Im Rhythmus der Leidneschaft
anders sein würde.
Bestimmt würde es dazu kommen. Eine einzige Nacht mit Caleb war nicht genug. Viel mehr durfte sie allerdings nicht zulassen, sonst würde sie die fünf Jahre, in denen sie sich ein neues Leben aufgebaut hatte, zunichte machen. Das lohnte nicht für einen Mann, über den sie so gut wie nichts wusste.
Dann waren sie zurück bei der Garderobe, und das Schweigen wurde unangenehm, während Miranda den Code in das Türschloss eintippte. Caleb hielt ihre Hand fest, drehte Miranda zu sich herum und zog sie in die Arme.
Leidenschaftlich drückte er ihre Hüften an sich und verharrte so. Sein Blick drückte unverhohlenes Verlangen aus, und Miranda bekam kaum Luft, als ihr durch den Kopf ging, was sie alles gemeinsam tun konnten. Ihre eigene Sehnsucht machte ihr Angst.
Langsam beugte er den Kopf zu ihrer Halsbeuge und küsste sie.
Miranda hob das Kinn, damit er die empfindsame Hautpartie noch besser erreichen konnte. Ihre Brustspitzen richteten sich auf, und das leichte Kratzen seiner Bartstoppeln erregte sie, weil sie sich unwillkürlich ausmalte, dieses Kratzen an den Brüsten oder an den Innenseiten ihrer Schenkel zu spüren.
Seine Zungenspitze war warm und feucht, der entschlossene Griff seiner Hände ließ ihr keine Ausweichmöglichkeit – und am Bauch spürte sie den Beweis seines Verlangens.
Sie wollte ihn nackt sehen, ihn überall berühren und küssen. Ihr Atem ging noch schneller, als Caleb sie rücklings gegen die Tür drückte.
Sein leises Lachen klang tief, wie eine Vibration in ihrem Magen. Erregt und frustriert zugleich bewegte sie die Hüften und hörte wieder sein Lachen, bevor er fortfuhr, sie zu küssen.
Mehr konnte sie nicht ertragen. „Das reicht mir nicht.“
„Wir müssen uns wohl oder übel fügen.“
Wieso „müssen“? Es gab doch Wege, wie sie sich Lust bereiten konnten, ohne dass sie ein Kondom brauchten. „Wir könnten …“
„Nein, das können wir nicht.“ Er strich ihr über den Hals. „Nicht heute Nacht.“
Das tut er doch absichtlich, dachte sie. Er will, dass ich mich vor Sehnsucht quäle. „Das ist nicht fair.“
„Das ganze Leben ist nicht fair.“
Miranda stöhnte. „Willst du nicht …“
„Doch, sehr sogar. Aber ich kann warten.“ Entschieden trat Caleb einen Schritt zurück. „Gute Nacht … Candy. Oder Annie? Belle? Daisy? Erin? Fanny?“
Lachend schüttelte sie den Kopf, als ihr klar wurde, dass er sich durchs Alphabet fragte. „Gute Nacht, Caleb.“ Sie stellte sich auf die Zehen, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand in ihrer Garderobe.
Tief durchatmend versuchte sie sich zu erinnern, wann sie sich das letzte Mal so gut amüsiert hatte.
Sie wollte unbedingt noch ein paar Erinnerungen sammeln, um davon zu zehren, wenn Caleb wieder fort war. Jetzt musste sie nur noch einen Weg finden, wie sie das anstellen konnte, ohne ihre wahre Identität zu verraten.
Mit der Flasche Wein, die er von Candy bekommen hatte, kehrte Caleb zur Bühne des Clubs zurück und wartete hinter den Kulissen. Soweit er es beurteilen konnte, gab es außer diesem Gang keinen anderen Ausgang aus dem Club Crimson, abgesehen vom Weg durch die Lobby des Hotels. Er war sich ziemlich sicher, dass Candy Cane, wer immer sie auch in Wirklichkeit sein mochte, den Club durch die Küche verlassen würde.
Von hier aus würde er sie sehen können. Er wollte herausfinden, wie sie mit Brille und kurzem dunklem Haar aussah. Da er die Bürste und die Brille in der Garderobe gesehen hatte, war er fest davon überzeugt, dass sie sich jetzt gerade in ihr alltägliches Ich zurückverwandelte.
Er wollte ihr nicht bis nach Hause nachschleichen. Das war auch ganz unmöglich, da er ohne Auto hierhergekommen war. Außerdem hatte er für sich bereits beschlossen, dass es für sie beide nur noch das eine Treffen morgen Abend geben sollte.
Doch nach dem heutigen Abend war er so neugierig wie noch nie in seinem Leben. Er wollte die Frau sehen, die ihn so sehr erregt hatte und die er sicher so bald nicht vergessen würde. So etwas war ihm noch nie passiert. Nachdenklich hob er die Flasche.
Zugegeben, es hatte viele Frauen in seinem Leben gegeben. Mit einigen davon war er ein paar Monate zusammen gewesen, auf dem College hatte er sogar über fast zwei Jahre eine feste Freundin gehabt, bis sie es schließlich nicht mehr ertragen hatte, dass der Journalismus ihm wichtiger gewesen war als sie.
Er war besessen gewesen von dem Wunsch, die Welt der Nachrichten zu erkunden, zu
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