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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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Ayden
direkt vor mich und stützte sich an den Armlehnen des Sessels ab. Ich war nicht
überzeugt, aber das schien ihn nicht weiter zu stören. Er wandte auf einmal den
Kopf und lauschte angestrengt – ich vermutete, die im Wohnzimmer besprachen
etwas Wichtiges – weshalb ich mich so still wie möglich verhielt. Ich war
ziemlich gut darin geworden, meine innere Unruhe zu verbergen, wenn Ayden nicht
gemerkt hatte, dass ich geistig eigentlich nur halb bei ihm war. Eine innere Unruhe
hatte mich mal wieder heimgesucht, die partout nicht verschwinden wollte. Es
hatte nichts mit dem Haus voller Vampire zu tun, von denen einige wohl nur zu
gern ihre Fangzähne in mich schlagen würden wollen ... Vielmehr war es etwas
anderes, schwerer zu erfassen, wie Rauch. Man sieht ihn, kann ihn sogar spüren,
aber fangen kann man ihn nicht.
    Ich blickte aus dem großen Fenster und hing weiter
diesem undefinierbaren Gefühl nach, als mich die Erkenntnis wie ein Blitz
durchzuckte. Ein einzelnes, kleines Blatt von einem der vielen Bäume segelte
unschuldig vorbei, quer durch mein Blickfeld. Meine Augen stellten sich
automatisch auf den neuen, sich bewegenden Fremdkörper scharf und ich folgte
seinen Bewegungen, bis es zu weit auf der linken Seite war. Ich lenkte meinen
Blick nirgendwo anders hin, sondern blieb mit einem tauben Gefühl im Körper an
der Stelle hängen, wo ich das Blatt zuletzt gesehen hatte. Meine Augen stellten
sich wieder auf die Fernsicht ein, aber da war das sanfte, gut getarnte grüne
Leuchten weit hinten zwischen den Bäumen auch schon wieder verschwunden.
    „... und – Leyla?“, brach Ayden mitten in dem ab, was
auch immer er gesagt oder erzählt hatte. „Hast du mir überhaupt zugehört?“,
lachte er, doch sein Lachen verklang sehr schnell, als er meinen angespannten
Gesichtsausdruck sah. „Alles in Ordnung?“, fragte er daher, aber meine Gedanken
schossen zu schnell in meinem Kopf umher, als dass ich auf ihn geachtet hätte.
Hatte ich mir dieses Leuchten eingebildet, weil ich schon so lange darauf ‚wartete‘,
es zu sehen? War es nur ein Hirngespinst gewesen oder Realität? Sollte ich es
Ayden sagen, auch wenn es möglicherweise blinder Alarm war?
    Überdenke alles noch einmal genau , schaltete sich unerwarteterweise auch noch der weiße
Wolf in meinen Gedanken ein.
    Ich weiß nicht, was ich noch bedenken soll , gestand ich müde. Die Angst machte mich mürbe, das
konnte ich deutlich spüren. Besser ein falscher Alarm, als gar keiner, denn
einen Hinterhalt würden diese Vampire mit Sicherheit nicht überleben. Ich sah Ayden an, der mich wiederum nicht aus den Augen ließ, und gab mir einen
Ruck. „Ayden, ich glaube sie sind hier“, flüsterte ich, was ich eigentlich
hatte laut sagen wollen.
    „Du glaubst?“, hakte er nach.
    „Nun ... ich habe wieder dieses seltsame, unbestimmte
Gefühl der Angst ... Außerdem meine ich, gerade im Wald ein schwaches Leuchten
gesehen zu haben“, präzisierte ich meine Aussage und schon stand der junge
Phynix aufrecht, nahm meine Hand, zog mich ebenfalls auf die Füße und eilte mit
raschen Schritten durch die Villa bis ins Wohnzimmer, wo er Kenneth nur
anzusehen brauchte und schon wurde regelrecht mobilgemacht. „Wissen sie schon,
wie man die Engel töten kann?“, fragte ich vorsichtig.
    „Ja, das habe ich ihnen gerade eben erklärt, kurz
bevor ihr gekommen seid“, antwortete Kenneth mit einem milden Lächeln. Er
schien ebenso wie Ayden darauf bedacht, mir ein Gefühl der Sicherheit
vermitteln zu wollen. Allerdings brachte es bei ihm, wie auch bei seinem Sohn,
nicht viel, da sein besorgter Blick alles wieder zunichtemachte. Die ganzen
Vampire teilten sich in etwa gleich große Gruppen auf, ein jeder angeführt von
einem Ältesten, der die meiste Kampferfahrung besaß. Sie wussten also, dass sie
sich auf einen harten Kampf einließen, der nicht nur Stärke, sondern vor allem
Finesse und Wendigkeit voraussetzte. Sie stellten sich dieser immensen Gefahr,
um ihre Gefallenen zu rächen und ihre noch lebenden Freunde zu schützen. Das
war mehr Solidarität, als bei den meisten ‚normalen‘ Menschen zu finden war,
wie ich nicht ohne Bitterkeit feststellen musste.
    Ich bemerkte, dass sich Ayden keiner der Gruppen
anschloss, weshalb ich ihn fragend von der Seite her ansah. „Ich bleibe bei dir
und beschütze dich“, meinte er nur schlicht.
    „Glaubst du nicht, dass sie jede Hilfe brauchen
könnten?“, hielt ich verstört dagegen.
    „Und glaubst du nicht, dass

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