Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Vampire zu töten. Du wirst das vielleicht nicht
glauben, aber überall in unserer Welt leben versteckt Vampire. Bösartige,
hinterlistige Geschöpfe, die das Lebensblut der Menschen rauben. Der Zwist
zwischen diesen Unmenschen und den Menschen ist tief in der Vergangenheit
verwurzelt und schon damals wurden spezielle Männer ausgebildet, die sich
Vampirjäger nannten. Damals genügten langes, hartes Training und die richtigen
Waffen, um die Vampire in die Knie zu zwingen. Heute ist das alles nicht mehr
ganz so einfach, weil diese Monster eine Art Evolution durchgeführt haben. Sie
sind in der Lage, so eine Art Magie zu bewirken, die jedoch an ein bestimmtes
Element gebunden ist. Die Vampirjäger konnten es damit nicht aufnehmen und
letztlich verbanden sich die einzelnen Clans der Vampire und töteten jeden
Jäger, der ihnen über den Weg lief. Nur der Sohn des Besten von ihnen überlebte
dieses Massaker und gründete einen neuen Orden, der sich der Aufgabe
verschrieb, etwas zu finden, mit dem man den Mördern dennoch das Wasser reichen
und sie vernichten konnte. Und er fand sein Heil in der Genetik. Nach Dutzenden
fehlgeschlagenen Versuchen überlebte endlich ein Embryo, auch wenn er nicht
lange lebensfähig war. Er erkannte, dass die Eltern bereits gewisse
Voraussetzungen erfüllen mussten, damit das Endergebnis stabil war. Und endlich
gelang ihm der Durchbruch, auch wenn sein Ziel höher gesteckt war. Aber dazu
kann ich dir auch nicht mehr sagen.“ Ich spürte, wie meine Muskeln mich zu
verraten drohten, hielt mich aber verbissen auf den Beinen.
„Danke für die ... umfassende Erklärung“, brachte ich
über die Lippen.
„Die Konsequenzen trägst ohnehin du“, meinte Rupert
und ich konnte ihn förmlich mit den Schultern zucken sehen. „Ich muss jetzt zu
einer Besprechung. Tschüss“, legte er auf einmal auf und ich ließ das Telefon
sinken. Ayden schwieg an meiner Seite. Ich war mir ziemlich sicher, dass er mit
seinen feinen Sinnen alles mit angehört hatte und nun nicht recht wusste, was
er sagen sollte – zumal ich ebenfalls einer dieser unnatürlich hergestellten
Engel war.
„Nimm dir die Information nicht zu sehr zu Herzen“,
brach der Schwarzhaarige dann das bleierne Schweigen und legte eine Hand auf
meine Schulter, nachdem er mir das Telefon abgenommen und auf die Ladestation
gesteckt hatte.
„Das lässt sich leicht sagen ...“, murrte ich und sah
zu Boden. Der junge Mann zwang mich, ihn anzusehen, indem er mit seiner Hand mein
Kinn packte und es zu sich drehte.
„Das stimmt, es lässt sich leicht sagen, aber auch
ebenso leicht befolgen. Und selbst, wenn nicht, kann man immer noch
nachhelfen“, wisperte Ayden mit glänzenden, blauen Augen und drückte seine
Lippen auf meine. Zunächst noch unschlüssig schloss ich nach einigen Sekunden
doch meine Augen und ließ mich nur zu willig in die kräftige Umarmung des
Mannes fallen. Mit Entsetzen wurde mir klar, dass er der einzige Halt war, der
mir geblieben war, und gleichsam bemerkte ich, wie sich innere Ruhe in mir
ausbreitete, während er mich so im Arm hielt und küsste. Dann kam mir sein
Geständnis in den Sinn, auf das ich noch immer nicht geantwortet hatte. Ich
glaubte zu wissen, welche Antwort ich ihm geben könnte, nur befand wohl das Schicksal,
dass es noch nicht an der Zeit war, dass Ayden es erfuhr ...
Der junge Phynix unterbrach aus eigenem Ermessen
hektisch den Kuss und starrte durch die Wand des Zimmers.
„Was ist los?“, wollte ich unruhig geworden von ihm
wissen.
„Cináed ist wieder da“, antwortete er.
„Wo ist er denn hingegangen?“
„Er wollte den entflohenen gelben Engel jagen“, gab
Ayden Auskunft und lief daraufhin zur Tür, ich ihm hinterher. Im Eingangssalon
trafen wir dann auf ihn. Er war ein wenig außer Atem.
„Und?“, wollte Ayden sofort wissen.
„Der ist über alle Berge. Ich konnte zwar seinen
Geruch eine Weile lang verfolgen, aber das hatte ein Ende, als er
offensichtlich zur Nordinsel geflogen ist. Ich wollte mir zugegebenermaßen
nicht die Mühe machen, ihn noch weiter zu verfolgen. Ich hatte keine Lust zu
schwimmen“, berichtete der braunhaarige Vampir, während seine grünen Augen
aufgeregt glitzerten.
„Mit anderen Worten: Wir können schon bald mit Besuch
rechnen“, meinte Kira, die vom Wohnzimmer her dazugekommen war.
„Sozusagen“, bestätigte Cináed und ich wandte mich ab.
„Mach dir mal keinen Kopf Leyla!“, munterte mich der Braunhaarige auf und
schlug mir
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