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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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bis ich schließlich sagte: „Nichts.“
    „Super. Wie wäre es dann, wenn ich dich nach
Wellington begleiten würde?“, ereiferte sich Ayden sofort.
    „Begleiten? Ich hatte nie vor …“, setzte ich an, wurde
jedoch von dem Schwarzhaarigen mit einer genervten Handbewegung unterbrochen.
    „Ich dachte du brauchst neue Bücher? Und vielleicht
auch neue Klamotten? Wellington ist genau das Richtige für dich, Leyla. Eine
große Stadt mit vielen Möglichkeiten. Ich muss sowieso dorthin, ebenfalls um
ein paar Besorgungen zu machen. Also warum fliegen wir nicht zusammen?“
    „Fliegen?“, hakte ich verwirrt nach. Es war wohl
eindeutig ein Fehler, dass ich den Erdkundekurs nicht belegt hatte. Ayden
verdrehte demonstrativ die Augen.
    „Wellington liegt am südwestlichsten Zipfel der
Nordinsel Neuseelands, da kann man nicht mit dem Auto hinfahren … obwohl es
einen Versuch ja wert wäre“, grinste er.
    „Nein, lass mal, ich wollte eigentlich nicht im Meer
baden gehen“, gab ich mit einer hochgezogenen Augenbraue zurück. „Dann muss ich
mir heute noch Flugtickets besorgen. Von wo …?“ Wieder unterbrach der
Schwarzhaarige mich eifrig.
    „Ich habe bereits die Karten. Wir fliegen vom Nelson
Airport.“
    „Wieso hast du schon meine Karte gekauft, obwohl du
noch gar nicht wusstest, dass ich komme?“, fragte ich, bevor ich mich eines
Besseren besinnen konnte.
    „Weil ich gehofft hatte, dass du mitkommst. Außerdem
wäre es ein Leichtes gewesen, Kira zu überreden mitzukommen, falls du absagst.
Sie ist so ein typischer Modefreak, der stundenlang in Boutiquen rumlaufen
kann, ohne des Shoppens überdrüssig zu werden“, antwortete Ayden mit einem
undefinierbaren Gesichtsausdruck.
    „Das kann ich mir irgendwie lebhaft vorstellen“,
murmelte ich, in Gedanken ein Bild von seiner weißblonden Schwester, die immer
aktuelle Mode trug, die sie wie ein Model aussehen ließ. Das nahm Ayden zum
Anlass, laut und befreit zu lachen. Es war derart mitreißend, dass man nur
schwer widerstehen konnte, es ihm nicht gleichzutun. „Also, darf ich dich
morgen um 7 Uhr abholen?“, wollte der junge Mann mit einem Glitzern in den
Augen wissen.
    „Um 7 Uhr früh?“, hakte ich mit leichter Skepsis nach.
Ich war eigentlich kein Frühaufsteher.
    „Damit wir den Flug noch bekommen“, erwiderte Ayden
sofort.
    „Der um wie viel Uhr geht?“, bohrte ich weiter.
    „Um 8:15 Uhr.“ Mein Mund klappte halb auf.
    „Und dann soll ich erst um 7 Uhr fertig sein?
Man braucht eine und eine halbe Stunde bis dorthin!“
    „Nicht, wenn ich fahre, dann reduziert sich die Zeit
auf eine Stunde.“ Ganz der Vater.
    „Nun, wenn du das sagst“, gab ich seufzend klein bei.
    „Das tue ich“, erwiderte Ayden mit fester Stimme. Er
schien offenbar bester Laune zu sein, er sprühte nahezu vor guter Laune und
Glück, und ich konnte mir, entgegen dem Gefühl in meiner Brust, einfach nicht
vorstellen, dass das mit meiner Zusage zusammenhängen sollte. Hinter mir
ertönte ein Pfiff, offenbar war die Sportstunde schon vorüber. Wie die Zeit
verging, wenn ich mit dem gut aussehenden jungen Mann zusammen war! Ayden
lächelte auf einmal verschmitzt, ein Lächeln, das schnell zu einem Grinsen
mutierte. Dann lief er an mir vorbei zum Lehrer, wobei er es sich nicht nehmen
ließ, mich, als er dicht an mir vorbeilief, auf die Wange zu küssen. Die
Berührung dauerte vielleicht einen Augenblick, doch ich spürte sie so intensiv,
als hätte sie mehrere Minuten oder gar Stunden gedauert. Verdattert blieb ich
stehen, wo ich war, bis ein weiterer, ungeduldigerer Pfiff zu hören war, und
ich mich in Bewegung setzte. Ich war mir sicher, dass ich rot war, erst recht,
als Ayden mich wieder mit diesen glücklichen, glitzernden Augen ansah. Mein
Herz spielte indes in meiner Brust verrückt. Oh Gott, das würde was werden am
Samstag …
     
    Es war dunkel. Alles um mich herum war dunkel. Nein,
eher schwarz. Alles war schwarz. Meine Augen wollten, doch konnten sie diese
vollkommene Schwärze nicht durchdringen. Ich spürte meinen Körper, streckte
meine Hand aus, doch konnte ich sie nicht sehen. War ich in schwarzem Nebel?
Doch wo gab es schon schwarzen Nebel? Ich führte meine Hand immer näher
zu meinem Gesicht, doch ich sah sie nicht, nicht mal, als ich spürte, dass
meine Finger meinen Nasenrücken berührten. Ich spürte, dass ich auf festem
Boden stand. Mein Instinkt sagte mir: Lauf weg! Doch wohin? Wenn ich um
einen Millimeter rückte, könnte da vielleicht ein Abgrund

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