Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
schoss vorwärts, um sich auf den flüchtenden Kobold zu stürzen.
Sie erhaschte einen kurzen Blick auf rötlich blondes Haar, das kurz geschnitten und so frisiert war, dass es das schmale, attraktive Gesicht und die hellgrünen Augen betonte. An dem schlanken Körper trug er einen eleganten blauen Anzug, der ihn wie einen Banker aussehen ließ.
Oder wie einen Gigolo.
Zweifellos flatterten die alten Damen im Teeladen um ihn herum wie eine Schar von vernarrten Hennen.
Regan griff den Kobold von hinten an und warf ihn zu Boden, mit der Absicht, auf seinem Rücken zu landen. Natürlich kam alles anders als geplant.
Der Aufprall war so hart, dass sie zur Seite geschleudert wurde. Der Kobold schlug verzweifelt aus und traf sie mit der Faust mitten in den Magen. Die Luft wurde ihr aus den Lungen getrieben, und bevor sie eine Bewegung machen konnte, verpasste der Kobold ihr einen Schlag, der ihr den Kiefer gebrochen hätte, wenn sie ein Mensch gewesen wäre. Aber zum Glück war Regan ja kein Mensch. Sie war eine wütende Rassewölfin, die gerade unvorbereitet einen harten Schlag hatte einstecken müssen.
Der Kobold holte ein zweites Mal mit dem Arm aus, aber diesmal war Regan darauf vorbereitet. Sie packte seine Faust und drückte zu, bis er kreischte wie ein … nun ja, so ziemlich
wie ein Kobold, der Schmerzen hatte. Dann drehte sie ihm den Arm auf den Rücken und wälzte ihn herum, sodass er mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden zu liegen kam.
Er trat aus und kam in schmerzhaften Kontakt mit ihrem Knie, als sie auf ihn kletterte, um sich auf seinen unteren Rücken zu setzen. Regan fluchte und zog seinen Arm noch ein Stück weiter nach oben, während sie eine Handvoll seiner Haare packte und sein Gesicht in die Erde drückte.
Ein kühler Luftzug war zu spüren, und plötzlich kniete Jagr neben ihr, den Blick auf den Kobold gerichtet, der unter ihr wimmerte.
»Ich denke, er ist gebändigt, meine Kleine.«
Sie drehte den Kopf, um das Blut in ihrem Mund auszuspucken. Dieser Scheißidiot hatte es doch tatsächlich geschafft, dass sie sich auf die Zunge biss. Sie hasste das.
»Du hättest mir helfen können«, murmelte sie.
Jagr sah sie mit einem sarkastischen Blick an. »Um mich dann beschuldigen zu lassen, ich überschritte meine Grenzen als dein bedeutungsloser Handlanger? Nein, danke. Abgesehen davon wirkte es, als habest du alles unter Kontrolle.«
»Verrückte Hexe«, heulte der Kobold und ließ den Blick in Jagrs Richtung wandern, als ob er hoffe, von einem anderen Mann etwas Mitgefühl zu erhalten. »Holen Sie sie von mir runter!«
Jagrs leises Lachen kühlte die Luft ab. »An deiner Stelle würde ich die zornige Werwölfin nicht beleidigen, die dich im Schwitzkasten hat.«
»Wer sind Sie?«, fragte der Kobold. »Was wollen Sie?«
»Du bist verwirrt, Kobold. Wir stellen die Fragen, und du wirst sie beantworten«, teilte ihm Jagr mit. »Verstanden?«
Regan fasste sein Haar fester. »Und du wirst uns die Wahrheit sagen, wenn du deinen Kopf behalten willst.«
Der Kobold fauchte vor Schmerz. »Was ist das hier? Die Dämonenversion von guter Bulle, böser Bulle?«
»Ich fürchte, Regan hat einige Schwierigkeiten mit Kobolden«, erwiderte Jagr gedehnt.
Der Kobold spannte sich unter ihr an. »Regan?«, keuchte er.
Jagr kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Du kennst den Namen?«
»Nein …« Regan schnitt ihm das Wort ab, indem sie seinen Kopf auf den Boden schlug.
»Warten Sie, verdammt! Alles, was ich weiß, ist, dass Culligan eine Schoßwerwölfin namens Regan hatte.«
»Schoßwerwölfin?« Ihr riss der Geduldsfaden, und sie knallte seinen Kopf wieder und wieder auf den Boden. O Gott, sie hasste Kobolde.
Jagr berührte sie sanft am Arm. »Gib acht, meine Kleine, wir benötigen ihn lebend, wenn er unsere Fragen beantworten soll.«
Regan zwang sich aufzuhören. Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und begegnete Jagrs festem Blick.
»Kannst du wahrnehmen, ob er die Wahrheit sagt?«
»Ja.«
Regan beugte sich vor und zog seinen Arm dabei absichtlich noch ein Stück höher. »Wie heißt du?«
»Sie verdammte … Ich … aaah … Gaynor. Ich heiße Gaynor. «
Regan verringerte den Druck. »Woher kennst du Culligan? «
Gaynor leckte sich die dünnen Lippen. Der Pfirsichduft hing schwer in der Luft. »Wir lebten beide während des Bürgerkrieges in New Orleans. Culligans magische Fähigkeiten waren nie besonders groß, aber an Kriegsbeute zu kommen war einfach,
und die Menschen waren
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