Feuer. Ich verbrannte in deinem Feuer wie Phönix und wurde neugeboren.“ Wieder küsste Michele sie, als könne er sich ebensowenig von ihr trennen wie sie sich von ihm. „Schlaf jetzt.
    Ich bitte das Personal, dich nicht zu stören.“
    „Michele …“
    „Was, cara ?“
    „Danke.“
    Für einen Moment sah er so erschüttert aus, als habe sie ihn mit ihrem arglosen Wort mitten ins Herz getroffen. Schließlich küsste er ihre geschlossenen Augen und versprach: „Ich werde gegen halb eins wieder bei dir sein, und wir essen auf der Terrasse zu Mittag.“
    „Wunderbar“, murmelte sie und war eingeschlafen, bevor die Tür ins Schloss fiel.
    Tageslicht drang durch die Fensterläden, als Lucy erwachte und ihr alles ganz genau bewusst wurde. Sie und Michele waren ein Liebespaar! Vor lauter Freude hätte sie ihr Glück am liebsten der ganzen Welt verkündet.
    Laut ihrer Uhr war es nicht einmal zehn, und dennoch war sie hellwach und fieberte ihrem Romeo so ungeduldig entgegen wie jede Julia.
    Sich wohlig rekelnd beschloss Lucy, erst einmal ein entspannendes heißes Bad zu nehmen. Zwar musste sie dafür ihre Knöchelbandage abnehmen, aber na und? Sie konnte sie doch wieder neu wickeln …
    Eine gute Dreiviertelstunde später war Lucy zurück in ihrem Schlafzimmer und fühlte sich wie neugeboren. Nachdem sie den Verband auf ihre Art und Weise erneuert hatte, bürstete sie ihr Haar, bis es trocken war und seidig schimmerte, ehe sie ein sonnengelbes Kleid anzog, das perfekt zu ihrer Stimmung passte.
    Leider war es erst Viertel nach elf. Garantiert wollte sie aber nicht hier bis zum Mittagessen warten, oder?
    Dankbar dafür, dass ihr Knöchel nur noch schmerzte, wenn sie ihn belastete, und ihr Fuß nicht geschwollen war, zog Lucy flache gelbe Sandalen an und klemmte sich – weil sie keinen Moment Geduld mehr hatte – die Krücke unter den Arm und lief zum Flur.
    Michele hatte sie versprechen sollen, nicht Treppe hinunterzusteigen, aber sie hatte es ihm nicht versprochen, und wenn sie ganz vorsichtig war …
    Doch sogar mit einer Hand am Marmorgeländer erwies es sich alles andere als leicht, und Lucy stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als die Stufen sicher genommen waren. Erschöpft ging sie über den Korridor, bis sie vor der Tür des Wohnraums stand. Als sich auf ihr Klopfen niemand meldete, öffnete sie und spähte hinein. Keiner da.
    Vielleicht war Michele in seinem Arbeitszimmer. Wenn ja, wollte sie ihn nicht stören. Vielleicht konnte sie auch Maureen anrufen und ihr erzählen, was passiert war. Wenigstens ein bisschen …
    Schnurrend lief Cas zu ihr. Lucy bückte sich etwas unbeholfen und kraulte ihn hinter seinen samtigen Ohren. Sein Zwillingsbruder, der es sich auf einem Sessel gemütlich gemacht hatte, gähnte und sprang hinunter, um auch ein paar Streicheleinheiten abzubekommen.
    Die beiden balgten sich spielerisch – Lucy hoffte es zumindest –, und das Pärchen huschte auf leisen Pfoten zur angelehnten Tür des Nachbarraums und zwängte sich durch den schmalen Spalt auf und davon.
    Im selben Augenblick hörte Lucy die Stimmen.
    „… sie ist schon fast eine ganze Woche hier, und du bist noch keinen Schritt weiter.“ Didi klang angespannt und gereizt. „Du hast doch sicher mit ihr gesprochen? Bring sie wenigstens dazu, zu gestehen, dass sie ihn bekommen hat.“
    „Ich habe es versucht“, antwortete Michele knapp. „Aber ohne Erfolg.“
    „Nun, du weißt, dass er ihn ihr gab …“
    „Richtig. Er gab ihn ihr, weshalb mir in

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