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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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frustrierend war. Wenigstens lenkte es sie von Finn McLeod ab.
    Die frischen grünen Kokosnüsse, die ganz oben in den Palmen hingen, hatten es ihm angetan. Nachdenklich legte Finn den Kopf in den Nacken und überlegte, wie er sie herunterholen könnte.
    „Warum sammeln wir nicht einfach welche vom Boden auf, so wie letztes Mal? Es liegen doch genügend am Strand herum.“
    „Die frischen schmecken aber besser“, meinte er geistesabwesend. „Die Kokosnüsse, die herunterfallen, sind überreif. Ihr Fruchtfleisch ist trockener, und sie enthalten viel weniger Milch.“
    Und er hatte Lust auf etwas Süßes. Diese Lust zu befriedigen war unschuldig genug und würde seine Energie in andere Bahnen lenken. Ehe er auf die Idee kam, anderen, weniger unschuldigen Gelüsten nachzugehen …
    Auf jeden Fall würde er es versuchen. Irgendwie musste er doch den glatten Stamm der Palme hinaufklettern können. Auf seinen Reisen hatte er viele Menschen gesehen, die dieses Kunststück fertigbrachten, darunter sogar Kinder. So schwer konnte es also nicht sein.
    Nach zwei froschartigen Sprüngen den Stamm hinauf verlor er den Halt und landete unsanft im Sand.
    Dave prustete vor Lachen und hielt die Kamera auf ihn. Nur mit größter Mühe unterdrückte Finn ein Fluchen. Vor den jugendlichen Zuschauern durfte er nicht die Beherrschung verlieren.
    Verstimmt rollte er sich auf den Rücken und blickte in den Himmel. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Allegra ebenfalls lachte, wenn auch hinter vorgehaltener Hand.
    „Das ist nicht witzig“, erklärte er und stand auf. „Dort hinaufzuklettern erfordert unheimlich viel Kraft, Balance und Koordinationsfähigkeit. Versuch du es doch mal, wenn du es so lustig findest!“
    Obwohl er diese Aufforderung nicht ernst gemeint hatte, hörte Allegra auf zu lachen. Prüfend blickte sie den Stamm der Palme hinauf. „Kraft? Balance? Koordination? Diese Eigenschaften gehören eigentlich zum Rüstzeug jeder Ballerina.“
    „Soll das heißen, du willst es wirklich versuchen?“ Irgendwie war ihm das nicht recht. Was, wenn sie sich verletzte? „Der Sand ist hart wie Beton, wenn man aus einer gewissen Höhe herunterfällt“, warnte er sie.
    „Du glaubst also, ich schaffe es nicht?“ Herausfordernd blickte sie ihn an.
    Die ängstliche, zarte Person aus dem Hubschrauber hatte sich in eine Amazone verwandelt! Das machte sie in seinen Augen umso attraktiver.
    „Bitte, ich will dich nicht aufhalten“, sagte er mit einer einladenden Geste, in der Hoffnung, dass Tim, der Sicherheitsexperte, ein derartiges Experiment nicht zulassen würde.
    Doch der nickte nur und hielt den Daumen hoch.
    „Vielleicht solltest du dir besser etwas Langärmeliges anziehen“, meinte Finn und zeigte auf seine zerschrammten Unterarme. „Das könnte dir Schmerzen ersparen.“
    Unschlüssig blickte Allegra zur Hütte, die etwa dreißig Meter entfernt lag. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ach was! Ein paar Kratzer bringen mich nicht um.“ Entschlossen marschierte sie zur Palme hinüber.
    Mit gerunzelter Stirn beobachtete er sie dabei. Einerseits hätte er sie am liebsten aufgehalten, andererseits war er stolz darauf, dass sie endlich einmal auf ihr Bauchgefühl hörte. Wenn sie so weitermachte, würde sie die „Abschlussprüfung“, eine knifflige Survivalaufgabe, die er all seinen Stargästen stellte, mit Bravour meistern.
    Allegra hatte seine Kletterversuche gesehen und imitierte seine Bewegungen perfekt. Genau genommen kletterte sie viel besser als er. Als sie die Stelle erreichte, an der er hinuntergestürzt war, hielt das gesamte Team den Atem an. Doch sie fiel nicht hinunter. Im Gegenteil. Lächelnd blickte sie sie an. Mit den sehnigen Armen umfasste sie sicher den glatten Stamm, während sie sich mit den Füßen geschickt nach oben drückte. Wie eine Raubkatze kletterte sie bis in die Krone der Palme.
    Unglaublich! Wenn Ballett einen so stark macht, sollte ich vielleicht auch Stunden nehmen, dachte Finn anerkennend. Aber nur, wenn ich dabei keine Strumpfhose tragen muss.
    „Wie viele Kokosnüsse willst du denn?“, rief Allegra aus der Höhe.
    „Zwei oder drei“, antwortete er. „Du musst sie ein bisschen drehen, dann lösen sie sich leich…“
    Erschrocken sprang er zur Seite, ehe die herabsausende Kokosnuss ihm die Zehen zerschmettern konnte. Eine weitere Nuss folgte. Und dann noch eine.
    Finn hob sie auf und suchte einen flachen Stein, auf dem er sie mit seiner Machete aufhacken konnte.
    „Finn?“, ertönte

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