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Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Titel: Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Küche war seit einer Stunde geschlossen. Die Bar würde noch bis drei Uhr morgens geöffnet haben, aber Regans Pflichten waren erledigt.
    Trotzdem machte sie keine Anstalten, die Stufen zu ihrem Appartement hochzusteigen.
    Es war nicht so, dass sie ihre neue Wohnung nicht mochte, wie sie sich selbst grimmig versicherte.
    Sie war zugegebenermaßen klein, ihre Einrichtung erinnerte sehr an die Siebziger, und da herrschte ständig der Geruch von Hot Wings, aber es war ihre. Ganz und gar ihre.
    Ein sicherer Beweis für ihre Unabhängigkeit.
    Hurra.
    Regan versuchte das seltsame Gefühl von Melancholie abzuschütteln und riss sich die große Schürze vom Leib, die ihre Baumwollshorts und ihr knappes T-Shirt bedeckte. In Illinois
war es Frühling geworden, und stundenlang vor einem heißen, dampfenden Spülbecken zu stehen machte es nicht besser. Wenn das die Einheimischen nicht schockiert hätte, wäre sie ohne Kleidung zur Arbeit gekommen.
    Sie hatte gerade die Schürze in den Wäschekorb geworfen, als die Schwingtüren aufgestoßen wurden und Tobi in die Küche tänzelte. Sie winkte mit einer kleinen Visitenkarte.
    »Ich hab’s dir doch gesagt, hab’s dir doch gesagt«, sang sie und kam mit einer Drehung direkt vor Regan zum Stehen.
    Regan verdrehte die Augen über die Kapriolen ihrer Freundin. »Gott,Tobi, du machst mich ja ganz schwindelig!«
    Tobi ließ ihr charmantes Grinsen aufblitzen. In ihrem getupften Sommerkleid, das ihre zahlreichen Tattoos zeigte, sah sie wie sechzehn aus.
    »Ich hab’s dir doch gesagt.«
    »Na klar, du hast mir gesagt, dass der alte Mann, der in 4B lebt, eigentlich ein Außerirdischer ist, der seinen Heimflug zum Mutterschiff verpasst hat. Du hast mir gesagt, dass Terroristen Haie trainieren, damit sie unsere Küsten angreifen. Und dass deine verstorbene Mutter durch Teeblätter mit dir kommuniziert«, meinte Regan trocken. »Du musst dich schon etwas klarer ausdrücken.«
    »Hier.«
    Regan nahm die Karte, die Tobi ihr in die Hand schob, und betrachtete den Namen, der in vergoldetem Prägedruck auf dem teuren Kartenpapier stand.
    »Charles Rosewood.« Mit gerunzelter Stirn hob sie den Kopf und sah Tobi in die erwartungsvollen Augen. »Was ist das?«
    »Er wartet an der Bar auf dich.«
    »Warum sollte er auf mich warten?«
    »Ihm gehören jede Menge Touristenläden in und um Chicago. Alle in bester Lage, wie ich hinzufügen darf.« Sie seufzte
sehnsüchtig auf. »Gott, für seinen Laden an der Michigan Avenue würde ich töten.«
    Okay. Das erklärte absolut gar nichts.
    Das kam bei Tobi nicht gerade selten vor.
    Sie mochte den Geschäftssinn einer Managerin bei einem der größten Unternehmen besitzen, aber sie redete unzusammenhängendes Zeug wie ein totaler Schussel.
    »Ein Freund von dir?«
    »Wohl kaum.« Tobi fuhr sich mit der Hand durch ihr knallrosa gefärbtes Haar. »Er fällt in eine völlig andere Kategorie als ich. Ich kenne ihn nur aus der Zeitung.«
    Regan trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen bei dem Gedanken, dass irgendein Fremder nach ihr gefragt hatte.
    War das wieder eine Falle? Hoffte Caine immer noch, dass er sie gefangen nehmen konnte?
    »Was macht er dann hier?«, wollte sie mit deutlichem Misstrauen wissen. »Und warum will er mich sehen?«
    »Er ist hier, weil er die Bilder im Fenster gesehen hat, und er will der Künstlerin vorgestellt werden.«
    »Warum?«
    »Heilige Scheiße, für eine so intelligente Frau kannst du ja unglaublich beschränkt sein!« Mit ihren üblichen blitzschnellen Bewegungen, bei denen Regan hin und wieder ins Grübeln kam, ob Tobi wohl kein Mensch war, packte sie Regan am Arm und schob sie durch die Schwingtüren. »Rede mit ihm.«
    »Aber …«
    »Geh schon«, zischte Tobi und stieß sie so fest, dass sie in den Schankraum stolperte.
    Da sie sich der Tatsache zutiefst bewusst war, dass sich alle möglichen Gäste umgedreht hatten, um sie mit hochgezogenen Brauen anzustarren, blieb Regan keine andere Wahl, die feuchten Locken nach hinten zu streichen, die aus ihrem Pferdeschwanz
gerutscht waren, und mit so viel Würde wie möglich auf die Bar zuzugehen.
    Mit gemessenen Schritten schlängelte sie sich zwischen den hölzernen Sitzecken und den kleinen Tischen hindurch, die von der dezenten Beleuchtung angestrahlt wurden, die in die Balkendecke eingelassen war.
    Sobald sie in dem für die Stammgäste reservierten Bereich angelangt war, war es einfach für sie, den seltsamen Mann auszumachen.
    Es war nicht nur sein von Hand

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