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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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zumindest einer
hierbleiben und darauf aufpassen sollte, dass du nicht wieder entführt wirst? Tut
mir leid, aber ich werde nur über meine Leiche erneut zulassen, dass du von
diesen Monstern gefangen genommen wirst, nur um dir dann urplötzlich
gegenüberzustehen und zu sehen, wie du dich überhaupt nicht mehr an mich
erinnerst. Tut mir leid, aber das erträgt mein Herz einfach nicht noch ein
weiteres Mal“, erwiderte Ayden mit zu Fäusten geballten Händen. Ein Stich der
Reue durchfuhr mein Herz. Ich hatte sein inneres Leid eindeutig unterschätzt. „Tut
mir leid“, sagte ich daher.
    „Ist schon gut“, wehrte der Schwarzhaarige nur ab.
„Solange du zumindest nicht wieder mit ähnlichen Sprüchen kommst“, fügte er ein
wenig gekränkt an. Ich schwieg und sah den Vampiren nach, die gerade in diesem
Moment in den Wald hinausgetreten und von einem zum anderen Augenblick meinem
Blick entschwunden waren.
    „Wissen sie denn schon, wo sich die Engel aufhalten?“,
konnte ich mir die Frage einfach nicht verkneifen, weshalb Ayden ergeben
seufzte. Offenbar sah er in mir etwas Unverbesserliches.
    „Sie suchen sie, aber keine Angst, sie sind untereinander
in Kontakt, sodass sie nicht überrascht werden können. Wir beide sollten uns
jetzt zurückziehen, am besten in den Keller“, überlegte der junge Mann laut.
    „In einen Keller?“, wiederholte ich skeptisch und
schon brach Ayden in verhaltenes Lachen aus.
    „Keinen Keller, wie man ihn sich allgemein vorstellt.
Glaube mir einfach und komm mit“, gab er zurück und führte mich wieder durch
dieses unvorstellbar große Haus, bis wir zu einer Wendeltreppe in die Tiefe
kamen, die wir hinabstiegen. „Was kommt jetzt? Eine Reihe von Särgen,
Pentagramme und Kerzen, die mit grüner Flamme leuchten?“, sann ich laut und
erreichte eine maßlose Erheiterung Aydens, der nur „Nicht ganz“ antwortete und
einfach weiter die Treppen hinabstieg. Ich folgte ihm einfach, bis sich
schließlich das Rätsel löste. Ich unterdrückte mit aller Macht ein Lachen,
einfach weil ich es mir hätte denken können. Es war ein Partykeller , in
den mich Ayden geführt hatte. Aber nicht nur Partys konnte man hier feiern,
sondern eine komplette Familie konnte man hier ebenfalls unterbringen. Der Stil
des Hauses wurde selbst hier fortgeführt: Eleganz und Moderne ergänzten sich zu
einem angenehmen Gesamtbild mit Wohlfühlgarantie. Ich sah mich kurz um und
lenkte meine Schritte sofort in Richtung eines bequemen Sofas in der Nähe einer
Minibar. „Ihr trinkt wohl gern Alkohol?“, wollte ich mit einem fragenden Blick
zum Schwarzhaarigen wissen.
    „Gern ist nicht der richtige Ausdruck“, grinste Ayden
und setzte sich neben mich. „Viel wäre passender.“
    „Süchtige Vampire?“, kicherte ich.
    „Auch wieder falsch. Es ist nicht so, als dass wir
süchtig wären, aber ... hm ... wie erkläre ich das am besten? Wir versuchen, betrunken zu werden, aber da wir unempfindlich gegen die Auswirkungen von
Alkohol sind, ist das eine schwierige Aufgabe. Deswegen verbrauchen wir eben
sehr viel davon.“
    „Aber wenn ihr sowieso unempfindlich seid?“, hakte ich
ein wenig verwirrt nach.
    „Ja ... es ist so eine Art persönlicher Witz“, schlug
sein Versuch fehl, es zu erklären.
    „Ah ja“, machte ich daher.
    „Ja ... also eigentlich ist es ziemlich blöd, nicht
wahr?“, ging Ayden darauf mit einem verlegenen Lächeln ein.
    „Eigentlich?“, gab ich vernichtend zurück.
    „Nun ... es ist ziemlich blöd“, gab er
daraufhin zu, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen, woraufhin ich nur
mit den Augen rollte. Bei solchen Dingen war es besser, gar nicht erst zu
versuchen, es zu verstehen, weil man ohnehin kläglich daran scheitern würde.
Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf, wandte dann aber den Blick ab und ließ
mein Lächeln verschwinden.
    „Sie werden das schon schaffen. Vergiss nicht: Wir
leben ein bisschen länger als andere“, schien der junge Mann mal wieder meine
düsteren Gedanken gelesen zu haben.
    „Ein bisschen ist gut“, schnaubte ich.
    „Na siehst du.“ Ich war nicht überzeugt. „Muss ich
dich erst ablenken, damit du dir keine Gedanken mehr deswegen machst?“,
lächelte der junge Mann und rückte auf dem Sofa dicht an mich heran.
    „Versuche ruhig, mich so ‚abzulenken‘, wenn du mit
Kratzspuren in deinem Gesicht leben kannst“, antwortete ich unterkühlt. Dafür hatte ich nun wirklich keine Nerven. Ayden hingegen blinzelte wie ein begossener
Pudel und
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