Im Profil des Todes
Leid. Ich bin es gewohnt, die Dinge in der Hand zu haben, und ich fühle mich ziemlich hilflos im Moment.
Ich werde versuchen, mich zu beherrschen. «
Eve rang sich ein Lächeln ab. »Tun Sie das.«
Es würde schon gut gehen. Sie und Sarah würden sich aufeinander einstellen. Immerhin hatten sie ein gemeinsames Ziel.
Du hast einen Fehler gemacht, Dom. Du bist nicht
perfekt. Hättest du Sarah in Ruhe gelassen, hätte sie mir nicht mehr geholfen. Jetzt habe ich eine
Verbündete.
Hast du bei Debby Jordan auch einen Fehler ge-
macht?
»Nichts?«, fragte Eve enttäuscht.
Sarah schüttelte den Kopf. »Nichts.« Sie gab Monty ein Zeichen und er sprang in den Wagen. »Er dachte erst, dass unter dem umgefallenen Baum etwas wäre, aber dann hat er seine Meinung geändert. «
»Sollen wir es da noch einmal versuchen? Monty ist bestimmt genauso müde wie wir, vielleicht hat er sich geirrt. «
»Er irrt sich nie. Er weiß, wenn er auf etwas stößt.«
»Wir suchen jetzt schon seit drei Tagen.«
»Hier ist sie jedenfalls nicht.« Sarah schwieg einen Moment und sprach dann ruhiger weiter. »Tut mir
Leid. Es war ein langer Tag. «
All die Tage waren lang gewesen. Vom Morgengrauen bis Mitternacht und manchmal noch länger. Es war
verständlich, dass Sarah genervt war. Während Eve im Wagen gesessen oder herumgestanden und
zugeschaut hatte, hatten Sarah und Monty gearbeitet.
Es war ein Wunder, dass sie so lange durchhielten.
Sarah schwieg, bis sie das Haus fast erreicht hatten.
»Wie viele Stellen sind noch übrig?«
»Vier.«
»Das ist nicht viel. Kann es sein, dass er Sie angelogen hat?«
»Er ist zu allem fähig. Aber warum sollte er versuchen, Monty zu töten, wenn wir nicht auf der richtigen Spur sind? «
»Vielleicht, um die ganze Sache glaubwürdiger zu
gestalten? «
»Wäre denkbar«, erwiderte Eve. »Es kann auch sein, dass es ihm gefällt, wenn ich mich im Kreis drehe. «
»Aber das glauben Sie nicht.«
»Nein, ich glaube, es muss sich für ihn auszahlen. Er liebt die Erregung, das Auf und Ab. Erst Hoffnung, dann Enttäuschung. Spannung und Entladung. Wenn
wir Debby Jordan finden, wird das für ihn eine unglaubliche Entladung sein.«
»Hört sich an, als würden Sie dieses Scheusal ganz gut kennen. «
Manchmal kam es ihr tatsächlich so vor, als würde sie ihn kennen. Ihre Gedanken kreisten ununterbrochen um ihn. Und manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie sich nur schnell genug umzudrehen bräuchte, um ihn zu Gesicht zu bekommen.
Einbildung. Seit jener Nacht, als er sie im Wagen angerufen hatte, waren Juan Lopez und Herb Brooker
noch wachsamer gewesen und hatten ihr versichert, dass niemand ihr gefolgt sei.
Vielleicht.
Sie bog um die Ecke und sah das vertraute Tor zur Einfahrt. »Morgen finden wir sie«, sagte sie zu Sarah.
»Er hat nicht gelogen. Ich weiß ... «
» Vorsicht! «
Eve machte eine Vollbremsung, als sie den Mann auf der Straße sah. » 0 Gott.«
Lopez hatte seinen Wagen hinter ihr zum Stehen gebracht und rannte mit gezogener Pistole auf den Mann zu.
»Nein! «
Plötzlich lag Lopez mitten auf der Straße am Boden.
Mein Gott, er würde Lopez töten. Sie sprang aus dem Wagen.
» Sind Sie verrückt geworden, Eve?«, schrie Sarah.
»Aufhören. Hast du mich gehört? Verdammt noch
mal, hör auf. Du tust ihm weh. «
»Mir ist danach, jemandem wehzutun.« Joe löste
seinen Griff von Lopez' Hals und stand auf. »Er war so dumm, auf mich loszugehen. «
»Er hat versucht, mich zu schützen.«
»Er ist ein verdammter Stümper. Logan verschwen
det sein Geld. «
»Nein, er macht seine Sache sehr gut.«
Das Tor wurde geöffnet und Herb Brooker kam auf die Straße gerannt.
Joe wirbelte herum und ging sofort in Angriffsposition.
Eve stellte sich ihm in den Weg. »Nein, es ist in Ordnung. Ich kenne ihn, Herb.«
Herb warf einen Blick auf seinen Partner, der am Boden lag und sich langsam aufrichtete, und dann auf Joe. »Für mich ist es nicht in Ordnung.«
»Er ist Polizist.«
»Seit wann wenden Polizisten Rambotechniken an? «
»Joe ist eben ein bisschen anders.« Sie wandte sich zu ihm um. »Geh schon rein.«
Er setzte ein schiefes Lächeln auf. » Du lässt mich tatsächlich rein? «
»Halt die Klappe. Ich bin stinksauer auf dich. Du hattest keinen Grund, Juan anzugreifen. « »Er hatte eine Waffe. «
»Und du hättest ihn beinahe umgebracht.«
Er zuckte die Achseln. »Ich sagte doch bereits, ich war genervt. «
»Das bin ich auch.« Sie stieg wieder in den
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