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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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starrte mich perplex an. Offenbar hatte er nicht mit einer so spitzen
Abfuhr gerechnet. Ich stand auf und lief zur Minibar, ohne wirklich den Wunsch
zu verspüren, etwas zu trinken. Aber Ayden, der in seiner Gastgeberrolle
wirklich perfekt aufging, sprang sofort auf, trat hinter die Bar und sah mich
fragend an, was ich denn wollte. Ich schüttelte nur den Kopf. „Ich wollte mir
die Bar nur ansehen, ich habe keinen Durst“, sagte ich.
    „Ich kann uns aber einen schönen Cocktail mixen“,
erbot sich der Schwarzhaarige, weshalb ich wieder mit den Augen rollte.
    „Kennst du die Bedeutung des Wortes ‚nein‘?“, gab ich
zurück.
    „Ja. Aber Gerüchten zufolge soll eine Frau, wenn sie ‚nein‘
sagt, ‚ja‘ meinen“, grinste der Schwarzhaarige ganz unschuldig, schrumpfte
jedoch merklich unter meinem vernichtenden Blick zusammen. „Es sind ja nur
Gerüchte“, meinte er dann kleinlaut.
    „Gerüchte sind Gerüchte und müssen daher nicht immer
wahr sein“, erwiderte ich nur und wirbelte im nächsten Moment herum. Meine
Augen suchten, fanden aber nicht, was mein ganzer Körper schon längst zu wissen
schien.
    „Wa…“
    „Einer ist hier“, unterbrach ich den jungen Phynix,
der mich sofort in die Ecke des Raumes zog, die gegenüber der Treppe lag und
sich vor mich stellte. Ich versuchte derweil, Kontakt zu dem weißen Wolf in
meinem Inneren aufzunehmen, der sich dann gnädigerweise bei mir meldete. Was
möchtest du? , fragte er.
    Wie viele sind hier und kannst du mir sagen, wie es
den anderen geht? , kam ich gedanklich
gleich zur Sache.
    Im Haus ist nur einer, jemand mit nur vier Flügeln.
Die anderen Vampire haben sich zusammengerottet und bekämpfen die ebenfalls
versammelten Engel. Es sind derer zwanzig, davon sechs mit sechs Flügeln,
einige mit nur zwei, ein Paar mit vier und sogar einer mit ... acht , erstattete der Weiße Bericht und wieder war da
dieses Taubheitsgefühl.
    Mit acht Flügeln? Aber ich dachte, ich sei die Einzige
... , dachte ich bestürzt und sah
gleichzeitig ebenso angespannt zur Treppe wie Ayden. Jemand kam hinunter. Ayden
spannte seine Muskeln und ich konnte förmlich spüren, wie er sich sammelte, um
seine Eiskristalle zu beschwören.
    Sollte ich mich nicht auch bereit machen? , sann ich fieberhaft und kam zu dem Schluss, dass es
besser wäre, auch wenn ich darauf achten musste, dass Ayden es nicht zu früh
bemerkte. Für mich war es absehbar, dass er von meinem Plan, ihm zu helfen,
sehr wenig halten würde. Sofort nachdem ich meinen Entschluss gefasst hatte,
erschien der Engel in unserem Blickfeld. Gleichzeitig schossen bereits die
ersten Eiskristalle auf ihn zu und trafen den doch recht unvorbereiteten Engel
an diversen Körperstellen und an den Flügeln. Es reichte aber nicht, um den
Gegner zu töten, und nachdem der Regen der schneidenden Geschosse kurz
abgeflaut war, ging das Wesen zum Gegenangriff über. Es schickte einen
gleißenden Lichtstrahl zu Ayden, den ich mit meinen Kräften wiederum ablenkte,
sodass der Schwarzhaarige ungehindert ein weiteres Mal angreifen und dem Engel
den Rest geben konnte. Als der Kontrahent zu Boden sank, wandte sich der junge
Mann mir zu und ich konnte an seinem Blick sehen, dass ihm aufgegangen sein
musste, dass ich die Attacke von ihm abgelenkt hatte. „Könnten wir es dabei
belassen, dass du dich nicht in die Kämpfe einmischst, sondern dich einfach nur
beschützen lässt?“, grollte er sogar ein wenig. „Ich möchte vermeiden, dass
dein Blut fließt.“ Ich kam nicht einmal dazu, etwas zu erwidern, weil sein
stechender, durchdringender Blick mich einfach daran hinderte. Er wandte sich
um, als er sich sicher sein konnte, dass ich nicht widersprechen würde, und
lief zum leblosen Körper des Engels. „Sind noch mehr von ihnen im Haus?“,
wollte er dann von mir wissen, ohne mich anzusehen. Ich runzelte ein wenig die
Stirn, ließ dann aber alle Gedanken fahren und achtete auf mein Bauchgefühl,
das mich schon so oft vor ihnen gewarnt hatte.
    „Nein ... aber eine ziemlich große Anzahl von ihnen
kämpft gegen eure Freunde und deine Familie. Einer von den Engeln dort ... ist
extrem stark“, antwortete ich dann nach einer kurzen Pause, in der sich Ayden
auf seine übermenschlichen Sinne konzentrierte.
    „Stark sind sie in gewisser Hinsicht alle“, gab er
daraufhin nur zurück.
    „Das meine ich aber nicht. Unter ihnen ist ein Engel
mit ... herausragender Kraft“, suchte ich nach passenden Worten, die den jungen
Mann hoffentlich dazu
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