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Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
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noch eine. „Jetzt erinnere ich mich wieder.“ Lou blieb schwankend stehen.
    „Nein, Ma‘am, das ist nicht Ihr Zimmer“, sagte Rob. „Nur noch ein paar Schritte weiter.“ Er öffnete eine Tür. „So, da sind wir.“
    „Alles Weitere übernehme ich.“ Mac nahm Lous Arm.
    „Gute Nacht“, murmelte Rob und ging.
    „Was übernehmen Sie?“ Lou lehnte sich an den Türrahmen. Ich halte mich doch perfekt aufrecht, dachte sie - und rutschte langsam am polierten Holz hinab Richtung Fußboden.
    „Ich bringe Sie ins Bett.“
    „Denken Sie bloß nicht, Sie könnten die Situation ausnutzen. Ich komme allein zurecht. Mein Korsett lässt sich nämlich vorne öffnen. Sehr vernünftig.“
    „Oh, tatsächlich?“ Er schob sie ins Zimmer.
    Sie kicherte, als sie sich auf die Bettkante setzte. Mac ging auf die andere Seite des Zimmers.
    „Was machen Sie da, Darcy?“
    „Ich hole Ihnen etwas Wasser. Wenn Sie nicht genug trinken, werden Sie morgen furchtbar verkatert sein.“
    „Verdammter Mist.“ Sie nahm ihm das Glas aus der Hand. „Muss ich das alles austrinken?“
    „Ja. Und versuchen Sie, sich nicht zu übergeben.“
    Nachdem sie drei Gläser geleert hatte, lag sie auf dem Bett und starrte zum Baldachin hinauf. „Danke, Mac. Jetzt geht‘s mir besser.“
    Er stand zwischen ihren Knien, nahm erst ihren rechten Fuß, öffnete den Schnürsenkel des Lederschuhs und zog ihn ihr aus. Dann folgte der linke. Sie seufzte.
    „Alles in Ordnung, Lou?“ Er beugte sich zu ihr und streichelte ihre feuchte Wange. Ohne Vorwarnung waren ihr die Tränen gekommen.
    „Eigentlich wollte ich doch ein erotisches Abenteuer erleben“, schluchzte sie. „Und ich dachte, ich würde Julian hier finden, ihm wieder nahe sein. Aber ich bin zu betrunken.“
    „Heute Nacht nicht, meine Schöne. Warum Sie weinen, weiß ich nicht. Jedenfalls sind Sie sternhagelvoll. Mal sehen…“ Er tastete den Ausschnitt ihres Kleids ab. „Gibt es irgendwelche Häkchen, nach denen ich suchen muss?“
    „Nein.“ Sie wischte ihr Gesicht ab, stand auf und schwankte dabei nur ganz leicht. „Da ist eine Verschnürung am Rücken. Sie haben mich Ihre ‚Schöne‘ genannt.“
    „Okay, ich habe ein wenig übertrieben. Drehen Sie sich um.“
    Sie gehorchte und spürte, wie die Bänder gelockert wurden und das Kleid zu Boden fiel. Lachend entknotete sie das Taillenband ihres Unterrocks, der mit einem leisen Rascheln auf dem Kleid landete. Dann fingerte sie am Verschluss ihres Korsetts herum.
    Mac trat einen Schritt zurück. „Ich gehe jetzt.“
    „Ach, wirklich?“ Lou wusste nicht, ob sie erleichtert oder beleidigt sein sollte. „Sie sind ein sehr netter Mann, Mr Darcy.“
    „Nett? Ich habe Sie gerade ausgezogen, und schon der Anblick Ihrer Fußknöchel macht mich ganz wahnsinnig vor Lust. Wenn Sie nicht so verdammt besoffen wären, würde ich meine ehrlosen Absichten viel deutlicher bekunden. Schlafen Sie jetzt. Gute Nacht, Schätzchen.“ Er beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn, während das Korsett aus ihren Händen glitt. „Träumen Sie etwas Schönes.“
    Oh, großartig. Wie er mit ihr redete - als wäre sie ein Baby… Aber wurde man nicht auch zu einem kindischen Trottel, wenn man betrunken war? Sie sah, wie die Tür hinter Mac zufiel, und wankte in ihrem Hemd ins Bad. In der schwachen Beleuchtung wirkten ihre Augen unnatürlich groß und dunkel. Elektrische Kerzen, die wie echte flackerten, waren die einzige Lichtquelle. Das war ja auch viel besser, keine Wachsflecken und keine Gäste, die betrunken einschliefen und sich selbst - und das ganze Haus - in Brand setzten.
    Lou warf das Hemd zu Boden und taumelte nackt ins Bett.
    Und dann fiel es ihr ein. „Verdammt, Julian, ich hätte mein Zölibat heute Nacht mit einem Dreier beenden können, wäre ich nicht so dämlich gewesen. Wieder eine verpasste Chance…“ Die kühlen Laken streichelten und liebkosten ihren Körper. „Und wo bist du überhaupt? Weigerst du dich immer noch, in meiner Nähe zu spuken?“
    „Die anderen sind ausgeritten, Ma‘am.“ Die Zofe, deren Name Lou gerade nicht einfiel, hängte das Kleid auf, das Mac vergangene Nacht wahrscheinlich ordentlich über einen Stuhl gelegt hatte. Nur ganz vage entsann sie sich, was passiert war. Sie hatte bestimmt etwas Peinliches gesagt oder getan. Zweifellos würden die beschämenden Erinnerungen bald zurückkehren.
    Lou stöhnte und schlug die Hände vors Gesicht. „Wenn ich nicht so verkatert wäre, würde ich auch gern

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