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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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und deine Familienmitglieder wieder hier sind.“
    „Dann werden wir einfach ein wenig Zeit schinden,
indem wir ihnen nach allen Regeln der Kunst davonlaufen. Jetzt hör auf mit
deinen Einwänden, zur Not kann ich immer noch improvisieren. Du solltest dich
jetzt erst einmal wieder ausruhen“, schloss Ayden die Unterhaltung kühl ab und
erhob sich. „Du hast wieder sehr viel Blut verloren, sogar noch mehr als beim
letzten Mal. Anscheinend werden die Verletzungen an deinem Rücken nicht nur
schlimmer, wenn du mächtige Attacken einsetzt, sondern auch, wenn du zu lange
deine Flügel zeigst. Also tu mir bitte einen Gefallen und versuche, dich nie
wieder in deiner Engelsgestalt zu zeigen. Ich weiß nämlich nicht, ob ich es ein
weiteres Mal überstehe, dich bluten zu sehen und deinen Blutgeruch in der Nase
zu haben.“ Damit verließ er den Raum und ich war mir ziemlich sicher, dass er
sofort zu seinen Familienmitgliedern gehen würde, um ‚Kriegsrat‘ zu halten.
    Er ist eben doch ein Vampir, auch wenn er eine
beachtliche Selbstbeherrschung hat ,
dachte ich aufgrund seiner letzten Worte und streifte mir das mir völlig fremde
Oberteil über den Kopf. Ich vermutete, dass Kira oder Sophie mich umgezogen
haben musste. In dem Bestreben, meinen Rücken zu sehen, verrenkte ich mir
beinahe den Kopf, aber wie erwartet bekam ich nur einen makellosen Rücken zu
sehen und keine Wundmale oder Ähnliches. Das würde ich nie verstehen können.
Warum war ich die Einzige unter den Engeln – die obendrein anscheinend samt und
sonders aus Männern bestanden – die so zu leiden hatte, wann immer ich meine
Kräfte einsetzte?
    Die anderen, die ich bis jetzt kämpfen gesehen hatte,
hatten allerhöchstens Ermüdungserscheinungen gezeigt, aber niemals am Rücken
geblutet. Als ich das Oberteil wieder überzog, schob ich die Frage auf die
lange Liste der Dinge, die ich lieber doch nicht wissen wollte, und schwang
meine Füße aus dem Bett. Mein Rücken fühlte sich so an, als ob ich mehrere Tage
gelegen hätte und ich nahm mir fest vor, Ayden bei unserer nächsten Begegnung
gründlich darüber auszufragen, wie lange ich bewusstlos gewesen war.

Die
Grenze wird überschritten
     
    Ich lief nervös im Wohnzimmer der Phynix auf und ab.
Seit drei Tagen war das märchenhafte Haus komplett leer, wenn man einmal von
mir und Ayden absah. Zur Schule ging ich natürlich nicht und diesbezüglich
hatte sich Sophie auch schon mit der Sekretärin der Golden Bay High School auseinandergesetzt.
Ich habe eine schwere Grippe und könne daher nicht zum Unterricht erscheinen.
Auf die Frage, weshalb sich die Mutter von Ayden mit mir befasste, antwortete
diese nur unterkühlt, dass ich doch niemanden in der Nähe hätte, der sich um
mich kümmern könnte. Da ihr Sohn und ich sehr gute Freunde seien, wäre es nur
natürlich, sich um mich zu kümmern. Daraufhin hatte die Sekretärin meine
Krankmeldung eingetragen und nicht weiter gefragt. Nun waren wir beide allein
in dem riesigen Haus und warteten und warteten und warteten. Von Kenneth
wussten wir, dass er sich in Amerika herumtrieb, um alte Bekannte aufzutreiben,
so auch Sophie. Kira hingegen suchte die Verbündeten in Europa auf, Antonius
ebenfalls und Cináed machte China und Japan unsicher.
    Ich kam nicht darum herum, mein Los bitterlich zu
bereuen und zu verfluchen. Nichts konnte schlimmer sein, auf einen Kampf zu
warten, von dem man wusste, dass er heraufziehen würde, dessen genauen
Zeitpunkt man aber nicht kannte. Da lobte ich mir die Philosophie der
Offensive, in der man den Zeitpunkt der Kämpfe wenigstens selbst bestimmen
konnte. Größtenteils zumindest. Aufgrund meiner inneren Unruhe und Ängste war
ich auch nicht wirklich zu Zärtlichkeiten oder den taktisch eigentlich gut
gewählten Ablenkungsmanövern bereit, mit denen Ayden zu mir kam, sodass er
immer seltener damit anfing. Stattdessen recherchierte er im Internet nach den
Engeln, ohne wirklich Hoffnung darauf zu haben, tatsächlich etwas zu finden. Einmal
hatte ich ihm über die Schulter geschaut, als er die verschiedensten
Schlüsselwörter in die Suchmaschine eingegeben hatte. Unter ‚Engel‘ waren die
üblichen Definitionen aufgeführt gewesen oder Listen der Engel und Erzengel
Gottes. Die Gemeinschaft der Blutrose wurde natürlich überhaupt nicht
angezeigt, gerade einmal einige Bilder zum Stichwort 'Blutrose' wurden
aufgeführt. Da mich diese aber zu sehr an die Banner im Thronsaal erinnerten,
hatte ich Ayden daraufhin wieder alleine

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