Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
Stiefel. Es gab nur wenige Wesen, die einen uralten Vampir besiegen konnten, aber er hatte nicht so lange gelebt, indem er sich dumm verhalten hatte. Falls sich Wolfstölen
in der Umgebung aufhielten, gab es höchstwahrscheinlich auch Rassewölfe. Er würde das Silber benötigen, falls sie von einem ganzen Rudel angegriffen wurden.
Er erhob sich wieder und ging auf den engen Eingang zu. »Ich bin bereit.«
Regan knirschte mit den Zähnen, als der Vampir durch die Höhlenöffnung verschwand. Dachte er, sie würde hinter ihm herrennen wie ein gut erzogener Hund?
Bei Fuß, Regan. Sitz, Regan. Platz, Regan.
Arroganter Blutsauger.
Reichte es nicht, dass er sie auf den Boden festgehalten und geküsst hatte, bis sie zu einer peinlichen Pfütze aus willigem Fleisch dahingeschmolzen war? Und die Angelegenheit dann dadurch gekrönt hatte, dass er seine Eisblocknummer abzog, die jedem vernünftigen Wesen Angst eingejagt hätte?
Sie hatte ihn nicht um seine Einmischung gebeten. Und ganz bestimmt hatte sie ihn nicht um seine verdammten leidenschaftlichen Küsse gebeten, bei denen sie Schmetterlinge im Bauch bekam.
Warum ging er nicht einfach zurück nach Chicago und ließ sie in Ruhe?
Regan stapfte durch die Höhle, schlüpfte durch die Öffnung und stürmte hinter Jagrs im Rückzug befindlichen Gestalt her. Sosehr sie sich auch wünschte, ihm einen dicken Holzpflock durch das Herz zu treiben, sie war klug genug, sich dessen bewusst zu sein, dass sie nicht kräftig genug war, sich mit einem Vampir anzulegen. Insbesondere, wenn dieser Vampir auch zufällig ein massiges Monstrum war wie Jagr. Gott, zapfte dieser Vampir die Adern von Steroid-Junkies an?
Nein, wenn sie ihrer gegenwärtigen Nervensäge entkommen wollte, konnte sie das nur mit Geduld schaffen, und indem
sie ständig ein wachsames Auge auf die richtige Gelegenheit hatte.
Das sollte nicht allzu schwer sein. Sie hatte dreißig Jahre Übung.
Indem sie leise Flüche vor sich hin murmelte, machte Regan längere Schritte und holte Jagr ein, als er das untere Ende der hohen Steilküste erreichte.
»Was ist mit Levet?«, fragte sie.
»Wir würden niemals das Glück haben, ihn abzuschütteln. Er wird unsere Fährte bald genug finden.«
»Unsere Fährte? Wohin gehen wir denn?«
Jagr wandte den Kopf. Seine Augen fingen das Licht der Sterne ein, mit denen der samtschwarze Himmel über ihnen übersät war, und reflektierten es. Regans Herz machte einen eigenartigen Satz. Sie hatte noch nie etwas so Schönes gesehen.
»Ihr sagtet, Ihr möchtet eine Dusche und Kleidung.«
Sie zog die Brauen hoch. Er hatte ihr tatsächlich zugehört? Und sich an die Worte erinnert, die sie gesagt hatte?
Nervös durch diese Erkenntnis, richtete Regan ihre Aufmerksamkeit auf die Straße, die direkt hinter dem leeren Parkplatz entlangführte. Dort gab es die üblichen Läden, die man in einer Touristenstadt erwartete. Kunsthandwerk, Souvenirs, Antiquitäten, ein malerisches Café mit Bäckerei. Alles war reizend rustikal, und es gab große Schaufenster, in denen die Waren ausgestellt waren.
Jagr führte Regan ohne ein Wort an ihnen vorbei und bemerkte glücklicherweise ihren sehnsüchtigen Blick nicht, der auf einer hübschen Halskette lag. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie etwas besessen außer einigen billigen Kleidungsstücken, die Culligan durch die Gitterstäbe ihres Käfigs geworfen hatte. Obwohl sie von Natur aus eine Wölfin war, war sie dennoch im Herzen eine Frau, und sie konnte den instinktiven
Drang nicht verleugnen, herumzustöbern und zu sammeln und … nun ja, offen gesagt, einfach einen Haufen Plunder zu kaufen, den sie ihr Eigen nennen konnte.
Geistesabwesend, wie sie war, war Regan nicht darauf vorbereitet, dass Jagr abrupt vor einem roten Backsteingebäude stehen blieb, und rempelte ihn an. Hastig machte sie einen Schritt nach hinten und funkelte sein ausdrucksloses Gesicht wütend an.
»Heilige Scheiße, warum warnen Sie mich nicht vor?«
Eine goldene Braue hob sich. »Ist dies geeignet?«
»Geeignet?«
»Die Kleidung.«
»Oh.« Sie leckte sich über ihre plötzlich trockenen Lippen, als sie einen Blick auf die eleganten Kleider warf, die in dem großen Schaufenster ausgestellt waren. »Ich … ich glaube nicht, dass der Laden geöffnet ist.«
Jagr trat vor und presste seine Hand gegen die Tür. Einen Augenblick lang passierte nichts, aber dann schwang die Tür mit einem leisen Quietschen nach innen auf.
»Nun ist er es.«
»Was ist mit der
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