Im Rhythmus der Leidneschaft
um die Blumen zu gießen?“
Schmunzelnd neigte sie den Kopf zur Seite, setzte sich in den Schneidersitz und zog die Hemdzipfel vor ihrem Schoß zusammen. „Keine Blumen, keine Haustiere. Nicht mal der Herd muss geputzt werden. Allerdings müssten wir vorher noch einen kleinen Abstecher in die Hotelküche machen, denn ich komme um vor Hunger.“
Caleb ließ sich auf die Bank sinken und zog sich die Socken und die Jeans an. „Ich gehe schon, bleib ruhig hier. Earnesto hat mich neulich mit dir gesehen, ich sage ihm einfach, dass du mich schickst.“
„Das würdest du tun?“ Sie klang gerührt.
Ihm fiel es genauso schwer, mit der vertraulichen Atmosphäre umzugehen. „Warum nicht? Erst die Show, dann die Drinks und der Sex. Zumindest zur Hälfte bin ich schuld an deinem Hunger.“
Den Gefühlen, die er in diesem Moment aus ihrem Blick las, ging er lieber aus dem Weg, indem er sich weiter anzog und die Brieftasche wieder einsteckte.
Anstatt ihm das Hemd zu geben, spielte sie jedoch mit den Zipfeln und gewährte ihm dadurch immer wieder einen kurzen Blick zwischen ihre Schenkel.
Sofort spürte er neue Erregung in sich aufsteigen.
„Sei vorsichtig, sonst bilde ich mir noch ein, dass du dich um mich sorgst.“
Das war allerdings sein größtes Problem. Ja, er sorgte sich um sie, doch das wollte er ihr nicht eingestehen. Es sich selbst gegenüber zuzugeben, das war schwer genug.
Lächelnd half er ihr auf die Füße. „Mir liegt daran, dass du satt wirst und dann ins Bett kommst. Warum belassen wir es nicht dabei?“
10. KAPITEL
Miranda wollte sich nicht bewegen. Ihr war warm, sie war vollkommen entspannt, und Caleb lag hinter ihr, einen Arm um sie geschlungen, die Knie unter ihrem Po. Am Hinterkopf spürte sie seinen Atem.
War sie während ihrer Ehe jemals nach dem Sex mitten in der Nacht mit dem Gefühl aufgewacht, dass ihr Leben perfekt war?
Das lag nicht nur am Sex, sondern noch an vielem anderen, doch diese anderen Gründe machten ihr Angst.
Wenn sie die Beziehung mit Caleb ausbauen wollte, musste sie ihm gegenüber vollkommen ehrlich sein, denn er bedeutete ihr bereits unsagbar viel.
Niemals hätte sie geglaubt, einem Vertreter der Presse freiwillig auch nur zu sagen, wie spät es war. Und jetzt hatte sie einem Journalisten nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Herz geschenkt. Das alles ging viel zu schnell, doch seit wann hielt die Liebe sich an einen Zeitplan?
Sie schluckte. Das konnte doch nicht Liebe sein! Selbst wenn ihr Herz vor Aufregung wie wild schlug. Liebe erwuchs aus Zuneigung, Freundschaft und gegenseitigem Respekt.
Doch obwohl sie Caleb kaum kannte, hatte sie ihm bereits mehr über ihre Gefühle bezüglich ihrer Vergangenheit verraten als Patrice oder Corinne.
Gestern Abend war er mit den leckersten Sandwiches ihres Lebens aus der Küche zurückgekommen. Sogar an die Bagelchips und die Käsecreme hatte er gedacht.
So umsichtig hatte ihr Ehemann sich nie verhalten. Vielleicht war jetzt der Zeitpunkt, an dem sie das ewige Versteckspiel beenden sollte.
Zugegeben, Caleb hielt an seinen Überzeugungen fest, doch das tat sie auch. Auch wenn er anderer Meinung war als sie, so zog er ihre Ansichten nicht ins Lächerliche. Er ließ sie so sein, wie sie war. Und offenbar mochte er sie genau so.
Ihr Exmann hatte ständig versucht, sie zu verändern.
Caleb mochte vielleicht nicht einmal dieselben Bücher oder Filme wie sie, doch er hatte noch mit keinem Wort und keiner Geste angedeutet, sie solle sich ändern.
Er hatte nicht mal versucht, den Grund herauszufinden, wieso sie sich hier versteckt hielt, obwohl das eigentlich seine Aufgabe als Reporter war. Wollte er sie beschützen?
Miranda wollte nicht länger darüber nachgrübeln. Sie musste aufstehen.
Vorsichtig löste sie sich aus seiner Umarmung, schnappte sich ihren Slip und Calebs Hemd und schlich damit ins Bad. Als ihr kalt wurde, beschloss sie, sich nicht nur das Gesicht zu waschen und die Zähne zu putzen, sondern heiß zu duschen.
Vielleicht wachte Caleb dadurch auf, aber bestimmt wollte er sich ohnehin von ihr verabschieden, also hatte Miranda kein allzu schlechtes Gewissen. Gut möglich, dass er vielleicht zu ihr in die Dusche kam und ihr den Rücken einseifte und …
Als dann tatsächlich der Duschvorhang zurückgezogen wurde, erschrak sie und fuhr herum. Während sie zusah, wie der verschlafene Caleb zu ihr in die Dusche stieg, lief ihr Shampoo in die Augen.
„Aua!“ Sie hob das Gesicht in den Wasserstrahl und
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