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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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immer noch an?
    Schluss jetzt, rief sie sich selbst zur Ordnung. Reiß dich zusammen!
    Sie zwang sich, den Blick abzuwenden und auf das Meer zu richten. In weiter Ferne schwebte der Helikopter als immer kleiner werdender Punkt über dem Wasser.
    Wow! Wie lange hatte sie denn hier im Sand gesessen?
    „Okay“, hörte sie Finns Stimme. „Wir sollten besser mit dem Bau einer Hütte beginnen. Oder wir haben die unangenehmste Nacht unseres Lebens vor uns.“
    Als sie sich umwandte, marschierte er bereits zum palmenumstandenen Rand des Strandes. Der Kameramann blieb jedoch bei ihr. Was sollte das? Natürlich gehörten zu einer Fernsehsendung auch Kameras. Aber in der Show wirkte Finn immer, als wäre er allein in der Wildnis. Danach hatte sie sich gesehnt. Nicht nach einem Kameramann, der sie auf Schritt und Tritt verfolgte! Worauf hatte sie sich da nur eingelassen?
    „Komm schon, Dave!“, rief Finn ihm zu, als der Regen immer stärker wurde. „Hilf mir gefälligst!“
    Nachdenklich sah Allegra an sich hinab. Das langärmelige Baumwollshirt klebte ihr am Körper, und die Shorts waren als Regenschutz ebenfalls ungeeignet. Wassertropfen rannen über ihre nackten Beine.
    „Nicht mein Job, Kumpel“, antwortete der Kameramann und hielt weiter auf sie. „Meine Aufgabe ist es, euch zwei dabei zu filmen, wie ihr euch im Kampf gegen die Elemente behauptet.“
    Sie runzelte die Stirn und rannte los. Ihrem heimlichen Schwarm hinterher. Wenn sie bei Finn war, würde Dave seine Aufmerksamkeit wenigstens nicht nur auf sie richten.
    Dieser folgte ihr.
    „Ich kann dich natürlich nicht zwingen, uns beim Bau der Hütte zu unterstützen“, meinte Finn. „Aber bei diesem Sturm werden sie dir wohl kaum ein Schnellboot vorbeischicken können. Auch du wirst die Nacht auf der Insel verbringen und nicht in einem Hotel!“
    Überrascht blickte Allegra von einem zum anderen. Was sollte das denn heißen?
    „Also, du hast die Wahl“, fuhr Finn fort. „Entweder hilfst du mit, und wir bauen ein Nachtlager für drei Leute. Oder du drehst nach Herzenslust unseren ‚Kampf gegen die Elemente‘. Inklusive der Szene, wie wir dir aus unserem warmen, trockenen Unterschlupf zuwinken, während du im Regen stehst.“
    Seufzend schaltete Dave die Kamera ab. „Ohne Regenschutz kann ich eh nicht weiterdrehen. Aber ganz ohne zu filmen wird es nicht gehen. Sonst reißt Simon mir den Kopf ab!“
    „Du würdest dich neben seinen Jagdtrophäen sicher gut machen“, scherzte Finn und zog ein Buschmesser hervor. Mit geschickten Hieben begann er, armdicke Bambusstäbe zu schneiden.
    Bewundernd beobachtete Allegra ihn dabei. Im Augenblick fühlte sie sich vollkommen überflüssig. Ein sonderbares Gefühl! Normalerweise drehte sich immer alles um sie. Bisher war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie sich daran gewöhnt hatte. Und wie sehr sie es eigentlich genoss.
    Es schien, als hätten die beiden Männer vergessen, dass sie überhaupt da war.
    Sie hüstelte.
    Finn hackte weiter Bambus.
    Sie hüstelte erneut. „Kann ich irgendwie helfen?“
    Überrascht wandte er sich um. „Ja. Sie können ein paar Palmwedel schneiden. Für das Dach.“ Lässig griff er in seine Hosentasche, zog ein kleines Klappmesser hervor und warf es ihr vor die Füße. Ohne sich weiter um sie zu kümmern, fuhr er mit seiner Arbeit fort.
    Unschlüssig betrachtete Allegra das Taschenmesser, bevor sie sich langsam bückte und es aufhob. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so etwas in der Hand gehalten. Sie wusste nicht einmal, wie sie es aufklappen sollte, ohne sich in die Finger zu schneiden.
    Sie wollte etwas sagen, doch dann überlegte sie es sich anders.
    Ich wollte ja etwas Neues erleben. Also kann ich mich jetzt auch nicht beschweren, dass mir etwas fremd ist.
    Nur schade, dass sie sich mit all dem aufregend Neuen nicht halb so wohlfühlte, wie sie erwartet hatte! In gewisser Weise fühlte sie sich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Ganz und gar nicht in ihrem Element.
    Das Messer glänzte in ihrer Hand. Palmwedel? Suchend schaute sie sich um. Davon gab es reichlich. Binnen zehn Minuten hatte sie einen ganzen Armvoll zusammengesammelt.
    Als sie mit den großen Blättern zurückkehrte, hatte Finn bereits genügend Bambusstäbe geschnitten und suchte aufmerksam den Boden ab.
    Hoffentlich nicht nach Schlangen, dachte Allegra beklommen. Andererseits wusste sie, dass Finn sich im Dschungel auskannte. Er würde gut auf sich aufpassen und auf sie auch. Er war der Experte! Und deshalb

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