Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
begleitete, und es erst recht nicht direkt von ihr verlangte. Sie brauchte das Gefühl, die Kontrolle zu besitzen. Er war willens, ihr das Gefühl von Freiheit zu gewähren, solange sie sich selbst nicht in Gefahr brachte.
Eine angespannte Pause folgte, bevor er Regans leisen Fluch vernahm, und sehr bald beeilte sie sich, mit seinen langen Schritten mitzuhalten.
»Warum haben Sie Geld dagelassen?«, wollte sie wissen. »Haben Sie ein moralisches Problem mit Diebstahl?«
Jagr ließ seine Kräfte durch die dunkle Straße strömen, um nach eventuell vorhandenen Anzeichen für Gefahr zu suchen.
»Nein, nur eine Abneigung dagegen, unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen. Ich habe genügend Geld hinterlassen, um die Eigentümerin davon abzuhalten, die Polizei zu rufen und damit das Risiko einzugehen, ihre unerwarteten Einnahmen zu verlieren.«
»Wohin gehen wir jetzt?«
»Unter die Dusche.«
Überzeugt davon, dass es nichts Bedrohlicheres gab als die üblichen Menschen und einige wenige Wassergeister, die ihren Sirenengesang auf dem Fluss anstimmten, bog Jagr um eine Ecke und steuerte auf die Hauptstraße zu, die quer durch die Stadt verlief.
Trotz seines hohen Tempos hielt Regan mühelos Schritt mit ihm. Ihr Blick durchsuchte argwöhnisch die Schatten, wobei ihr Körper angespannt war, bereit für jeden unerwarteten Angriff.
Jagr hätte erfreut sein sollen. Diese Frau war offensichtlich klug genug, wachsam zu sein, trotz des offensichtlichen Mangels an Gefahr.
Aber er war nicht erfreut.
Tatsächlich war er ausgesprochen wütend. Als sei irgendein verborgener, primitiver Teil seiner Natur gekränkt, dass sie sein Recht und seine Fähigkeit anzweifelte, sie in Sicherheit zu bringen.
Ihm lief ein eiskalter Schauder über den Rücken, aber Jagr ignorierte grimmig die Warnung. Regan hatte Alarm in ihm ausgelöst, seit er sie zum ersten Mal zu Gesicht bekommen hatte. Er verlangsamte sein Tempo vor dem billigen Motel mit dem blinkenden »Zimmer frei«-Schild.
Regan runzelte die Stirn, als er auf das entfernte Ende des Gebäudes zusteuerte. »Was machen wir hier?«
»Dies ist die nächste Dusche.«
»Wir checken in einem Hotel ein?«
»Heute Nacht ziehe ich es vor, die Formalitäten zu überspringen. Der Rezeptionist ist ohne Zweifel damit beschäftigt, an seinen Guitar-Hero -Fähigkeiten zu feilen.«
»O Gott, was ist bloß los mit Ihnen?«
»Wie bitte?«
Sie sah ihn mit einem säuerlichen Blick an. »In dem einen
Moment klingen Sie, als ob Sie gerade aus einer mittelalterlichen Gruft gekrochen wären, und im nächsten hören Sie sich an, als ob Sie ein ausgebildetes Gen-X-Mitglied wären.«
Er zuckte mit den Achseln und verkniff sich ein Lächeln angesichts ihres starken Bedürfnisses, Abstand zu ihm zu halten. Und man nannte ihn unsozial …
»Ich sehe fern.«
»Lassen Sie mich raten. Sie sind süchtig nach Dexter .«
»Eigentlich ziehe ich Gossip Girl vor.«
Ihr Mund klappte auf. »Das ist nicht Ihr Ernst.«
Jagr ging auf die letzte Tür zu. »Dieses Zimmer ist leer.« Er legte seine Hand gegen die Tür und wartete, bis er das Klicken des Schlosses hörte. Dann drückte er die Tür auf und trat zur Seite, damit Regan an ihm vorbei ins Zimmer treten konnte, was sie mit hoch erhobenem Kopf und steifem Rückgrat tat.
Er schloss die Tür hinter ihr und hielt der argwöhnischen Frau die Tüten hin.
»Schalte das Licht nicht ein, bevor du die Badezimmertür geschlossen hast. Wir wollen doch nicht das Personal alarmieren. «
Sie bewegte sich langsam und vorsichtig auf ihn zu, ganz offensichtlich misstrauisch, was seine Motive anging, sie in ein Hotelzimmer zu bringen.
»Was machen Sie?«
»Wache halten.« Seine kurze Belustigung ließ nach, als ihr Jasminduft ihn einhüllte und dem Hunger Nahrung gab, der tief in ihm loderte. Allein der Gedanke, wie sie nackt in der Dusche stand, wobei sich nur eine instabile Tür zwischen ihnen befand … o Götter. Ein Gefühl der Hitze explodierte in seinem Körper, wirbelte durch die Luft und ließ seine Stimme heiser klingen. »Es sei denn, du brauchst mich.«
Regan schnappte sich die Tüten und wich in Richtung der geöffneten Tür am anderen Ende des Zimmers zurück.
»Ich komme klar, danke.«
Ihr Ton war scharf, aber Jagr entging nicht, dass sich ihre Augen verdunkelten und ihr Puls beschleunigte. Er drückte sich von der Tür ab. Die Flammen loderten in seinem Blut.
»Meine Hilfe würde helfen, Zeit zu sparen. Ich könnte dir den Rücken schrubben.« Sein
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