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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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zusammengebundenen Haaren. Seine Haut
war blass und die unglaublichen, violetten Augen sahen mit einer Schärfe umher,
die der Schneide eines Schwertes nachempfunden sein musste. Seine Kleidung war
altmodisch und fremdländisch, strahlte aber – zusätzlich zu den anderen Dingen
– eine Eleganz und verführerische Anziehung aus, die man von einem Lord oder
einem Kaiser erwarten würde. Ich befand binnen Sekunden, dass vor mir der
Inbegriff des Namens und Begriffs ‚Dracula‘ stehen musste.
    „Schön, euch gesund und munter wiederzusehen“,
begrüßte Kenneth uns und deutete mit einer Hand auf seinen Gast. „Das ist mein
alter Freund Antonius.“ Ich überlegte gerade fieberhaft, aus welcher Sprache
der Name stammte, da beantwortete Aydens Vater meine Frage auch schon. „Er ist
ein sehr alter Vampir aus Rumänien.“
    Also doch die Dracula-Personifikation , dachte ich unwillkürlich. Würde mich nicht
wundern, wenn die ganze Dracula-Saga dadurch entstanden ist, weil ihn jemand
mal gesehen hat – und seine Fangzähne , sponn ich den Gedanken weiter.
    „Sehr erfreut, dich kennenzulernen“, nahm Ayden den
Faden auf. Ich blieb lieber stumm. „Kann man fragen, warum du ihn hergeholt
hast?“
    „Wir haben beide ein paar Nachforschungen angestellt“,
erläuterte Kenneth knapp. „Über Gruppierungen, die es sich zur Aufgabe gemacht
haben, Vampire auszulöschen.“
    „Diese Tendenz der Menschen geht schon in die
frühesten Jahrhunderte zurück“, schaltete sich Antonius mit einem starken
Akzent ein. „Die ältesten Vampire – so wie ich – können uns noch sehr gut daran
erinnern. Diese törichte Spezies hat besonders athletische Kinder trainiert und
zu einer Art Bluthund umfunktioniert, die uns wiederum erfolgreich jagten,
weshalb wir uns gezwungen sahen, in den Untergrund zu verschwinden. Lange Jahre
blieb uns ein Rache-Schlag verwehrt, bis auf einmal eine neue Generation von
Vampiren erschaffen wurde – ihr“, übernahm der Fremde die Erklärung und umfasste
mit seiner Handbewegung die Familie Phynix, die durch das unbemerkte Auftauchen
von Sophie vollständig beisammen war. „Ihr seid mit untypischen Kräften
gesegnet, die es euch erlauben, jeweils ein Element zu befehligen. Es war nicht
klar, warum erst die neuen Vampire, die in den letzten hundert Jahren
erschaffen wurden, diese Fähigkeit besaßen, aber es kümmerte niemanden mehr, da
eine Chance zum Gegenschlag gesehen wurde. Man versammelte die neuen Vampire
und ließ sie wiederum auf die Jäger los. Jeder von ihnen wurde getötet, es
scheint aber, dass wir zu nachlässig mit den Hinterbliebenen dieser Jäger
umgegangen sind. Kinder, Frauen, Geschwister – ihr Groll gegen uns,
angestachelt durch die Lehren der Jäger und deren Tode – wuchs ins
Unermessliche und so gründeten sich auf ihrer Seite wieder
Untergrundorganisationen, die es sich zur Aufgabe machten, einen Weg zu finden,
die erneute Überlegenheit der Vampire außer Kraft zu setzen.“
    Ich hatte resigniert die Augen geschlossen. Allmählich
wurde die Geschichte dieses Vampirs so ziemlich deckungsgleich zu der, die mir
Rupert berichtet hatte ...
    „Glücklicherweise haben Menschen seit jeher einen Hang
dazu, ihr Heil in den Waffen zu suchen, gegen die die Kräfte der neuen Vampire
jedoch erhaben waren, sodass die Bewegungen sich bald verloren haben oder
abermals ausgelöscht wurden“, berichtete Antonius weiter.
    „Das hilft uns nicht wirklich“, bemerkte Kira trocken.
    „Kenneth und ich haben uns an den richtigen Stellen
umgehört und sind zu den richtigen Orten gereist, um von einer Gruppe zu hören,
die sich bis jetzt noch nicht aktiv an der Jagd der Vampire beteiligt hat und
daher in Ungnade bei den anderen gefallen ist“, fuhr der Rumäne ungeniert fort.
„Anscheinend hat sich diese Gruppierung auf irgendwelche Nachforschungen spezialisiert,
die in der Genforschung anzusiedeln sind.“
    „Nein ...“, konnte ich nicht mehr an mich halten und
lenkte so die Aufmerksamkeit der feinsinnigen Vampire auf mich. Ich zitterte
leicht, wich aber der beruhigenden Hand Aydens aus, die er daraufhin verwirrt
sinken ließ. Meine Augen waren geweitet und Terror breitete sich wie Gift in
mir aus. Das darf ich wahr sein , dachte ich fieberhaft.
    „Diese Gruppe“, nahm Antonius wieder den Faden auf, „nennt
sich selbst ‚Die Gemeinschaft der Blutrose‘. Ihr Emblem ist eine blutrote Rose,
deren Blüten in Blut übergehen“, beschrieb der Fremde und holte aus einer Falte
seiner

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