Im Profil des Todes
angelegt und sein Gesichtsausdruck war mehr als jämmerlich. » Was können wir denn tun? «
»Er wird sich wieder erholen. Er braucht einfach Zeit.«
Sie führte Monty in den Flur. »Ist es in Ordnung, wenn ich ihn in Janes Zimmer bringe? «
» Sie schläft. «
» Er wird sie nicht wecken. «
»Aber wozu soll das gut sein?«
»Es gibt nichts Lebendigeres als ein Kind. Es wird Monty gut tun, in ihrer Nähe zu sein. «
»Therapie?«
Sarah reckte das Kinn vor. »Jane hat bestimmt nichts dagegen. Sie ist verrückt nach Monty. «
Wer wäre nicht verrückt nach Monty, dachte Eve.
Diese großen sanften Augen blickten so traurig, dass es Eve fast das Herz brach. »Die Treppe hinauf. Erste Tür. «
» Danke. «
Eve sah zu, wie Sarah Monty die Treppe hinaufbe-
gleitete, dann ging sie in die Küche, um Kaffee aufzu-brühen.
Der Kaffee war fast fertig, als Sarah im Türrahmen auftauchte.
»Hat er sich beruhigt?«
Sie nickte. »Leider ist Jane aufgewacht. «
» Sie schläft schon wieder ein. «
Sarah sagte zögernd: »Er liegt bei ihr im Bett. Aber er ist sauber. Ich habe ihn gewaschen, als wir heute Nacht zu Hause waren. «
» Sahne, Zucker? «
Sarah schüttelte den Kopf.
Eve hielt ihr eine Tasse Kaffee hin. »Machen Sie nicht so ein schuldbewusstes Gesicht. Es ist schon in
Ordnung. «
»Nein, ist es nicht. Monty und ich mögen es nicht, anderen irgendwelche Umstände zu machen. «
»Wahrscheinlich macht Monty sich darüber nicht halb so viele Gedanken wie Sie. «
»Sie haben Recht.«
»Warum sind Sie hergekommen, Sarah? Doch nicht
nur, weil Monty eine Therapie brauchte. «
»Ich war außer mir.« Sie presste die Lippen zusammen. »Ich wollte dieses Schwein nur noch umbringen.
Ich will es immer noch.«
» Sind Sie sicher, dass es Dom war? «
»Sie etwa nicht? Ich habe keine Nachbarn, die sich durch Monty gestört fühlen könnten. Er ist immer in meiner Nähe. Bevor er angefangen hat, nach Debby
Jordan zu suchen, hat ihm noch nie jemand etwas
angetan. Irgendjemand will, dass Sie mit der Suche aufhören.«
Eve schüttelte den Kopf. »Er will mich nur bremsen.
Dom findet zu viel Vergnügen daran, als dass er möch-te, dass ich die Suche aufgebe. Er wusste nicht, dass Sie sich geweigert haben, mir noch länger zu helfen. «
»Also hat er versucht, Monty zu töten.«
Eve nickte.
Sarahs Hand umklammerte die Tasse. »Das lasse ich mir nicht bieten. Er hat versucht, meinen Hund zu tö-
ten. Ich werde diesen Scheißkerl schnappen und ihn am nächsten Baum aufhängen.«
»Ich dachte, die Sache wäre für Sie erledigt?«
»Reden Sie kein dummes Zeug. Er hat versucht, meinen Hund zu töten. Er wird es vielleicht noch einmal versuchen. Monty ist erst wieder sicher, wenn wir das Schwein gefasst haben.« Sie trank noch einen Schluck Kaffee und setzte die Tasse ab. »Es ist Zeit, ins Bett zu gehen. Es bleiben uns nur noch wenige Stunden
zum Schlafen. Wir brechen im Morgengrauen auf.«
»Wirklich?«
»Ich bleibe. Hier ist Monty vorerst in Sicherheit. Ich bräuchte ein Zimmer. Wenn das nicht möglich ist, hole ich meinen Schlafsack. Ich brauche keinen großen
Komfort. «
»Ich kann Ihnen das Schlafzimmer gegenüber meinem anbieten. «
»Danke. Ich hole nur meine Tasche und Montys Sa-
chen aus dem Wagen.« Sarah verließ die Küche. »Gehen Sie schlafen. Ich werde abschließen. «
Eve sah ihr nach. Eine wütende, fürsorgliche Sarah Patrick war eindeutig jemand, den man nicht unterschätzen sollte.
Sie schaltete das Licht aus und ging die Treppe hinauf.
Nun, das war es, was sie gewollt hatte. Sie hatte Sarah gebeten, ihr weiterhin zu helfen. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Frau bei ihr hereinplatzen und auf der Stelle das Kommando übernehmen würde.
Eve blieb an Janes Tür stehen und öffnete sie leise.
Jane war wieder eingeschlafen. Monty lag neben ihr im Bett und sie hatte einen Arm um den großen Hund
gelegt.
Sei's drum. Sie würde sich schon gegen Sarah Patrick behaupten können. Der Hund war gut für Jane und der Anschlag auf ihn bewies, wie nahe Dom war. Er hatte keine Lust mehr, im Hintergrund zu bleiben, nur
zuzusehen und zu warten.
Sie schauderte, als sie die Tür zu Janes Zimmer
schloss. Es war gar nicht schlecht, Sarah und Monty im Haus zu haben. Sie fühlte sich gerade jetzt sehr verlassen.
»Gehen Sie ins Beit. « Das war Sarah, die auf dem Korridor an ihr vorbeiging.
»Scheren Sie sich zum Teufel.«
Sarah blieb an der Tür zu ihrem Zimmer stehen. »Tut mir
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