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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Schimpftirade ist es schwer zu beurteilen, aber ich glaube, das ist es, was du mir sagen willst.
    Das... macht mir Mut. «
    »Mir macht es überhaupt keinen Mut.«
    »Ich weiß. Dir macht es Angst.« Er wiegte sie sanft.
    »Wenn du nur aufhörst zu zittern, verspreche ich dir, dass ich ewig leben werde.«
    Niemand lebte ewig. Sie hörte sein Herz kraftvoll und regelmäßig schlagen, aber heute Nacht wäre es
    beinahe zum Stillstand gebracht worden. Sie umfasste seine Schultern. »Idiot.«
    »Schsch. «
    »Du wirst es wieder tun. Ich weiß es. Du bist durch und durch Polizist. «
    Er schwieg.
    Sie schwieg ebenfalls. Die Zeit verstrich und sie saß da und hörte auf seinen Herzschlag. Liebster. Bester Freund. Mittelpunkt.
    Langsam hörte sie auf zu zittern.
    Er drücke ihr sanft die Lippen auf die Schläfe. »Wirst du mir irgendwann sagen, dass du mich liebst? «
    »Wahrscheinlich nicht.« Sie schlang die Arme um ihn.
    »Du hast es nicht verdient.«
    » Das stimmt. « Er schwieg wieder. » Ich werde keine Risiken mehr eingehen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich habe noch nie mehr an meinem Leben gehangen als in diesem Moment. Okay? «
    »Es muss ja wohl okay sein, oder? Ich muss es ak-
    zeptieren. So ist das Leben.«
    »Ja, so ist das Leben. Willkommen in der Realität.« Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Du siehst
    fürchterlich aus. Ich habe dich komplett mit Öl beschmiert. «
    »Das lässt sich abwaschen.« Aber was heute Nacht
    passiert war, konnte nie mehr ausgelöscht werden. Joe hatte all ihre Schutzmauern eingerissen und sie gezwungen, sich ihren wahren Gefühlen zu stellen. Aber sie waren zu intensiv, fast schon unerträglich. Sie schob ihn von sich weg und stand langsam auf. »Wir müssen jetzt zu Professor Dunkeils Studio. Ich gehe hier unten ins Bad, du kannst das Bad oben benutzen und dich umziehen. Deine Sachen sind hinüber.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Sie sah ihm nach, als er das Zimmer verließ, und hät te ihn am liebsten nicht aus den Augen gelassen. Reiß dich zusammen. Es gab noch andere Dinge im Leben
    als Joe Quinn. Zwei Männer waren heute Nacht ge-
    storben. Wahrscheinlich getötet von Dom. Er kam immer näher.
    Aber sie ebenfalls.
    Du hast uns noch nicht besiegt, Dom. Ich werde einen Weg finden, dein Gesicht zu sehen.

Kapitel 17

    Eve und Joe warteten gegenüber des Studios auf dem Blue Mountain Drive, als Spiro angefahren kam.
    »Professor Dunkeil erwartet uns schon. Er war sehr aufgebracht wegen Sung. «
    Spiro musterte Eves Gesicht. »Sie sehen schon wieder besser aus.«
    »Es geht mir gut. Haben Sie Mrs Cather erreicht?«
    »Ja.« Er presste die Lippen zusammen. »Ich habe
    nicht lange mit ihr gesprochen. Sie ist zusammen-
    gebrochen. Sie ist selbst noch fast ein Kind. «
    »Ich weiß, dass Sie Charlie nahe gestanden haben.«
    »Nicht so nahe, wie es hätte sein können. Ich glaubte immer, ich müsste ihn abhärten.« Er schüttelte den Kopf. »Dom festzunageln, wird mir immer mehr zu einem persönlichen Anliegen. «
    Eve ging über die Straße. »Willkommen im Club.« Ihre Anspannung wuchs, als Joe die Klingel des Studios betätigte.
    Bitte, lass diese beiden jungen Männer nicht grundlos gestorben sein. Lass Dom nicht gewinnen.

    Das Foto von Kevin Baldridge war noch immer ver-
    schwommen. Auf dem Computerbildschirm wirkte er

    beinahe wie ein Gespenst, undeutliche Umrisse vor einem hellen Hintergrund.
    Doch sein Gesicht war deutlich zu erkennen. Ihr
    stockte der Atem. »Eve?«
    »Sag mir, dass ich verrückt bin, Joe.«
    Joe starrte auf den Monitor und fluchte leise. Spiro sog lautstark Luft ein. »Grunard. «
    Jünger, schlanker, aber das gleiche charmante, leicht überhebliche Lächeln.
    Eve ließ sich in einen Sessel sinken, in ihrem Kopf drehte sich alles. »Nein.«
    »Das Alter passt. Und er war von Anfang an nah an Ihnen dran«, sagte Spiro langsam.
    So nah. »Dieser Wachmann am Fürsorgeheim ...« Sie erschauerte. »Ich habe ihn gebeten, den Mann abzulenken, falls er ihm in die Arme laufen sollte. «
    Joe wandte sich zu Spiro um. »Er wähnt sich in Sicherheit. Schnappen Sie ihn, bevor er erfährt, was wir heute Nacht herausgefunden haben. «
    »Womöglich weiß er es schon.« Spiro holte sein
    Handy hervor und wählte eine Nummer. »Er hat sich in den vergangenen Tagen mit einigen Leuten vom Revier angefreundet. «
    Eve musste an das Profil eines Serienmörders denken, dass Spiro ihr in Joes Hütte beschrieben hatte.
    Kenntnisse über das Vorgehen der Polizei,

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