Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
keine Augenzeugen. Wir wissen nicht, ob sie von der Straße gedrängt worden sind oder ob die Bremsen manipuliert waren.
    Wir wissen noch nicht einmal, ob es Charlies Mietwagen ist. Die Rettungsmannschaft will mir die Auto-nummer über Funk durchgeben.«
    »Aber Sie gehen davon aus, dass er es ist? «
    » Sie nicht? «
    »Doch.« Die Lichter waren jetzt fast bei dem Wagen angekommen. »Weiß man, wie lange das dauern wird?
    «
    »Das hängt davon ab, was sie da unten vorfinden.« Er schwieg einen Moment. »Aber ich muss Sie warnen.
    Die Rettungsmannschaft riecht bereits Benzin, über dem Wagen schwebt eine Benzinwolke. Ein einziger
    Funke genügt.«
    Sie erstarrte. »Dann sagen Sie ihnen, sie sollen von da verschwinden. «
    » Sie müssen versuchen, die Insassen zu retten. «
    »Aber sie müssen sich nicht in die Luft jagen lassen.
    Ich habe Leute mit Verbrennungen gesehen und ... «
    »Ich weiß«, sagte Spiro ruhig. »Niemand will, dass das passiert. Der Einsatzleiter wird die Aktion abbrechen, wenn es zu gefährlich wird. «
    »Aber Joe wird nicht auf ihn hören. Er wird von
    niemandem Befehle annehmen. Er wird alles daran-
    setzen, sie aus dem Wagen herauszuholen. « Gott,
    wäre sie bloß dort unten, dann könnte sie etwas unternehmen.
    »Beruhigen Sie sich, Eve. Die Rettungsmannschaft
    wird nichts tun, was irgendjemanden gefährden könn-te. Sie werden die Batterie abklemmen und den
    Wagen sichern. Und sie haben Spezialwerkzeug, das keine Funken erzeugt, um das Blech zu
    durchtrennen.«
    Die Lichter bewegten sich um das Fahrzeug herum.
    Zehn Minuten vergingen.
    Eine Viertelstunde.
    »Warum kommen sie nicht zurück? Können Sie her-
    ausfinden, was da unten vor sich geht?«, fragte sie Spiro.
    »Ich kann's versuchen.« Spiro marschierte zur Ein-satzleitung und kam nach wenigen Minuten zurück.
    »Sie haben einen Mann herausgeholt. Es gibt noch
    keine Bestätigung, aber sie gehen davon aus, dass der andere tot ist. Der Leiter der Rettungsmannschaft hat beschlossen, seine Leute abzuziehen.«
    »Warum?«
    Er zögerte. »Die Motorhaube ist zertrümmert, so dass sie die Batterie nicht abklemmen konnten. Sie haben zwar die Zündung ausgeschaltet, aber der Wagen
    kann jeden Moment explodieren.«
    »Und alle kommen wieder rauf?«
    »Sehen Sie selbst.«
    Die Lichter unten bewegten sich jetzt schneller, weg vom Autowrack, wieder den Hang hinauf. Hoffentlich war Joe unter den Leuten, die sich in Si
    cherheit brachten.
    Ihr Blick wanderte zurück zum Autowrack. Inmitten der zerborstenen Metallteile brannte noch
    eine Lampe.
    »Joe. «
    Sie hatte es gewusst. Verdammt.
    »Mein Gott, er ist verrückt«, sagte Spiro. Joe, geh da weg. Bitte. Eine Minute verstrich. Zwei Minuten. Bleib nicht. Bleib nicht. Bleib nicht.
    Das Wrack explodierte in einem Feuerball. Sie schrie auf.
    Joe.
    Sie rannte zum Rand der Schlucht.
    Spiro packte sie.
    Sie schlug nach ihm. »Lassen Sie mich los.«
    »Sie können ihm nicht helfen. Vielleicht ist ihm ja gar nichts passiert.«
    Nichts passiert? Die Lampe war in dem Wagen ge
    wesen, als er explodierte. »Ich gehe da runter.«
    »Kommt nicht in Frage.« Sein Griff wurde fester.
    »Es ist schon genug passiert heute Nacht. Ich werde nicht zusehen, wie Sie sich hier den Hals brechen. «
    Sie trat ihm mit dem Knie in die Weichteile und er ließ sie los. Sie rannte los, aber zwei Polizisten packten
    sie und warfen sie zu Boden.
    Sie schlug und trat verzweifelt um sich.
    Joe!
    Dunkelheit.
    »Sie Dreckskerl. Haben Sie sie geschlagen?«
    »Ich nicht«, erwiderte Spiro. »Es war einer der hiesigen Polizisten. Sie wollten sie davon abhalten, den Berg herunterzupurzeln und sich das Genick zu brechen. Sie ist nicht ernsthaft verletzt, nur benommen.«
    »Sie hätten dazwischengehen müssen.«
    Joe. Das war Joes Stimme. Sie schlug die Augen auf.
    Joe kniete neben ihr. Joes Gesicht, ölverschmiert, einen Schnitt in der Wange - aber er lebte. 0 Gott, er lebte.
    »Wie fühlst du dich?« Joe runzelte die Stirn. »Haben sie dir wehgetan? «
    Er lebte.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du lügst. Warum weinst du, wenn dir nichts wehtut?«
    Sie hatte nicht bemerkt, dass sie weinte. »Ich weiß nicht.« Sie setzte sich hin und wischte sich die Tränen ab. »Alles okay.«
    »Was heißt hier okay? Leg dich wieder hin.«
    »Halt den Mund, Joe«, sagte sie mit zittriger Stimme.
    »Ich habe gesagt, es ist alles okay. Dir habe ich das nicht zu verdanken, du verdammter Idiot. Ich dachte, du wärst tot. Ich habe das Licht in dem Wagen

Weitere Kostenlose Bücher