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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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Gesichtsausdruck ansah. „Einer
der Gründe, weshalb ich die Wahl meiner Eltern auch nicht bereue … denke ich …“,
fuhr ich immer leiser werdender fort.
    „Denkst du?“, wisperte Ayden auf einmal gefährlich
nah. Ich hob den Blick, den ich während meines Geständnisses gesenkt hatte, und
traf sofort auf den seiner blauen Augen. Er hatte sich wohl binnen
Millisekunden dicht zu mir gesetzt, was in Anbetracht der Größe der Limousine
eine ziemliche Leistung war. Ich schluckte hart. „Ja, denke ich.“
    „Warum so unsicher?“
    „Ich weiß immer noch nicht, ob du das Beste oder
Schlechteste bist, was mir passiert ist.“ Mist. Sein Blick und seine gesamte
Ausstrahlung schafften es irgendwie immer wieder, dass ich mehr sagte, als ich
eigentlich wollte.
    „Ich höre“, forderte er mich sanft auf, meine
jeweiligen Standpunkte zu erläutern. Ich wusste, dass es zu spät war, einen
Rückzieher zu machen und einfach stur zu schweigen, da er daraus die falschen
Schlüsse ziehen könnte, und verdammte erneut seine Art, an Informationen zu
gelangen.
    „Das Schlechteste, weil du alle meine Vorsätze
irgendwie immer über den Haufen wirfst“, knirschte ich mit den Zähnen, wobei
Ayden leise lachte, ich wusste nur nicht, ob über meine Art es zu sagen oder
den Inhalt der Worte. „Und das Beste … nun …“ Ich brach ab.
    „Ja?“, bedrängten mich seine Worte, doch auch sein
Körper. Ich war schon in die äußerste Ecke des Sitzes zurückgewichen, sodass ich
die Tür im Rücken hatte, doch er war mir weiter gefolgt und stützte sich zu
allem Überfluss jetzt auch noch an besagter Tür mit der rechten Hand ab. Ich
schluckte schwer, mein Herz machte schlicht, was es wollte und meine Gefühle
machten es ihm gleich. Aydens Augen wurden schmal, jedoch nicht aus Wut,
sondern aus einem anderen Grund. Mir war egal, welcher es war, jedenfalls sah
er jetzt sogar noch besser aus als sonst, so nahe, so drängend … „Weil … du …“
Ich brach wieder ab, jedoch nicht, weil ich nicht reden wollte, sondern weil er
sich immer tiefer zu mir hinabbeugte. Gerade, als ich das Für und Wider eines
Widerstandes abwägen wollte, hielt der Wagen und die Fahrertür schlug zu. Ayden
machte ein säuerliches Gesicht, zog sich dann jedoch zurück, wobei er es nicht
versäumte, mich mitzuziehen, da gleich darauf die Tür in meinem Rücken
aufgemacht wurde und ich sonst das Straßenpflaster geküsst hätte. Der
Schwarzhaarige schob mich dann bestimmt hinaus in das Sonnenlicht, nahm meine
Hand, legte sie in seinen Ellenbogen, sodass es aussah, als hätte ich mich bei
ihm eingehackt, und lief zielstrebig von der Limousine weg, die auf uns warten
würde, wie uns der Chauffeur versicherte.
    312 Lambton Quay war fortan die Adresse meiner Träume,
mal neben meiner eigenen und der unbekannten Aydens. Whitcoulls, so hieß der
Buchladen, in den mich der gut aussehende Mann entführt hatte und vor dem wir
jetzt standen. Die weiße Fassade wirkte alt oder eher traditioneller, im
Vergleich zu den verglasten Fronten, die das Haus einkeilten. Drei Etagen
voller Bücher erwarteten mich im Inneren, wie mir Ayden strahlend ob meines
faszinierten Gesichtsausdrucks mitteilte. „Dir ist klar, dass ich hier so
schnell nicht weggehen werde?“, meinte ich ironisch und ließ meinen Blick
wieder über das Gebäude schweifen.
    „Damit hatte ich gerechnet, ja“, erwiderte Ayden nur
und grinste schelmisch. Es schien ihn diebisch zu freuen, dass er mir so eine
Freude bereitet hatte. Nun, das hatte er wirklich, es war schon eine Weile her,
dass ich in so einem wundervollen Buchladen war. Dementsprechend hatte er sich
ein Dankeschön verdient. Bevor mein Kopf dagegen protestieren konnte, warf ich
mich dem Schwarzhaarigen kurzerhand um den Hals, drückte ihm einen flüchtigen
Kuss auf die Wange und wisperte „Danke!“ in sein Ohr. Dann, genauso plötzlich,
wie ich ihn überfallen hatte, ließ ich von ihm ab und ging schnellen Schrittes
in die Bücherei, damit er meine roten Wangen nicht sehen konnte. Was zur
logischen Folge hatte, dass ich leider seine Reaktion nicht mitbekam.
     
    Wie ich es bereits prophezeit hatte, verließ ich das
Buchgeschäft nicht. Da Ayden jedoch noch andere Besorgungen zu tätigen hatte,
verabredeten wir uns um 17 Uhr beim McDonalds, der sich weiter nördlich befand.
Unser Flug zurück nach Nelson ging erst um 18 Uhr, hieß also, dass ich ungefähr
um 20 Uhr wieder in meinem Haus sein würde. Ich zuckte nur mit den Schultern
bei dem

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