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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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vorstellen“, sprach der Albino nun
direkt mit Ayden, der daraufhin noch lauter knurrte. „Ihr habt einen starken
Verbündeten gewonnen, indem ihr sie von ihrer Familie weggerissen habt.“
    „Welche Familie?!“, brauste ich für alle überraschend
auf. „Diese seltsamen Menschen, zu denen ihr mich gegeben habt, kann man
bestenfalls als Bekannte bezeichnen! Ihr habt mich von meinen Eltern getrennt
und diese sogar getötet, nur, weil sie Zeit mit mir verbringen wollten!“
Gemurmel erhob sich unter den Vampiren, aber auch bei den Engeln wurden mäßig
überraschte Blicke ausgetauscht. „Warum habt ihr das getan?“, wollte ich
endlich die Antwort auf eine Frage einfordern, die mir auf der Seele brannte,
seit ich meine Vergangenheit Stück für Stück ungewollt aufgedeckt hatte.
    „Warum?“, wiederholte der Albino in einem fast schon
herablassenden Tonfall. „Damit deine Kräfte erwachen, darum. Falls du es noch
nicht gemerkt haben solltest: Du bist anders, als deine Brüder und Schwestern.“
Der Meister der Blutrose umschloss in einer Handbewegung die Engel, die neben
und hinter ihm schwebten. „Deine Kräfte konnten nur erwachen, wenn du starke
negative Gefühle – Wut, Verzweiflung, Hass – empfindest, und im Zuge dessen
habe ich Konstanze und Rupert als deine Pflegeeltern ausgewählt. Wer keine
Liebe in Kinderzeiten bekam, kann sie auch nicht vermissen.“ Mein Blut schien
in meinen Adern zu gefrieren. Er sagte das einfach so daher, so gut wie ohne
Emotion. Ich hörte die Knöchel von Aydens Hand knacken, weil er sie so wütend
zu einer Faust ballte, dass ich mir ernsthafte Sorgen um seine Fingerknochen
machte. „Nun, es ist nicht zu ändern, dass diese Monster dir den Weg unnötig
schwerer gemacht haben“, zuckte der Albino dann mit den Schultern.
    „Sie sind keine Monster! DU BIST EINS!“, setzte ich
mich sofort für die Vampire ein, was zur Folge hatte, dass die roten Augen
schmaler wurden. Meinen Ausbruch nahmen die Vampire um mich her zum Anlass, auf
den Mann und die Engel loszustürmen – Ayden ganz vorn. Die Engel stoben sofort
auseinander, wobei einer den Albino ergriff und ein wenig an den Rand des
Geschehens brachte, und griffen an. Die Elemente krachten aufeinander, ebenso
die rohe Gewalt der übermenschlichen Vampire gegen die ebenso starken der
Engel, die jedoch Handgreiflichkeiten eher vermieden und ihre eigentliche
Stärke einsetzten, welche die Elemente waren. Ich hielt mich unschlüssig
zurück, hatte mich, um ehrlich zu sein, nicht gerührt. Ich stand noch immer da,
wo ich vorher gestanden hatte, und sah von einem Kampfpaar zum nächsten. Wie
von mir befürchtet, hatten sich die Engel darauf eingestellt, dass ihre Feinde
gezielt auf ihre Schwachstelle gehen würden, und deckten sich gegenseitig, um
sich zu beschützen und daraufhin ihrerseits geschlossen angreifen zu können. Ich
gab mir einen Ruck und lief zu Ayden, um ihn zu unterstützen. Er war zwar nicht
sonderlich erfreut darüber, dass ich mich wieder in das Kampfgeschehen
einmischte, nahm es aber hin. Das konnte daran liegen, dass er endlich
eingesehen hatte, dass jeder helfen musste, um diesen Kampf zu überleben, oder,
weil er es einfach müde geworden war, mich zurückzuhalten. Ich deckte ihn und
lenkte einen der Engel ab, sodass der Schwarzhaarige blitzschnell um ihn
herumrennen und ihm die Flügel zerschlagen konnte.
    „Willst du nicht langsam aufwachen?“, tönte die
markante Stimme des Albinos durch die Kampfgeräusche. Ich wusste, dass er mich
und nur mich angesprochen hatte, und wandte mich deswegen krampfhaft nicht ihm zu. „Du gehörst zu uns! Dein ganzes Leben – dein ganzes Sein zielt darauf
ab, Vampire zu töten! Du verrätst gerade dein eigenes Leben, indem du diesen
Monstern hilfst zu überleben!“
    „Auch wenn ich mich wiederhole: Du bist das Monster
und nicht sie“, wirbelte ich meinem Vorsatz zum Trotz herum, um dem Mann mit
der bleichen Haut in die roten Augen zu sehen. Er sah mich direkt mit seinen
immer weiter verengten Augen an, hob dann eine Hand und winkte zu mir. Einen
Augenblick zögerte ich, verwirrt, was das sollte, da flog über den Albino der Engel
mit den acht Flügeln hinweg und richtete seine Hände auf mich. Ich war schon
dabei, meine Muskeln zu spannen, um auszuweichen, aber erschreckenderweise war
die Kreation der Gemeinschaft schneller als ich. Silberne Ketten aus Licht
entstanden direkt aus den Händen des Engels, schossen blitzschnell auf mich zu
und wanden sich wie Schlangen

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