Im Profil des Todes
nichts auszusetzen. Die Frau hatte seit dem Morgengrauen bis auf kurze Pausen für Monty, in denen er getrunken und sich ausgeruht hatte, ununterbrochen gearbeitet. »Aber ich wünschte, Sie würden nachgeben und mir noch einen Tag gewähren.«
»Das geht nicht.« Sarah wich ihrem Blick aus. »Ich weiß, dass Sie einen guten Grund haben für Ihre Suche, aber das ist Ihre Sache. Meine Aufgabe ist es, Monty zu schützen. Ich wollte diesen Job nicht und ich habe Ihnen zwei Tage zugestanden.«
»Aber das reicht nicht.«
»Mehr kann ich nicht für Sie tun. Und die ganze Zeit über habe ich gehofft, dass wir die Frau nicht finden. «
Sie schüttelte den Kopf. »Insofern ist es wohl gut, dass ich aufhöre. Vielleicht habe ich mir nicht genug Mühe gegeben.«
»Blödsinn. Dafür sind Sie zu ehrlich.«
»Suchen Sie sich jemand anderen.«
»Sie wissen, dass ich mir keine Verzögerungen erlau ben kann. «
»Ich kann Ihnen nicht helfen.« Sie ließ den Jeep an.
»Tut mir Leid.«
»Wenn es Ihnen Leid täte, würden Sie mir helfen.
Leichen zu suchen ist keine angenehme Aufgabe, aber ich könnte mir vorstellen, dass Sie ... «
»Angenehm?« Ihre Stimme klang gehetzt. »Mein Gott, Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden. «
»Ich weiß nur, dass Dom zu ergreifen und Jane zu
beschützen wichtiger ist als alle Einwände, die Sie dagegen haben, noch einen oder zwei weitere Tage für mich zu arbeiten.«
»Das ist Ihre Meinung. Denken Sie, was Sie wollen.
Ich weiß nur, dass ich meine Welt genauso beschützen muss wie Sie Ihre.« Sie schwieg einen Moment lang. »
Es tut mir wirklich Leid. «
Eves Augen brannten, als sie den Rücklichtern nach-sah. Bald würde es ihr wieder besser gehen. Sie war einfach nur müde und entmutigt. Sie würde nach Hause fahren, ins Internet gehen und versuchen, eine andere Sarah Patrick zu finden.
Kapitel 12
Monty winselte.
»Sei still.« Sarah trat auf das Gaspedal. »Du weißt nicht, was gut für dich ist. «
Traurig.
»Ich kann es nicht ändern, wenn sie traurig ist. Ich muss auf uns beide aufpassen.«
Allein.
»Wir sind immer allein. «
Wir nicht.
Sie langte zu ihm hinüber und kraulte seine Ohren.
»Nein, wir nicht«, flüsterte sie.
Er winselte noch einmal. »Ich habe nein gesagt.«
Kind.
Dieser Gedanke machte auch Sarah zu schaffen.
» Das geht uns nichts an. Eve wird sich darum
kümmern. «
Traurig.
»Schlaf jetzt. Ich habe keine Lust mehr auf dein
Gejammere. Es ist vorbei. Wir haben noch einmal
Glück gehabt und ich riskiere nicht noch einen Tag. «
Monty rollte sich auf dem Sitz ein und legte den
Kopf auf die Pfoten. Kind ...
» Wo ist sie, Mark? «, fragte Joe.
Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
»Wie haben Sie mich aufgespürt?«
»Das war nicht ganz einfach. Die Telefongesellschaft wollte Ihre neue Handynummer erst nicht herausrücken. Sie haben sie vor zwei Tagen geändert. Warum, Mark?«
»Ich bekomme eine Menge lästiger Anrufe. Das geht allen Journalisten so. «
»Außerdem haben Sie zwei Wochen Urlaub ge-
nommen. «
»Ich war erschöpft. Ich habe beschlossen, zwei Wochen hier nach Florida zu fahren und in der Sonne zu braten.«
»Und es hat nicht vielleicht damit zu tun, dass ich Sie suche?«
»Ich bitte Sie, Joe, ich würde mir nicht solche Mühe geben, Ihnen aus dem Weg zu gehen. «
»Da bin ich mir nicht so sicher. Wo ist sie, Mark?«
»Woher soll ich das wissen? «
»Sie kannte die Adresse des Fürsorgeheims nicht. Es hat mich eine Viertelstunde gekostet, die Information aus Eisley herauszuquetschen. Und Eve fährt einfach hin und holt das Mädchen heraus. Ich habe zwei und zwei zusammengezählt und bin auf Sie gekommen. «
»Glauben Sie etwa, Eisley würde mir sagen, wo das Heim ist? «
»Ich glaube, Sie wissen, wo welche Leiche in der Stadt begraben liegt.«
»Die Bemerkung erscheint mir etwas unpassend.«
»Wo ist sie, Mark?«
»Ich habe eine Menge Zeit und Mühe in diese Ge-
schichte investiert. Eve will nicht, dass Sie erfahren, wo sie sich aufhält.«
»Ich werde sie finden.«
»Aber nicht mit meiner Hilfe.«
»Wenn Sie sich da mal nicht irren. Entweder ich fin de Eve oder ich finde Sie. Und glauben Sie mir, Sie wer
den sich wünschen, ich hätte Eve zuerst gefunden. «
»Soll das eine Drohung sein, Joe?« »Allerdings. Wo ist sie?«
»Ich will es mal so ausdrücken: Sie folgt den Anwei sungen von Dom. «
» Was für Anweisungen? «
»Das müssen Sie schon selbst herausfinden«, erwi
derte Mark
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