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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft
Autoren: Alison Kent
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schlage vor, du suchst dir einen Platz und setzt dich und ich schicke dir Interviewpartner.“
    Lacey nickte. „Aber bitte möglichst nicht die ganz perversen, sondern eher normal ansprechbare Leute.“ Ihr Artikel musste interessant und spannend werden, doch der Inhalt durfte nicht so extrem sein, dass es die Leser abschreckte.
    Lacey setzte sich an einen Tisch, an dem kurz zuvor noch zwei Männer und eine Frau gesessen hatten. Bewundernd blickte sie der üppigen Brünetten nach, die an jedem Arm einen gut aussehenden Verehrer hatte. Sie dagegen wurde kaum mit einem fertig. Nun ja, im Bett vielleicht schon, aber danach …
    Jemand stieß einen lauten Pfiff aus. Lacey zuckte zusammen und drehte sich um. Es war Damon. Er beobachtete sie. „Sag bloß, unsere Beziehungsexpertin hat Lust auf einen flotten Dreier.“ Er stand nur etwa einen Meter von ihr entfernt, sprach jedoch laut genug, dass sich mehrere Köpfe in ihre Richtung drehten.
    Lacey wurde rot und fragte sich gleichzeitig, weshalb sie sich eigentlich schämte. Sie lief schließlich nicht mit Brustwarzenpiercings oder hinten ausgeschnittener Hose herum. „Also bitte. Ist dir der Gedanke etwa noch nie gekommen?“, fragte sie angriffslustig und fischte Block und Stift aus ihrer Handtasche. Dabei versuchte sie lässig zu wirken.
    Damons Gesichtsausdruck wurde immer grimmiger. Ein paar Clubgäste beobachteten sie jetzt interessiert.
    Das war eine Gelegenheit, die Lacey sich auf keinen Fall entgehen lassen durfte. „Möchten Sie sich zu mir setzen?“, fragte sie und wedelte mit ihrem Block, um Missverständnissen vorzubeugen. „Ich schreibe einen Artikel über die Singleszene in Puerto Rico. Hätten Sie einen Moment Zeit?“
    Ein junger Mann setzte sich ohne zu zögern ihr gegenüber. Zwei junge Frauen stellten ihre bunten Cocktails auf der Tischplatte ab und setzten sich ebenfalls.
    Damon trat näher, beugte sich zu Lacey und sah ihr in die Augen. „Ich hoffe, Sie sind sich darüber im Klaren, dass ich nur allein arbeite“, sagte er absichtlich laut, damit jeder am Tisch ihn verstehen konnte.
    Das Verlangen in seinem Blick ließ Lacey erschauern. Seine Worte drückten einen primitiven Besitzanspruch aus, was sie so erregte, dass sie am liebsten auf der Stelle mit ihm den Club verlassen hätte.
    „Dann hoffe ich, dass Sie nichts gegen eine Doppelschicht einzuwenden haben, Lieutenant.“
    Er musste hier raus.
    Tief inhalierte Damon die Nachtluft, die durch den Hinterausgang des Clubs hereinströmte. Lacey ließ er dabei keine Sekunde aus den Augen. Sie saß noch immer an dem Tisch und befragte alle möglichen Leute nach ihren Präferenzen beim anderen Geschlecht.
    Zunächst war ihm einfach nur wegen der Sache mit dem „flotten Dreier“ heiß geworden. Nachdem Lacey ihn damit geneckt hatte, hätte er am liebsten den Club sofort mit ihr verlassen. Er würde ihr schon zeigen, dass es keinen Mann neben ihm geben konnte. Allerdings nicht jetzt, denn er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Es gab irgendeine Verbindung zwischen Lacey Sutherland und Nicholas Castine, und er musste die Sache im Auge behalten. Einerseits um sie zu beschützen, andererseits um über Castines Aktivitäten auf dem Laufenden zu bleiben.
    Doch Lacey bei der Arbeit zuzusehen machte ihn fast verrückt. Immer neue Clubgäste setzten sich zu ihr und ließen sich interviewen. Was ihm dabei am meisten unter die Haut ging, waren die Fragen über Beziehungsprobleme.
    Lacey konnte sehr beharrlich sein. Im Gespräch mit ihr verwandelte sich früher oder später jeder smarte Kerl – auch wenn er anfangs ihre Fragen noch mit coolen Sprüchen pariert hatte – in einen empfindsamen jungen Mann, der eigentlich nur Liebe suchte.
    Schließlich war er zum Hinterausgang geflüchtet.
    Er war über Kelly hinweg, doch er wollte nicht darüber nachdenken, was ihn das an Kraft gekostet hatte. Er hatte geglaubt, sie sei etwas Besonderes. Sie war ihm praktisch bis ans Ende der Welt zu seinen Einsatzorten gefolgt. Sie hatten sich an den Wochenenden getroffen und hatten das Bett bis zum Montagmorgen nicht mehr verlassen. So war das gewesen.
    Bis sie das Gleiche mit einem anderen Mann getan hatte.
    Damon stand jetzt direkt an der offenen Ausgangstür. Clubgäste, die ein bisschen Abkühlung suchten oder eine Zigarette rauchen wollten, gingen an ihm vorbei. Auch von hier aus konnte er Lacey sehen. Sie saß kerzengerade da und machte sich Notizen. Sie wirkte so anders als die Menschen um sie herum, die einfach nur auf
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