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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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nur geträumt hatte.
    Hier gab es doch gar kein Tanztraining! Sie musste nicht schon am Morgen anfangen, ihre Muskeln bis zur Schmerzgrenze zu dehnen.
    Und obwohl es sie eigentlich freuen sollte, vermisste sie es aus unerfindlichen Gründen. Hier in der fremden Umgebung sehnte sich ihr Körper auf einmal nach der vertrauten Ballettstange, nach der Routine einer gut organisierten Unterrichtsstunde. Darum beschloss sie, auf eigene Faust einige Dehnübungen zu machen. Danach würde es ihr besser gehen.
    Nachdenklich betrachtete sie Finn, der noch immer schlief. Hatte sie das gestern Abend nur geträumt? Hatte ihr sehnlichster Wunsch sich erfüllt, und er heiratete tatsächlich nicht?
    Mach dir keine falschen Hoffnungen. Bloß weil er nicht mehr verlobt ist, heißt es noch lange nicht, dass er sich jetzt für dich interessiert!
    Sie suchte sich ein schattiges Plätzchen unweit der Küste und begann mit ihren Übungen. Oh, wie gut das tat! Wie gewohnt dehnte sie den Rücken, die Arme und Beine.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass der menschliche Körper zu solchen Bewegungen in der Lage ist!“
    Erstaunt ließ Allegra den Fuß los, mit dem sie gerade ihren Kopf berührt hatte, und wandte sich um.
    „Du hast recht. Eigentlich ist der menschliche Körper dazu nicht imstande. Aber die Choreografen interessiert das herzlich wenig. Darum trainieren wir Tänzerinnen ja auch jahrelang, bis wir diese Bewegungen ausführen können.“
    „Damit ich mein Bein so verdrehen kann, bräuchte es sicher mehr als jahrelange Übung. Dafür wäre wohl eher ein Wunder nötig.“
    Sie musste lachen. Auch wenn die Tänzer, mit denen sie zusammengearbeitet hatte, mindestens so stark wie olympische Zehnkämpfer waren – Finn ein Balletttänzer? Ach nein! Das passte gar nicht zu seiner männlichen Ausstrahlung und übersprudelnden Energie.
    Sollte er allerdings irgendwann beschließen, seinen Beruf an den Nagel zu hängen und der nächste Patrick Swayze zu werden, müsste er sich über einen Mangel an willigen Tanzpartnerinnen keine Sorgen machen.
    Bei diesem Gedanken errötete sie und barg schnell das Gesicht am Oberschenkel, indem sie eine weitere Dehnübung machte. Als sie sich wieder aufrichtete, merkte sie, dass Finn ihr gegenübersaß und sie unverwandt anblickte.
    „Ist etwas?“, fragte sie leicht nervös.
    „Nein“, erwiderte er mit Unschuldsmiene. „Ich habe nur gehofft, dass diese Dehnübungen die Vorbereitung für eine kleine Vorführung sind. Vielleicht würdest du so ja herausfinden, ob du deine Karriere fortsetzen möchtest oder nicht.“
    Abwehrend verschränkte Allegra die Arme vor der Brust. „Oh, nein. Dazu bin ich noch nicht bereit.“
    Obwohl er lächelte, wurde sein Ton auf einmal sehr ernst. „Du kannst es nur auf eine einzige Weise herausfinden. Das weißt du.“
    Ja, das tat sie.
    Aber sie war trotzdem noch nicht bereit dazu. Zu wissen, ob die einzige Konstante in ihrem bisherigen Leben ihr vielleicht auch keinen Halt mehr geben würde, wenn sie die Insel verlassen und Finn aus ihrem Herzen reißen musste.
    Und außerdem war es ihr peinlich, vor ihm zu tanzen.
    Langsam ging sie zu ihm hinüber und setzte sich neben ihn – mit einem gewissen Sicherheitsabstand.
    „Ich weiß“, sagte sie leise und versuchte, ihre vom Spitzentanz ständig geröteten Zehen zu verstecken. „Morgen vielleicht.“
    Aber sie konnte nicht zulassen, dass er sie tanzen sah. Das wäre viel zu gefährlich, viel zu … intim. Vor einigen Wochen hätte es ihr nichts ausgemacht. Damals hatte sie auch noch nichts zu verbergen gehabt. Doch jetzt … jetzt fühlte sie sich, als würden all ihre Gefühle aus ihr herausbrechen, sobald sie sich nur zu bewegen begann.
    Dann würde ihm klar werden, dass sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte!
    Gestern Nacht unter dem funkelnden Sternenhimmel war sie zwar ganz die verträumte, optimistische Meerjungfrau gewesen. Bei hellem Sonnenschein gewann allerdings die praktisch denkende Ballerina die Oberhand. Für Finn und sie gab es einfach keine Zukunft. Jedenfalls keine gemeinsame.
    „Okay“, sagte Finn, klatschte in die Hände und stand auf. „Wenn die Vorführung heute ausfällt, dann sollten wir schleunigst mit dem Feuermachen beginnen.“
    Allegra stöhnte. Auch das noch! Diese Aufgabe würde ihr wohl ewig anhängen. Obwohl sie sich die größte Mühe gab, schaffte sie es einfach nicht, dem Feuerstein Funken zu entlocken. Trotzdem würde sie es weiter versuchen, und wenn es noch so

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