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Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Titel: Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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gewachsen.
    »Immer, wenn wir eine Stadt erreicht haben, hat er ein großes Zelt auf einem Feld aufgebaut und angefangen, Handzettel zu verteilen.« Sie knirschte mit den Zähnen, bis sie schmerzten, und weigerte sich, den brutalen Schmerz zuzugeben, der ihr allein bei dem Gedanken an Culligan den Magen umdrehte. Sie hatte sich selbst vor langer Zeit ein Versprechen gegeben: Niemals würde sie dem verdammten Kobold die Genugtuung verschaffen, sie weinen zu sehen. Keine einzige Träne. Niemals. Als sie ihre Emotionen wieder unter Kontrolle hatte, begegnete sie Jagrs wildem Blick. »Bevor die Show anfing, hat er mich mit seinem Messer aufgeschlitzt oder mir ein Bein gebrochen, und ich stolperte in das Zelt, das er aufgestellt hatte. Sobald ich die Aufmerksamkeit des Publikums hatte, ist er zu mir geeilt, um mir seine Hände aufzulegen und ein Gebet zu sprechen.«
    »Und dann heilte dein Körper«, fauchte Jagr leise.
    »Direkt vor den Augen des Publikums. Die Menschen dachten, sie würden ein Wunder sehen. Sie konnten ihre Brieftaschen nicht schnell genug herausziehen.« Sie verzog angewidert die Lippen. »Die Idioten.«
    »Die Menschen glauben, was sie sehen.«

    »Trotzdem sind sie Idioten.«
    Jagr hob die Hände, um damit sanft Regans Gesicht zu umfassen und sie zu zwingen, ihn anzusehen. Regans Herz stockte und blieb stehen. Gott, sie hatte gedacht, dass schon seine frostige Selbstbeherrschung entnervend wäre, aber jetzt hatten seine Augen ihr Eis verloren, und in ihnen glühte eine wilde, fast barbarische Wut. Das erinnerte sie eindringlich daran, dass dieser Vampir ein gefährliches Raubtier war, auch wenn er geschickt worden war, um sie zu retten.
    »Jagr?«
    »Ich werde ihn lebendig häuten und sein Herz an die Geier verfüttern«, stieß er mit heiserer Stimme hervor. »Oder vielleicht werde ich ihn in den Abwasserkanälen in der Nähe meines Verstecks anketten, damit die Ratten ihn verschlingen können — und zwar langsam.«
    Regan zweifelte nicht an der Wahrheit seiner Drohung. Oder an seiner Fähigkeit, sie auszuführen.
    Was sie nicht verstand, war die merkwürdige Erregung, die bei seinen scharfen Worten in ihrem Herzen zu pochen anfing. Als ob sie … froh über seine arrogante Annahme wäre, er könnte sich in ihre Angelegenheiten einmischen.
    Und das war sogar noch erschreckender als seine gefährliche Wut.
    Regan riss sich von ihm los und starrte ihn frustriert an. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Culligan gehört mir.«

KAPITEL 4
    J agrs Ärger ließ nach, als er sah, wie Regan hastig vor ihm zurückwich. Oh, er hegte noch immer die Absicht, den Kobold zu töten. Langsam, schmerzhaft und mit erlesener Geschicklichkeit. Aber er konnte einen Anflug von Amüsement bei Regans nervösem Unbehagen über seine grimmige Ankündigung nicht verhehlen.
    Die vergangenen dreißig Jahre hatten sie auf grausame Weise gelehrt, dass sie sich auf niemanden verlassen konnte außer auf sich selbst. Sie konnte niemandem trauen. Nun reizte allein die Andeutung, dass jemand anders ihre Kämpfe austragen könnte, ihr Bedürfnis nach Unabhängigkeit.
    Ebenso, wie die Vorstellung sie ärgerte, dass sie eine Schwester und ein Rudel besaß, die sich um sie sorgten.
    »Wir werden sehen«, murmelte er und wandte sich um, um zwei Arme voll Kleidung von dem Kleiderständer zu nehmen.
    Wie er gehofft hatte, war Regan augenblicklich abgelenkt. Er war kein sonderlich einfühlsamer Vampir. Im Gegensatz zu Viper war er nicht in der Lage, die intimsten Gedanken von anderen zu lesen. Aber nicht einmal einem Dummkopf wären ihr begehrlicher Gesichtsausdruck oder ihre sehnsüchtigen Seufzer entgangen, die sie ausgestoßen hatte, als sie die Kleiderständer durchsucht hatte.

    Wenn sie die Kleidung haben wollte, würde sie sie bekommen.
    »Ich kann das nicht alles nehmen«, protestierte sie.
    »Dann werde ich es tun.«
    Ohne einen Augenblick zu zögern, suchte Jagr, bis er die großen Tüten gefunden hatte, die hinter der Ladentheke verborgen lagen, und füllte sie mit seiner Beute. Er fügte sogar noch mehrere Büstenhalter und Slips hinzu, die in einem großen Behälter aufgestapelt waren, wobei er sich weigerte, darüber nachzudenken, wie die Spitzenunterwäsche auf Regans elfenbeinfarbener Haut aussehen würde.
    Jagr griff in die Tasche seiner Jeans, zog ein Bündel Banknoten heraus und warf es neben die Kasse. Dann durchquerte er die Tür und ging auf die dunkle Straße hinaus.
    Er wusste, dass er Regan besser nicht fragte, ob sie ihn

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