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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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nicht
ganz ohne Spott in der Stimme wissen. „Wir sind zum Nichtstun verdammt. Wir
wissen nicht, wohin der eine Überlebende verschwunden ist und zu wem er gehört.
Du kannst dich genauso gut ausruhen und deine Kräfte sammeln.“
    „Ich werde nicht einfach abwarten und nichts tun. Der
gelbe Engel ist ohnehin entkommen, dementsprechend ist es sowieso zu spät“,
sagte ich sachlich und ging an ihm vorbei zur Tür. Innerhalb einer Sekunde
stand er vor mir und versperrte mir den Weg.
    „Was meinst du damit? Wieso ist es zu spät? Und für
was?“, wollte er eindringlich von mir wissen.
    „Der Engel – zu wem auch immer er gehört – ist
entkommen und kann dementsprechend Bericht erstatten. Und jetzt sag mir bloß
nicht, dass dir dieser Gedanke nicht auch schon gekommen ist. Deswegen kann ich
jetzt auch meine sogenannten Eltern konsultieren und sie nach allen Regeln der
Kunst ausfragen.“
    „Aber …“, wollte Ayden schon widersprechen, doch ich
ging ihm dazwischen.
    „Es ist doch egal!“, rief ich. „Wer auch immer dieser
Mann aus meinen Erinnerungen ist, er weiß jetzt, wo ich bin, da bin ich mir
sicher. Da macht es keinen Unterschied mehr, dass ich meinen Zieheltern
gegenüber durchblicken lasse, dass ich alles weiß. Ich kann nur gewinnen,
nämlich Informationen. Ich möchte jetzt bitte zu eurem Telefon“, schloss ich
und blickte Ayden direkt in seine blauen Augen. Ich konnte ihm ansehen, dass
ihm mein Plan nicht gefiel, dennoch drehte er sich um und führte mich durch das
Haus, bis wir wieder im Wohnzimmer waren, wo er mir ein hochmodernes,
kabelloses Telefon reichte.
    „Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Nummer einmal
freiwillig wählen würde“, murmelte ich, während ich schnell die Tasten tippte.
    „Nun, so wirklich freiwillig kann man das ja kaum
nennen“, bemerkte Ayden neben mir und ich lachte kurz zustimmend. Der Rufton
drang mir durch Mark und Bein, erst recht, als jemand abhob.
    „Rupert Valimore am Apparat“, meldete sich eine
männliche Stimme vom anderen Ende der Leitung. Jetzt, wo ich ihn am Ohr hatte,
wusste ich nicht so recht, was ich fragen oder sagen sollte.
    „Hallo, hier Leyla“, begann ich erst einmal.
    „Leyla? Was ist denn passiert, ist deine Mutter im
Krankenhaus? Steht das Ende der Welt bevor???“, wollte der Unternehmer sofort
in heller Aufregung, aber auch nicht ganz ohne Sarkasmus von mir wissen.
    „Ich weiß selber, dass es untypisch für mich ist, dich
anzurufen, danke, dass du mich daran erinnert hast, warum es so ist“, gab ich
trocken zurück und der junge Phynix neben mir prustete verkrampft leise. „Ich
würde gerne wissen, ob du mir etwas über ... Engel sagen kannst.“
    „Engel sind die Diener Gottes, du weißt schon, weiße
Flügel, blond, nett“, antwortete Rupert mit einem Tonfall, der mir sagte, dass
er gerade abwog, ob er mich zum Psychiater schicken sollte.
    „Nein, ich meine reichlich mächtige Wesen mit
leuchtenden Flügeln, die aus Ornamenten gebildet werden“, gab ich todernst
zurück und am anderen Ende der Leitung herrschte Stille. „Du kannst ruhig mit
der Sprache herausrücken“, stocherte ich weiter.
    „Wie hast du davon erfahren?“, wollte Rupert mit einem
veränderten, fast schon lauernden Tonfall wissen.
    „Ach, das kam, weil mich einer dieser Dinger fast
getötet hätte! Mich und meinen Freund obendrein!“, schrie ich in den Hörer.
„Also hättest du die Güte, mich aufzuklären?“
    „Und wie kommst du darauf, dass ich dir diesbezüglich
eine Antwort geben könnte?“, wand sich der Mann, der sich so lange als mein
Vater ausgegeben hatte. Ich beschloss, aufs Ganze zu gehen.
    „Weil du nicht mein Vater bist“, sagte ich daher.
    „Du hast dich erinnert“, erwiderte Valimore und ich
jubelte innerlich, dass er sich nicht mehr vor der Wahrheit drückte.
    „Kann man so sagen. Wenn du wenigstens ein wenig
väterliche Gefühle für mich hegst, dann kläre mich bitte auf“, drängte ich, da
mich das Gefühl beschlich, dass uns nicht mehr viel Zeit blieb. Erneut
herrschte Stille auf der anderen Seite, dann drang ein Seufzen an mein Ohr. „Sie
sind Geschöpfe, die der Gründer unseres Ordens erschuf, in dem er im richtigen
Stadium der embryonalen Entwicklung ein bestimmtes ... Chromosom einfügte“, kam
es dann von meinem Ziehvater. Kälte breitete sich in mir aus, ich ließ mir
allerdings nichts anmerken.
    „Und warum existieren sie?“, fragte ich weiter, obwohl
ich es irgendwie doch nicht wissen wollte.
    „Um

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