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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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„Darf ich reinkommen?“ Wortlos trat ich zur Seite und konnte ihn
weiterhin nur anstarren. Ich musste wohl mal wieder zum Optiker, dieser enorme
Farbunterschied konnte nichts mehr mit dem Lichteinfall zu tun haben, dafür war
er zu drastisch. Also stimmte etwas mit meinen Augen nicht mehr.
Gedankenverloren schloss ich die Tür hinter ihm und folgte ihm ins Wohnzimmer,
wo er mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf dem Sofa saß und mich über
die Schulter hinweg besorgt betrachtete. „Alles in Ordnung?“, wollte er mit
samtener Stimme wissen.
    „Nein“, antwortete ich sofort. „Schließlich kommt
meine Mutter bald.“
    „Das meine ich nicht“, gab Ayden sogleich zurück.
    „Was meinst du dann?“
    „Deinen Blick.“
    „Das musst du gerade sagen …“, murmelte ich und
verschwand in der Küche. Ich würde ihm bestimmt nicht auf die Nase binden, dass
mit meinen Augen etwas nicht zu stimmen schien. Ich seufzte. Er hatte es wieder
einmal geschafft, mich völlig unvorbereitet zu treffen. Meine Enttäuschung und
Verzweiflung waren wie weggeblasen, stattdessen hatte sich eine ohnmächtige
Dankbarkeit in mein Herz geschlichen, die mich schließlich dazu brachte, wieder
ins Wohnzimmer zu gehen. Der Schwarzhaarige saß genauso da, wie ich ihn
verlassen hatte, seinen fragenden, leicht besorgten Blick auf mich geheftet. „Danke“,
sagte ich laut. Er hob fragend eine Augenbraue. „Dafür, dass du gekommen bist,
obwohl …“
    „Obwohl was?“, hakte er skeptisch und ein wenig auf
der Hut nach.
    „Na ja … Kenneths Ausflug“, half ich ihm nun
meinerseits skeptisch auf die Sprünge.
    „Ach so, ja“, erwiderte Ayden und sein Gesicht
entspannte sich merklich. „Das war keine große Sache. Ein Wochenendausflug
eben.“
    „Kann sein, dass dir das entfallen ist, aber heute ist
immer noch Wochenende. Als meine Eltern mich mit solchen Ausflügen gequält
haben, schloss das den Sonntag mit ein“, hielt ich dagegen.
    „Ach komm schon“, beschwerte sich Ayden und erhob sich
schwungvoll und gleichzeitig mit vollendeter Eleganz. „Ich habe mich ein wenig
früher verabschiedet, damit ich zu dir kommen konnte. Ich hatte unsere
Verabredung nicht vergessen, wie könnte ich auch.“ Schritt für Schritt war er
während seiner Erklärung näher gekommen und hielt schließlich vor mir an. „Ich
würde dich niemals im Stich lassen, Leyla.“ Mein Innerstes zog sich
schmerzerfüllt zusammen. Nicht etwa, weil seine Worte kein Balsam für mein Herz
waren, sondern weil es schwierig für mich war, ihm jemals angemessen dafür
danken zu können. „Hast du etwa an meinem Kommen gezweifelt?“, wollte Ayden
plötzlich schockiert wissen. Aha. Er hatte mein düsteres Gesicht richtig
gedeutet. Aydens Gesellschaft half mir mehr, als ich zugegeben hätte. Er lenkte
mich von dem bevorstehenden Besuch meiner Mutter ab und gab mir Hoffnung,
diesen zu überleben. Kurz vor neun tigerte ich nervös durch das Wohnzimmer,
während der Schwarzhaarige betont desinteressiert zum Fernseher sah. Ich
wusste, dass er auf meine Schritte achtete, die exponentiell schneller wurden.
Jeder andere hätte das als nervig empfunden, doch der junge Mann ließ meine
Nervosität über sich ergehen, ohne ein Wort zu verlieren, mal abgesehen von
seinen Beschwichtigungen, die ich beflissentlich ignorierte. Er konnte mir
zehnmal sagen, dass alles gut gehen würde, er könnte Hellseher sein und mir
sagen, dass alles in geregelten Bahnen verlaufen würde, ich würde ihm trotzdem
nicht glauben. Ich kannte meine Mutter und unser unterkühltes Verhältnis, er
nicht. Und es war besser, dass er es nicht kannte. Dementsprechend verfluchte
ich mich, ihn da mit reingezogen zu haben – willentlich.
    „Beruhige dich endlich, sie wird dich schon nicht
töten“, meinte Ayden Augen rollend und sprang elegant auf die Füße.
    „Es geht nicht darum, dass sie mich töten könnte,
sondern, dass ich sie töten könnte“, murmelte ich unwillig.
    „Du würdest niemals jemanden töten, Leyla“,
widersprach der Schwarzhaarige sofort und stand vor mir, seine Hände auf meinen
Schultern.
    „Bist du sicher? Du hast immerhin nicht die leiseste
Ahnung, wie das Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter ist.“
    „Das habe ich heute schon mal gehört. Ungefähr zwanzig
Mal innerhalb der letzten 50 Minuten“, flüsterte Ayden beschwichtigend. „Ich
bin ja da, es wird schon.“
    „Soll mich das jetzt beruhigen?“, hakte ich mit
gerunzelter Stirn nach.
    „Natürlich!“
    „Dir

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