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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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bewegen würden, sich der Sache anzunehmen. Tatsächlich
zuckten seine Muskeln ein wenig.
    „Du glaubst also nicht, dass sie mit ihnen fertig
werden?“, schloss der junge Phynix richtig, weshalb ich nur nickte. „Du willst also
unbedingt dorthin?“, traf er den Nagel erneut auf den Kopf, woraufhin ich
abermals nickte. Er seufzte. „Du weißt hoffentlich, dass ich dich eigentlich beschützen will und nicht der Gefahr aussetzen.“
    „Ja. Aber sie brauchen mich. Deine Familie
braucht unsere Hilfe, versteh das doch!“, drängte ich. Ich konnte sehen, wie
schwer dem jungen Mann die Entscheidung fiel, doch letztlich gab er doch nach.
Er sorgte sich eben auch um seine Familie. Und das war auch gut so. Er trat aus
heiterem Himmel auf mich zu, schob seine Hände in meine Kniekehlen und hinter
meinen Rücken, hob mich ohne viel Federlesen hoch und sprintete so die Treppe
hinauf, weiter durch Flure, Türen, hinaus und durch den Wald. In der Luft lag
das Krachen der verschiedenen Attacken, die Schreie der Verwundeten und das
Rufen der Anführer, die ihren Untergebenen Befehle zubrüllten. Ich wunderte
mich, weshalb dieses Getöse eigentlich nie eine Menschenseele hörte und der
Sache auf den Grund ging, auf der anderen Seite wusste ich auch immer noch
nicht, wie tief das Haus der Phynix in dem kleinen vom Wald überzogenen Gebirge
lag, sodass es auch gut sein konnte, dass die Kämpfe schlichtweg zu weit von
menschlichen Ohren weg stattfanden. Was der gegnerischen Seite zugutekam: Es
konnte keine Zeugen geben.
     
    Ayden ließ mich hinunter und trat wieder vor mich, die
ich versteinert die Szene besah, die sich vor meinen Augen abspielte. Die
verschiedenen Attacken der beiden Seiten hatten eine Lichtung in den dichten
Wald geschlagen.
    Die Bäume waren entweder abgebrannt, zerborsten,
einfach nur umgeknickt oder weggeschleudert worden. Der Boden rauchte und
glühte noch ein wenig von den Feuerattacken, die er hatte aushalten müssen,
während keine zwei Meter weiter tiefe Risse das Erdreich teilten oder ein
örtlicher Morast entstanden war. Hier waren die verschiedensten Elemente auf
kleinstem Raum aufeinandergetroffen und man bekam zu sehen, was das Ergebnis
davon war: vollendete Zerstörung. Mein Blick glitt zu den zahlreichen Engeln,
die wohl koordiniert in einer Formation gegenüber den Vampiren schwebten. Es
waren ihrer so viele, dass ich lieber nicht zählen wollte, da das Endergebnis
auf einen Blick ersichtlich war. Die Vampire waren in der Unterzahl. Was meine
Aufmerksamkeit daraufhin fesselte, war der Engel mit den blutroten Flügeln, der
in der Mitte der Formation ganz vorn schwebte. Acht Flügel leuchteten dort an
seinem Rücken und seine roten Augen sprühten nahezu vor Mordlust. Mit diesem
Gegner war nicht zu spaßen.
    Ayden war der Erste von uns beiden, der bemerkte, dass
einige der Vampire bereits schwere Verletzungen davongetragen hatten, die sie
praktisch am Weiterkämpfen hinderten. Die Engel bemerkten mich und den
Schwarzhaarigen, der erneut seine Eissplitter beschwor. An der nicht
veränderten Mimik des achtflügeligen Engels konnte ich sofort ausmachen, dass
er den Angriff Aydens nicht als Bedrohung sah, ihn vielleicht gar nicht
wahrnehmen würde. Ich konzentrierte mich und konnte sogar spüren, wie sich
meine Flügel ausbreiteten und sich meine Kräfte sammelten. Ich würde diesen Engel
selber zumindest vertreiben müssen, da die Phynix’ und ihre Freunde ihm wohl
nichts entgegensetzen konnten. Acht Flügel waren einfach zu viel, selbst für
sie. Ich sammelte meine Energie in meiner rechten Hand, wobei ich wieder das
Zutun des weißen Wolfes in meinem Geist spürte. Dieses Mal war es eine blanke
Energiekugel, mit der ich anzugreifen gedachte. Ich holte aus und schon zischte
sie durch die Luft, auf den roten Engel zu, der wiederum ebenfalls eine solche
Kugel beschwor und sie exakt auf meine zuwarf.
    „Wir werden dich schützen!“, erboten sich einige
Engel, die der rote jedoch mit einer Handbewegung daran hinderte, vor ihn zu
kommen. „Die Attacke von ihr würde euch zerreißen, ich selbst könnte sie nicht
blocken. Aber man kann sie auch anderweitig ablenken.“ In dem Moment, als der
rote Engel das sagte, trafen die beiden Kugeln aufeinander. Zuerst schienen
beide minimal kleiner zu werden, dann explodierten sie mit einem
ohrenbetäubenden Geräusch, wobei sie das Tausendfache ihres anfänglichen
Volumens mit einer heftigen Druckwelle zunächst durchschüttelten, ehe eine
Feuerwand die Luft
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