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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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danke“, meinte ich schließlich versöhnlich, als nur noch ein Drittel
der Riesenportion übrig war, die er mir gebracht hatte.
    „Dafür nicht ...“, meinte Ayden nur mit einem Blick
aus dem Fenster.
    „Was hast du?“, fragte ich und stellte den Teller
beiseite.
    „Ach ... nichts ...“, wehrte der Schwarzhaarige ab und
erhob sich schon, ich tat es ihm aber zu seiner Überraschung gleich.
    „Du weißt doch, dass ich dich mittlerweile viel besser
kenne. Also: Was bedrückt dich?“, ließ ich nicht locker. Er sah mich gequält
an.
    „Weißt du ... ich habe so das Gefühl, wenn ich dich
damals einfach in Ruhe gelassen, meinen inneren … Trieb besser unterdrückt und
mich von dir ferngehalten hätte, dann wäre alles gar nicht so weit gekommen“,
wand sich der junge, starke Vampir um Worte, unfähig mir in die Augen zu sehen.
Ein sanftes Lächeln entstand auf meinen Lippen, als ich ihm zögerlich mit
meinen Fingerspitzen über die Wange strich, sodass er mich mit großen Augen
ansah. „Willst du damit sagen, du bereust alles, was du getan hast? Du bereust,
um mich gekämpft zu haben?“, bohrte ich sanft weiter.
    „Nein ... das nicht ... aber ... ich glaube es hätte
dir viel erspart, wenn ich …“ Ich unterbrach ihn, indem meine Finger über seine
Wange bis hin zu seinen Lippen wanderten und sie sacht am Bewegen hinderten. „Selbst
wenn du dich von mir ferngehalten hättest, so wäre es doch unvermeidlich
gewesen, dass diese ... Kräfte irgendwann in mir erwacht wären. Nur ... wenn du
nicht da gewesen wärst, dann hätte ich das psychisch nicht überstanden.
Wahrscheinlich wäre ich den feigen, aber einfachen Weg des Selbstmords
gegangen, weil ich einfach genug von einem Leben gehabt hätte, das mir nichts
außer Schmerz und Einsamkeit geboten hat. Durch dich habe ich aber wieder
etwas, wofür es sich zu leben lohnt“, beschwichtigte ich ihn und seine
Augenbrauen verschwanden unter seinen schwarzen Haaren, während seine Augen
sich weiteten.
    „Weißt du ... was du gerade gesagt hast?“, fragte der
junge Mann, als ob er glaubte, sich verhört zu haben oder als ob er an meiner
Zurechnungsfähigkeit zweifelte.
    „Ja, das weiß ich“, bestätigte ich lächelnd. Seine
Augen wurden noch ein wenig größer. Ich konnte es einfach nicht sagen, ich konnte
ihm nicht in die Augen sehen und sagen ‚Ich liebe dich‘, so, wie er es getan
hatte, aber dafür konnte ich versuchen, ihm diese Botschaft durch meinen Blick zu
geben. Ich ließ meine Hand sinken und sah einfach nur zu ihm auf. An seinem
sich verändernden Gesichtsausdruck konnte ich hautnah verfolgen, wie er langsam
verstand. Sein Blick wechselte von überrascht und verständnislos zu verstehend
und liebevoll, wodurch er mir mal wieder weiche Knie bescherte. Seine eine Hand
fasste meinen Rücken knapp oberhalb der Hüfte, die andere strich über meine
Wange und daraufhin weiter durch meine Haare bis zu meinem Hinterkopf, wo sie
schließlich verweilte. Als er sich langsam zu mir hinunterbeugte, meldete sich
mein altbekannter Instinkt, mich abzuwenden oder noch besser wegzurennen, den
ich jedoch unterdrückte. Um ihm wirklich die Botschaft komplett mitteilen zu
können, durfte ich mich nicht abwenden. Stattdessen schloss ich nur ein wenig
zitternd die Augen und wartete. Seine Lippen spürte ich wie einen elektrischen
Schlag, der meinen Körper durchfuhr – auf der anderen Seite war mir das nicht
mehr fremd. Er hatte mich jetzt schon unzählige Male geküsst, allerdings hatte
ich ihm die Sache nie zuvor so leicht gemacht. Eigentlich konnte man sagen,
dass ich ihn jetzt zum ersten Mal aus eigenem Verlangen heraus küsste, und
dieser Umstand schien ihm sehr zu gefallen, so innig, wie er den Kuss werden
ließ. Nach einigen Minuten, wie es mir vorkam, brachte Ayden wieder ein wenig
Distanz zwischen unsere Gesichter und sah mich durchdringend an, da wandte er
sich plötzlich angespannt ab und sah in Richtung Hauseingang. Da ich nichts von
den Engeln gespürt hatte, musste das bedeuten, dass jemand von seiner Familie
zurückgekehrt war.
    „Wer ist es?“, wollte ich von ihm wissen.
    „Kira“, antwortete er knapp, ließ mich komplett los
und lenkte seine Schritte zur Eingangshalle, ich direkt hinter ihm. Die schöne
Vampirin unterhielt sich angeregt mit einer Gruppe von vier anderen Vampiren. Sie
sprach französisch, und als einer der anderen dazwischen plapperte, wies sie
diesen auf Deutsch zurecht.
    „Können sie etwa kein Englisch?“, wollte ich
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